

Hitzesommer in der Stadt: So schützt du dein Baby und dich
Die Sommerhitze kann für Schwangere und Babys gefährlich werden. So schützt du dich und dein Kleines
Die Zahl der heißen Tage nimmt zu. Vor allem in den Städten wird es im Hitzesommer ungemütlich. Mit einigen Tricks kannst du die Belastung für dich und dein Kind reduzieren.
Warum Hitzesommer so belastend sind – besonders in Städten
In Großstädten wie Berlin, Frankfurt oder Köln staut sich die Hitze. Asphalt, Beton und wenig Grün speichern tagsüber Wärme und geben sie nachts kaum ab. Das bedeutet: Die Luft kühlt nicht richtig runter, Wohnungen gleichen Backöfen. Dise sogenannte städtische Wärmeinsel macht selbst normale Sommertage zur Temperaturfalle.

Darum leiden Schwangere und Babys besonders
Dass es immer heißer wird, ist für Schwangere und Babys extrem herausfordernd:
- Als Schwangere arbeitet dein Kreislauf auf Hochtouren. Hitze belastet ihn zusätzlich.
- Moms to be verlieren durch Schwitzen wichtige Mineralstoffe. Das kann Wehen fördern.
- Babys sind noch nicht in der Lage, ihre Körpertemperatur selbst zu regulieren. Sie können überhitzen.
Dorothee Eisenhardt vom Deutschen Hebammen Verband warnt vor der Gesundheitsgefahr durch hohe Temperaturen: „Hitzestress gefährdet alle, ganz besonders jedoch Schwangere und Ungeborene. Menschen, die am wenigsten für die Klimakrise verantwortlich sind, leiden extrem unter deren Folgen. So kann Hitzestress unter anderem zu einem niedrigeren Geburtsgewicht und Fehlbildungen des Herzens führen und sogar das Risiko für Früh- und Totgeburten erhöhen.“
Das hilft beim Hitzesommer in der Stadt
Um solche Gefahren zu reduzieren, heißt es: Hitzemodus an, wenn der Asphalt flimmert, die Luft im Bus steht und der Ventilator auf Dauerschleife läuft. Das sind unsere besten Tipps:
Als Schwangere brauchst du Ruhe und Wasser
In der Schwangerschaft ist dein Blutvolumen erhöht, deine Haut stärker durchblutet und dein Stoffwechsel läuft auf Anschlag. Wenn dann die Außentemperaturen über 30 Grad klettern, wird der Sommer in der Stadt für Moms to be heftig.
- Das kannst du tun: Plane deine Wege morgens oder spätabends, meide heiße Busse und Bahnen und gönn dir Schattenpausen, sooft es geht. Ein luftiger Fächer oder eine kleine Akku-Handventilator sind im Stadttrubel Gold wert. Wenn du unterwegs bist, schütze dich mit Sonnencreme. Denn in der Schwangerschaft ist die Haut aufgrund der Hormonumstellungen empfindlicher.
- Passe deine Ernährung an: Trinke viel Wasser und nimm eher leichte Nahrung zu dir wie Salate, Obst oder Suppen. Eine Bowl beispielsweise belastet den Körper nicht, gibt ihm aber neue Energie.
- Extra-Tipp: Leg dir eine Sprühflasche mit Wasser & Minzhydrolat in die Handtasche – für schnelle Frische zwischendurch. Und stelle dir zu Hause eine Kühlkompresse für den unteren Rücken bereit. Deine Beine freuen sich über ein kühles Fußbad.
Frischgebackene Mütter: Wochenbett im Hitzesommer
Die ersten Tage nach der Geburt verbringen viele frischgebackene Familien auf der Geburtstation. Doch viele Kliniken bieten wenig Abkühlung. Es gibt keine Klimaanlagen, Ventilatoren sind oft nicht erlaubt, Rollos fehlen, und das Fenster zeigt zur Südseite.
