Fläschchen füttern – 10 wertvolle Tipps für entspannte Mahlzeiten
Du stehst vielleicht mit Babybauch vor dem Fläschchen-Regal im Drogeriemarkt oder sitzt mit deinem Schatz auf dem Sofa, das Fläschchen in der Hand – und dein Kopf ist voller Fragen: Womit füttere ich am besten? Welche Flasche brauche ich? Und wie kriege ich das alles wieder sauber?
Fläschchen füttern klingt einfach, ist es aber nicht immer. Vor allem am Anfang fühlt sich vieles neu an: Zubereitung, Zubehör, Hygiene, Rituale … Unsere zehn Tipps bringer dir ganz einfach mehr Sicherheit und Gelassenheit rund um das Fläschchen.
1. Pre ist die erste Milchnahrung für das Fläschen füttern
Für die ersten Lebensmonate empfehlen Experten bei der Milchnahrung ganz klar Pre. Sie ist der Muttermilch am ähnlichsten, enthält ausschließlich Milchzucker als Kohlenhydrat und kommt ohne zusätzliche Stärke aus. Das macht sie besonders gut verdaulich und verringert das Risiko, dein Baby unbemerkt zu überfüttern.
Pre-Milch kannst du – wie Muttermilch – ganz einfach nach Bedarf geben. Du erkennst diese Milchnahrung am großen Zusatz „Pre“ und dem Hinweis „Anfangsmilch“. Natürlich kannst du deinem Baby auch Muttermilch mit der Flasche füttern.
2. Babyflasche – aus Glas oder Kunststoff?
Glasflaschen sind hygienisch, langlebig und umweltfreundlich – dafür etwas schwerer und zerbrechlicher. Kunststoffflaschen punkten mit ihrem leichteren Gewicht und ihrer Robustheit, sie verkratzen aber schneller. In Deutschland sind Babyfläschchen aus Plastik grundsätzlich BPA-frei, trotzdem gibt es immer wieder Diskussionen, inwieweit Mikroplastik bei der Benutzung freigesetzt wird. Informiert euch und entscheidet selbst, womit ihr euch am wohlsten fühlt, denn abschließende wissenschaftliche Erkenntnisse gibt es dazu nicht.
Viele Eltern entscheiden sich für ein Komplettpaket einer Marke mit Flasche und Saugern. So passt alles jederzeit zusammen und ist kompatibel. Für den Start mit einem Neugeborenen reichen etwa vier bis sechs Babyflaschen plus die passenden Sauger. So musst du nicht ständig spülen. Ideal sind Flaschen in der Größe 120 bis 150 Milliliter für die ersten Wochen, später kannst du auf größere Modelle umsteigen.

3. Den richtigen Sauger für das Fläschchen füttern finden
Beim Fläschchen füttern spielt der Sauger eine große Rolle. Für Neugeborene brauchst du einen Sauger mit kleiner Trinköffnung – ideal für Pre-Nahrung oder abgepumpte Muttermilch. Denn aus dem Sauger soll zunächst nur so viel Milch herauskommen, wie dein Baby auch aus einer Brust saugen würde. Ansonsten könnte es sich verschlucken oder zu viel trinken.
Beim Material des Saugers hast du die Wahl zwischen Latex und Silikon. Latex ist weich, aber weniger haltbar – Silikon dagegen formstabil und geschmacksneutral. Auch die Form variiert: Rund, kiefergerecht oder brustähnlich? Testen hilft! Wenn dein Baby beim Trinken viel Luft schluckt oder unruhig wird, probiere eine andere Variante aus.
4. So bereitest du das Fläschchen mit Pre oder Muttermilch zu
Bei Pre-Nahrung ist sauberes Arbeiten besonders wichtig: Frisch abgekochtes, auf etwa 40 Grad abgekühltes Wasser verwenden, Milchpulver exakt nach Packungsangabe dosieren und gut schütteln. Bereite die Milch immer frisch zu – nicht vorkochen und nicht auf Vorrat lagern! Denn schon nach kurzer Zeit verbreiten sich sonst Bakterien.
Ein echter Gamechanger beim Fläschchen füttern ist übrigens ein Fläschchenwasser-Abkühler. Diesen Aufsatz schraubst du auf das Fläschchen. Oben schüttest du kochendes Wasser hinein und nach gut einer Minute fließt passend abgekühltes Wasser in Trinktemperatur in die Flasche.
Wenn du Muttermilch im Fläschchen erwärmen möchtest, kannst du dafür ein Wasserbad verwenden oder einen Babykostwärmer, der auch für Muttermilch geeignet ist.

