Geburt im Krankenhaus – Vorbereitung & Ablauf

Geburt im Krankenhaus – Vorbereitung & Ablauf

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Kirsten Hemmerde

Mit jeder Woche deiner Schwangerschaft wächst nicht nur dein Bauch. Sicherlich nehmen auch deine Gedanken an die bevorstehende Geburt zu. Wie wird die Entbindung ablaufen? Welche Vorbereitungen sollte ich treffen? Wenn du dich für eine Geburt im Krankenhaus entschieden hast, kannst du schon frühzeitig damit anfangen. Eine gute Planung hilft dir, mit Vertrauen und Gelassenheit in die Geburt zu gehen.

Warum eine Geburt im Krankenhaus Sicherheit gibt

Die Entscheidung für eine Geburt im Krankenhaus gibt vielen werdenden Müttern ein beruhigendes Gefühl. Hier bist du jederzeit in sicheren Händen – egal, wie dein Geburtsverlauf aussieht. Ärzte, Hebammen und Pflegepersonal arbeiten Hand in Hand, um dich bestmöglich zu betreuen. Modernste medizinische Technik steht bereit, falls Komplikationen auftreten sollten.

Im Krankenhaus ist medizinsche Hilfe direkt vor Ort. Das gibt Eltern ein sicheres Gefühl.

Falls dein Baby besondere Unterstützung benötigt, sind in vielen Kliniken neonatologische Spezialisten vor Ort. Das Wissen, dass in jeder Situation schnell und professionell gehandelt werden kann, gibt dir Sicherheit und lässt dich entspannter in die Geburt gehen. Gleichzeitig bieten viele Krankenhäuser eine warme, geborgene Atmosphäre, in der du dein Kind so natürlich wie möglich zur Welt bringen kannst.

So findest du das passende Krankenhaus

Nicht jedes Krankenhaus ist gleich, wenn es um die Geburt geht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dein Baby auf die Welt zu bringen. Die Wahl hängt von deinen persönlichen Wünschen, aber auch von medizinischen Faktoren ab.

Diese Möglichkeiten gibt es im Krankenhaus

  • Klassischer Kreißsaal mit ärztlicher Betreuung
    Hier bist du in einem medizinisch ausgestatteten Raum mit Hebammen und Ärzten, die jederzeit eingreifen können, falls es notwendig wird. Dies ist die häufigste Form der Geburt in deutschen Krankenhäusern.
  • Hebammengeleiteter Kreißsaal
    Es betreuen dich ausschließlich Hebammen, ohne permanente ärztliche Überwachung. Falls ein Eingriff nötig wird, ist ein Arzt jedoch schnell zur Stelle. Diese Form eignet sich für Frauen mit unkomplizierten Schwangerschaften. Hier findest du eine Liste der Hebammenkreißsäle des Deutschen Hebammen Verbandes
  • Wassergeburt
    Manche Kliniken bieten Wannen an, in denen du dein Baby gebären kannst. Das warme Wasser bei einer Wassergeburt kann die Wehen erleichtern und entspannend wirken.
  • Kaiserschnitt
    Falls medizinisch notwendig oder auf Wunsch, wird dein Baby per Kaiserschnitt geholt. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose und das Baby ist oft innerhalb weniger Minuten auf der Welt.
  • Beleghebamme
    Sie betreut dich während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett individuell und hat eine vertragliche Vereinbarung mit einem Krankenhaus, um dort die Geburt durchzuführen.
  • Ambulante Geburt
    Falls du dich gut fühlst, kannst du wenige Stunden nach der Geburt das Krankenhaus verlassen und dich zu Hause erholen – mit Betreuung durch deine Nachsorgehebamme.
In einer gut ausgestatteten Klinik hast du als Gebärende viele Möglichkeiten zu entbinden.

Du kannst dich jederzeit online auf der Website deines Wunschkrankenhauses über die Angebote informieren. Tipps aus erster Hand erhältst du auch im Gespräch mit Freundinnen, die bereits entbunden haben. Und: Besuche dein Wunschkrankenhaus im Voraus! Viele Kliniken bieten Infoabende oder virtuelle Rundgänge an, um dir einen Eindruck von den Räumlichkeiten und Angeboten zu verschaffen.

Bei Risikoschwangerschaft besser Geburt im Krankenhaus

Ob Mehrlingsschwangerschaft, erwartete Frühgeburt oder Erkrankungen der Mutter – bei Risikoschwangerschaften entbindest du dein Kind im Krankenhaus besonders sicher. Vielleicht hast du schon von Perinatalzentren gehört. Diese sind in verschiedene Level eingeteilt, je nachdem, welche medizinische Versorgung sie bieten.

