Frauen, die uns inspirieren: Meryl Streep

Sie gehört seit Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Frauen im Filmgeschäft, bezieht öffentlich Stellung gegen US-Präsident Trump, kritisiert den Hollywood-Jugendwahn und kann sich dieser Tage über ihre rekordverdächtige 20. Oscar-Nominierung freuen: Meryl Streep. Wir verraten euch, wofür wir die 67-jährige Schauspielerin bewundern.

Erfolgreich, stark und politisch engagiert: Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Meryl Streep (Foto: Shutterstock)

Ihre Rede bei den Golden Globes Anfang Januar haben alle noch im Ohr: Meryl Streep nutzte die Bühne bei der Preisverleihung nicht nur, um sich für die verdiente Auszeichnung für ihr Lebenswerk zu bedanken – sie hielt eine flammende Rede gegen den amerikanischen Präsidenten Donald Trump und seine minderheitenfeindliche Politik. „Wenn die Mächtigen ihre Position benutzen, um andere zu tyrannisieren, dann verlieren wir alle“, so die sichtlich bewegte Schauspielerin. Mit brüchiger Stimme und den Tränen nahe prangerte sie die fremden- , behinderten- und frauenfeindlichen Äußerungen des Staatsoberhauptes an und erntete donnernden Applaus.

Man darf also jetzt schon gespannt sein, was für eine Rede Meryl Streep für die Oscar-Verleihung am 26. Februar 2017 in Los Angeles vorbereiten wird. Die Ausnahme-Aktrice ist bereits zum 20. Mal für die begehrte Goldstatue nominiert. Dieses Mal für ihre Rolle als Millionärin und untalentierte, aber übereifrige Sängerin Florence Foster Jenkins. Für ihre schauspielerischen Leistungen wurde die 67-Jährige schon unzählige Male ausgezeichnet.

Meryl Streep und Robert Redford in „Jenseits von Afrika“ (Foto: © D.R.)

Unvergessen ihre Rolle als  dänische Schriftstellerin Karen Blixen an der Seite von Robert Redford in „Jenseits von Afrika“ (1985). Ein Film, der uns auch bei der fünfzigsten Wiederholung noch zum Seufzen bring. Ob tragisch wie in „Die Brücken am Fluß“ (1995), zynisch wie in „Der Teufel trägt Prada“ (2006), politisch wie in „Die Eiserne Lady“ (2011) oder abgedreht als alternde Rockerin in „Ricki – Wie Familie so ist“ (2015): Meryl Streep kann einfach alles spielen und zudem – wie wir seit dem Musical „Mamma Mia!“ aus dem Jahr 2008 wissen – auch noch sehr gut singen.

Meryl Streeps Töchter Mamie Gummer (2. v.r.) und Grace Gummer (r.) beim Protestmarsch gegen Trump in Washington (Foto: Twitter/@MerylStreepPage)

Neben ihrer fleissigen Filmarbeit engagiert sich Meryl Streep schon seit Jahren sozial und politisch. Abrüstung, Umweltschutz, Aidshilfe in Afrika, Bildungseinrichtungen für Kinder, gleichberechtigte Bezahlung in der Filmindustrie und Frauenrechte sind nur einige Themen, für die sie sich unermüdlich stark macht. Beim „Women´s March“ am 21. Januar in Washington protestierten zahlreiche Teilnehmerinnen mit Zitaten von Meryl Streep auf den Transparenten gegen US-Präsident Donald Trump. Der bezeichnete Meryl Streep auf Twitter nach ihrer Rede bei den Golden Globes als „eine der überbewertetsten Schauspielerinnen Hollywoods“ und „Hofschranze von Hillary Clinton“. Beleidigungen, für die er sich massenweise Protest in den sozialen Netzwerken einhandelte und die Sympathien für Meryl Streep nur noch vergrößerte.

Die 67-Jährige gilt als intellektuelle Schauspielerin, die Schönheit mit Anmut, Witz, Schlagfertigkeit und Intelligenz verbindet und kein Blatt vor den Mund nimmt. Den Beauty- und Jugendwahn ihrer Kolleginnen und Kollegen bezeichnet sie als übertrieben und lächerlich. „In Hollywood sieht heute fast jeder grotesk aus“, so die vierfache Mutter Meryl Streep in einem Interview 2015.

Sie selbst steht selbstbewusst zu ihrem Alter und den dazugehörigen Fältchen. Und wird dadurch nur mit jedem Jahr schöner, weil sie etwas ausstrahlt, das man mit Operationen und Botoxinjektionen niemals erreichen kann. Charakter, Stil und Haltung nämlich. Genau dafür lieben wir Meryl Streep.

Slider-Foto: Meryl Streep © Universal Pictures International France