- Das kannst du tun: Frage im Krankenhaus nach der kühlsten Ecke auf der Station. Vielleicht ist ja auch ein Bett in einem Zimmer zur Nordseite frei. Wenn vorhanden, nutze Jalousien zur Verdunkelung. Dusche dich lauwarm.
- Daheim: Wenn du Zuhause bist, lüfte am frühen Morgen. Mach danach die Fenster zu und dunkle sie ab. Ruh dich oft aus, denn dein Körper braucht jetzt Regeneration, nicht Überhitzung.
- Extra-Tipp: Wenn du mit deinem Baby kuschelst, leg ein dünnes Mulltuch zwischen euch. Das nimmt Feuchtigkeit auf und verhindert Wärmestau. Und ein kalter Waschlappen aus dem Kühlschrank auf Stirn oder Nacken bringt sofort Entlastung.
Für Stillende ist Flüssigkeit jetzt noch wichtiger
Deine Muttermilch bleibt selbst bei Hitze perfekt temperiert. Aber dein Kreislauf darf nicht schlappmachen. Trinke daher zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag. Am besten Wasser, verdünnte Saftschorle oder abgekühlten Tee.
- Das kannst du tun: Richte dir zu Hause kleine Trinkstationen ein. Wenn am Wickeltisch, Sofa oder Bett immer etwas in Reichweite steht, trinkst du automatisch mehr. Draußen kann eine leichte Musselindecke als Sichtschutz beim Stillen Schatten spenden und Luft durchlassen.
- Extra-Tipp: Still im Liegen, mit einem Kühlpack unterm Kissen oder einer gefrorenen Wasserflasche im Tuch unterm Oberschenkel.
Babys brauchen viel Schatten und Nähe, aber wenig Stoff
Neugeborene überhitzen schnell. Das ist aber schwer zu erkennen, weil sie sich noch nicht äußern können. Deshalb gilt: Deinem Sommerbaby lieber zu wenig als zu viel anziehen. Ein Body oder nur eine Windel reicht an heißen Tagen oft völlig aus. Achtung bei Tüchern über dem Wagen. Darunter kann sich die Hitze stauen. Besser: UV-Schutz mit Belüftung verwenden.
- Das kannst du tun: Räume abdunkeln, Baby regelmäßig mit einem feuchten Tuch abtupfen, lauwarm baden, bei Hitze öfter stillen oder ab Beikostreife Wasser anbieten. Und wenn dein Baby müde, schlapp oder sehr heiß wirkt: sofort runterkühlen und gegebenenfalls ärztlich abklären. Denn es könnte sich um einen Sonnenstich handeln.
- Unterwegs: Wenn dein Baby mag, trage es am Körper bei dir. So fühlst du schnell die Temperatur und kannst reagieren. Kinderwagen heizen sich oft unbemehrt auf.
- Extra-Tipp: Ob deinem Baby zu heiß ist, kannst du im Nacken fühlen. Warme Haut bedeutet „alles in Ordnung“. Ist es aber dort heiß oder gar schwitzig, solltest du dein Baby kühlen.

So machst du den Hitzesommer in der Stadt erträglicher
Auch wenn die Hitze in der Stadt besonders belastend sein kann: Es gibt es Möglichkeiten, dir und deinem Baby den Alltag etwas zu erleichtern. Pflanzen auf dem Balkon oder Fensterbrett verbessern das Raumklima spürbar. Ein feuchtes Laken ins Fenster gehängt sorgt für Verdunstungskühle. Aus der Pekip-Gruppe wohnt jemand in einem schattigen Appartement? Perfekt! Vernetzt euch mit anderen Eltern, unterstützt euch gegenseitig und trefft euch in kühleren Wohnungen oder an kühlen Orten.
In vielen Städten entstehen außerdem vermehrt sogenannte „Cooling Points“, an denen Bewohner Schutz vor der Hitze finden – zum Beispiel in Bibliotheken oder schattigen Parks. Und manchmal ist es auch einfach sinnvoll, Wege zu vermeiden, volle Busse auszulassen und Termine zu verschieben. Solche kleinen Anpassungen im Alltag können an heißen Tagen einen großen Unterschied machen.
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