Alexandra Brechlin
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Endlich Frühling! Doch so sehr wir uns auch über die wärmeren Tage freuen, einigen bekommen die gelben Rapsfelder und der Blütenstaub in der Luft so gar nicht. Besonders kompliziert wird das Leben als Allergikerin in der Schwangerschaft. Denn einerseits ist bei der Anwendung von Medikamenten in dieser Zeit Vorsicht geboten, andererseits sollte man nicht auf eine geeignete Behandlung verzichten.
Mehr als 30 Prozent aller Schwangeren leiden an einer Allergie. Ausgelöst durch eine krankmachende Überempfindlichkeit auf bestimmte Stoffe in der Umwelt reagiert der Körper extrem empfindlich. Man spricht auch von „Sensibiliserung“. Dabei unterscheidet man zwischen dem „Soforttyp“, bei dem die Reaktion gleich nach dem Kontakt auftritt, und einem „Spättyp“, bei dem bis zur Reaktion mehrere Tage vergehen können.
Die häufigsten Allergene
Die häufigsten Allergene sind Schadstoffe wie Autoabgase, Chemikalien wie Kosmetika, Pflanzenschutzmittel, Medikamente, Zusatzstoffe in Lebensmitteln, Blütenpollen, Insektengifte, Tierhaut und -haare und die Sporen von Schimmelpilzen. Ist man auf einen bestimmten Stoff allergisch, entsteht oft eine Kreuzallergie gegen ähnliche Stoffe. So haben z.B. Leute mit einer Allergie gegen Gräser oft eine Unverträglichkeit gegen Getreide und Hülsenfrüchte.
Allergien in der Schwangerschaft
Aufgrund der Veränderungen im Hormonhaushalt in der Schwangerschaft können Allergien in dieser Zeit noch verstärkt auftreten. Zwar löst die Schwangerschaft selbst keine „neuen Allergien“ aus – aber nur minimale Unverträglichkeiten, die man vorher vielleicht so gar nicht wahrgenommen hat, machen sich nun unter Umständen bemerkbar.
Behandlung von Allergien bei Schwangeren
Die gute Nachricht: Obwohl man während der Schwangerschaft nicht jedes Medikament einnehmen darf, gibt es auch in der dieser Zeit ein paar Möglichkeiten zur Behandlung oder zumindest Linderung der Symptome. So können Frauen mit Heuschnupfen auch in der Schwangerschaft – nach Absprache mit dem Arzt – zu Nasensprays greifen. Bei Cromoglicinsäure oder geringen Mengen an Cortison gibt es keine Hinweise auf eine Schädigung des ungeborenen Kindes.
Hypersensibilisierung in der Schwangerschaft: ja oder nein?
Eine Hypersensibilisierung sollte während einer Schwangerschaft allerdings nicht durchgeführt werden. Hier kann es sonst – wenn auch sehr seltenen Fällen – zu allergischen Schockreaktionen kommen. Diese lassen sich bei schwangeren Frauen schlecht behandeln.
Frauen, die während einer Hypersensibilisierung schwanger werden und bis dato die Allergene gut vertragen haben, können die Behandlung unter Umständen fortsetzen. Ein Grund für die Fortsetzung einer Immuntherapie während der Schwangerschaft spricht zu Beispiel die schwere der Allergie. So ist das Risiko einer anaphylaktischen Reaktion auf z.B. einen Insektenstich in der Schwangerschaft höher, als das Risiko einer Nebenwirkung der Allergie-Immuntherapie. All das sollte allerdings immer in enger Absprache mit dem Arzt erfolgen.
Wie wirkt sich die Allergie auf das Kind aus?
Sind die Eltern Allergiker, hat auch das ungeborene Baby ein erhöhtes Allergierisiko. Empfehlungen zur Vorbeugung gegen Allergien bei Babys sollten besonders sorgfältig befolgt werden. Dadurch das man während der Schwangerschaft kaum Medikamente einnehmen darf, sollte man zusätzlich versuchen jeden Kontakt mit dem Allergen vermeiden.
Foto: Binder Medienagentur