Schreibtisch

Interview: „Mütter arbeiten am effizientesten“

Job, MUM

Rebekka Rein

Kind oder Karriere? „Beides“, sagt Laura Fleming Schulte und verrät im Interview, wie sie Familie und Job unter einen Hut bekommt. Die Powerfrau ist zweifache Mutter und leitet den deutschen Onlineshop windeln.de.

Lunamum.de: Wie sieht Ihr Job genau aus?

Laura Fleming Schulte: Ich plane unsere Strategie, welche Produkte wir anbieten, und analysiere, welche unseren Kunden gefallen und welche nicht. Ich leite ein Team von Category Managern, die unsere Produktauswahl treffen, sowie ein Team von Promotion Managern, die unsere Angebote an die Kunden kommunizieren. Außerdem arbeite ich sehr eng mit der IT-Abteilung zusammen, um unseren Shop ansprechend zu gestalten. Unser Ziel ist es, dass Mütter und Väter bequem mit nur einer Hand shoppen können. Denn welche Mum hat schon mal beide Hände frei?

Wie lange waren Sie in Babypause?

Ich habe meine Kinder in Oregon/USA bekommen. Sechs Wochen Babypause sind dort normal. Ich habe damals zwei Tage die Woche im Büro gearbeitet, als meine Tochter in die Krippe kam. Auch wenn ich lieber mehr Zeit mit meiner Tochter verbracht hätte, hat mir die Beschäftigung sehr gut getan. Die Ablenkung im Job durch andere Themen hat mir vielleicht sogar ermöglicht, eine entspanntere Mutter zu sein.

Was bietet Ihr Arbeitgeber, um Müttern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern?

windeln.de ist ein junges, dynamisches Unternehmen und bietet deshalb alle technischen Möglichkeiten, mobil und flexibel zu arbeiten. So kann man ein Projekt von zu Hause aus weiterführen, wenn die Kita geschlossen hat oder das Kind krank ist. Teilzeitarbeit ist auch möglich und wichtige Meetings finden generell vormittags statt. Bei uns wird die Leistung geschätzt, was nicht unbedingt Anwesenheit erfordert. Meine älteste Tochter hat übrigens gerade ein Praktikum in unserer Marketingabteilung absolviert. Es war ein super Erlebnis, mit meiner Tochter zusammenzuarbeiten und ihr meinen Arbeitsalltag näherzubringen.

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Was wünschen Sie sich als Mutter vom Staat oder der Gesellschaft?

Ich wünsche mir besseren E-Mail-Kontakt zu Lehrern, da Sprechstunden beinahe unmöglich einzuhalten sind. Mütter haben so wenig Zeit, das ist manchmal wirklich ineffizient. Apropos Effizienz: Die Gesellschaft sollte endlich wahrnehmen, dass arbeitende Mütter oft die effizientesten Teammitglieder sind.

Was sagen Sie zur Frauenquote in Ihrer Branche?

Ich bin der festen Überzeugung, dass Deutschland von einem höheren Frauenanteil bei der Arbeit profitieren würde. Gute Ideen stammen immer aus einem Mix von Perspektiven. Bei uns überwiegen übrigens die Frauen unter den Mitarbeitern. In Bereichen, die normalerweise weniger stark mit Frauen besetzt sind, etwa IT, Business Intelligence und Logistik, werden Frauen gefördert.

Inwiefern spielt das Frausein eine Rolle in Ihrem Beruf?

Viele unserer Kunden sind Frauen und ich kann nachvollziehen, wie praktisch es ist, mit einem Klick online einzukaufen und alles fürs Kind nach Hause geliefert zu bekommen, ohne schwere Taschen zu tragen. Wenn ich die Möglichkeit vor 15 Jahren gehabt hätte, wäre ich wohl Stammkundin gewesen (lacht).

 

Fotos: windeln.de, Damian Patkowski/unsplash.com

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