5. Wie viele Fläschchen braucht mein Baby am Tag?
Wie viel dein Baby trinken sollte, hängt vom Alter und Appetit ab. Auf den Milliliter genau musst du nicht rechnen – wichtiger ist, auf die Signale zu achten: Gähnt dein Baby, wendet es den Kopf ab oder lässt die Flasche los? Dann ist es wahrscheinlich satt.
In den ersten Wochen gibt es typische Mengenempfehlungen, aber jedes Baby ist anders. Vertraue deinem Bauchgefühl – und dem deines Babys. Wenn dein Kind nach den Mahlzeiten zufrieden wirkt, gut zunimmt und täglich zwischen sechs bis acht nasse Windeln hat, scheint es ausreichend zu trinken. Bei Unsicherheiten sprich gerne mit deiner Hebamme oder deiner Kinderärztin/deinem Kinderarzt.
6. Hygiene-Tipp: Flasche reinigen, auskochen, trocknen
Gerade in den ersten Lebensmonaten ist Hygiene beim Fläschchen füttern entscheidend. Nach jeder Mahlzeit solltest du die Babyflasche und den Sauger gründlich mit heißem Wasser und Flaschenbürste reinigen.
Sterilisiere alles einmal täglich – per Vaporisator, Mikrowelle oder im Kochtopf. Die hohen Temperaturen vernichten alle Bakterien. Wichtig: Alles gut trocknen lassen, damit sich keine Keime bilden.
7. Praktisches Flaschenzubehör – was du wirklich brauchst
Hilfreich beim Fläschchen füttern sind
- ein guter Flaschenwärmer
- eine breite Flaschenbürste
- eventuell ein Thermobehälter für unterwegs und
- ein Pulverportionierer. Darin kannst du das Milchpulver bereits für mehrere Mahlzeiten dosieren.
Wenn du heißes Wasser in einer Thermosflasche mitnimmst, habe am besten auch ein Fläschchenthermometer dabei. So kannst du die Trinktemperatur easy checken. Viele Eltern schwören auch auf einen Sterilisator, je nachdem ob ihr ausschließlich mit Flasche füttert oder nur ab und zu als Zwiemilch. Gerade für ein kleines Baby muss noch jede Flasche richtig sterilisiert werden.
Für nächtliche Fütterungen im Halbschlaf schwören viele Eltern auch auf ein Nachtlicht. Du wirst schnell merken, was für euch sinnvoll ist.
8. Fläschchen füttern fördert Nähe und Bindung
Fläschchen füttern ist nicht weniger innig als Stillen. Ganz im Gegenteil – nutze die Mahlzeiten für Kuscheln, Augenkontakt und ruhige Zweisamkeit. Sprich mit deinem Baby, lächle, halte es nah an deinen Körper. Nähe entsteht durch Aufmerksamkeit, nicht durch die Art der Nahrung.
Manche Eltern machen das Füttern sogar zum festen Kuschelritual. Ob Vater, ältere Geschwister oder Großeltern: Mit dem Fläschchen haben auch andere Personen die Möglichkeit, dein Baby zu füttern und ihm so nahe zu sein.
9. Bequeme Haltung beim Fläschchen füttern
Nicht nur dein Baby soll es bequem haben! Beim Füttern achte darauf, dass du selbst gut sitzt – mit Kissen im Rücken oder Armlehnen. Hilfreich ist auch ein Stillkissen. Dein Baby liegt idealerweise leicht erhöht auf deinem Arm, Kopf gestützt, Flasche leicht angewinkelt. So schluckt es weniger Luft. Der Sauger sollte immer voller Nahrung sein, damit keine Luft in den Bauch gerät. Um diese Luft wieder nach draußen zu befördern, lass dein Baby nach dem Füttern ein Bäuerchen machen.

10. Unterwegs Fläschchen geben – so bleibst du entspannt
Mit ein paar Tricks wird Fläschchen füttern unterwegs ganz unkompliziert: Abgekochtes Wasser im Thermobehälter mitnehmen, Milchpulver portionsweise in Dosen abfüllen – und schon bist du bereit für einen Spaziergang, die Fahrt in den Urlaub oder Besuch bei den Großeltern. Für längere Ausflüge helfen Instant-Fläschchen oder fertige Pre-Nahrung in kleinen Kartons.
Damit dein Baby vom Trubel nicht allzu sehr abgelenkt wird, suche dir am besten ein ruhiges Plätzchen zum Füttern. Ein dünnes Tuch oder ein breiter Schal können zusätzlich für mehr Privatsphäre und Entspannung sorgen.
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