Unter bestimmten Umständen ist eine Geburt im Krankenhaus die beste Wahl.

Unterschiedliche Level einer Geburtsklinik

  • Level 4: Eine Geburtsklinik für unkomplizierte Entbindungen ab der SSW 36+0
  • Level 3: Geeignet für Schwangere, deren Kind zu früh (ab SSW 32+0) zur Welt kommt und mindestens 1.500 Gramm wiegt. Spezialisiert auch auf insulinpflichtige Schwangere.
  • Level 2: Hier dürfen Frühgeborene ab 1.250 Gramm und ab SSW 29+0 geboren werden. Auch Frauen mit schweren schwangerschaftsbedingten Erkrankungen oder Ungeborene mit Wachstumsverzögerung sind hier gut aufgehoben.
  • Level 1: hochspezialisierte Zentren für komplexe Geburten und Frühgeburten – zum Beispiel Babys, die vor der SSW 29+0 geboren werden oder unter 1250 Gramm wiegen. Auch extreme Mehrlingsschwangerschaften oder Ungeborene mit Herausforderungen wie Herzfehlern dürfen hier behandelt werden.

Gut zu wissen: Auch bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf kannst du in einem Perinatalzentrum entbinden. Du hast dann das sichere Gefühl, dass bei Herausforderungen die Experten direkt in der Nähe sind. Hier findest du eine Liste mit Perinatalzentren und ihrem Versorgungslevel.


Die Anmeldung im Krankenhaus

Damit du dich bei der Geburt voll auf dich und dein Baby konzentrieren kannst, solltest du dich frühzeitig in deinem Wunschkrankenhaus anmelden. Viele Kliniken empfehlen eine Anmeldung zwischen der 28. und 32. Schwangerschaftswoche. Manche Krankenhäuser bieten ein Geburtsplanungsgespräch an, in dem du deine Wünsche zur Geburt besprechen kannst – von Schmerzmitteln bis hin zur Geburtsposition.

Für die Anmeldung brauchst du meistens deinen Mutterpass, deine Versichertenkarte, einen Ausweis sowie eine Überweisung deiner Frauenärztin. Vor allem bei einer Risikoschwangerschaft oder wenn du Mehrlinge erwartest, setzte dich rechtzeitig mit deinem Krankenhaus in Verbindung.

Wenn es losgeht: Die Aufnahme im Krankenhaus

Der Moment ist da! Die Wehen setzen ein oder die Fruchtblase platzt. Dein Herz schlägt schneller – endlich geht es los. Bei deiner Ankunft im Krankenhaus wirst du erst einmal untersucht: Wie weit ist der Muttermund geöffnet? Wie geht es deinem Baby? Falls du Schmerzen hast, bespricht die Hebamme mit dir, welche Methoden zur Erleichterung in Frage kommen – ob warme Bäder, Bewegung oder eine örtliche Betäubung, die PDA (Periduralanästhesie).

Wenn du eine Beleghebamme hast, wird sie dich jetzt übernehmen und dich durch die verschiedenen Phasen der Geburt begleiten. Ansonsten kümmern sich die diensthabenden Hebammen um dich.

Direkt nach der Geburt führen Hebamme oder Arzt die erste U-Untersuchung durch. Danach heißt es Bonding. Denn Hautkontakt mit deinem Baby hilft, die Bindung zu stärken. Es sucht instinktiv nach der Brust und wenn du stillen möchtest, hilft dir die Hebamme beim Anlegen.

Wie lange bleibe ich nach der Geburt im Krankenhaus?

Wann du nach der Geburt nach Hause darfst, hängt von deinem Befinden und dem deines Babys ab. In der Regel bleiben Frauen nach einer vaginalen Geburt etwa zwei bis drei Tage, nach einem Kaiserschnitt vier bis fünf Tage. Das kann je nach Krankenhaus unterschiedlich sein.

Ein Team aus Fachpersonal kümmert sich nach der Geburt um dich und dein Baby.

Im Krankenhaus kümmern sich die Pfleger um euch. Sie zeigen dir, wie du dein Baby fütterst und wickelst. Die zweite U-Untersuchung sowie ein erstes Bad werden meist ebenfalls dort durchgeführt. Es folgt eine Abschlussuntersuchung. Hier schaut ein Arzt nach möglichen Geburtsverletzungen und wie sie verheilt sind. Dann heißt es für euch: Ab nach Hause und auf ins Abenteuer Leben mit Baby!

Bildquelle: Getty

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