Muttersein – 10 Dinge, die ich anders mache, seit ich Mama bin

FAMILIE, MUM, Menschen, Wohlfühlen

Isabelle Jänchen

Muttersein - für alle Frauen erstmal eine völlig neue, oft überwältigende Erfahrung. "Es wird alles anders, wenn das Baby da ist!" Ein Satz, den wir in dem Zusammenhang nicht wirklich gerne hören. Denn so eine große Veränderung ist ja auch etwas beängstigend. Aber was genau verändert sich denn nun alles nach dem ersten Baby? Wie verändern wir uns? Unsere Redakteurin hat ihre Erfahrungen aufgeschrieben.

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Isabelle (27) ist Redakteurin bei Luna mum und Mutter von zwei kleinen Töchtern | Foto ©Andrej Dallmann

In vielerlei Hinsicht sage ich „Zum Glück!“ in anderen Punkten eher so „Hm, Mist!“ Fakt ist: Klar, es ändert sich viel, sobald der Nachwuchs auf der Welt ist. ABER das Leben ist ab diesem Moment keine Einbahnstrasse. Es wird anders. Es bleibt aber vielseitig, wird womöglich noch vielseitiger als es zuvor war, weil man Dinge nun beginnt anders zu betrachten. Ich habe automatisch begonnen und gelernt, bewusst anders zu leben. Aber all das sind Prozesse und die brauchten und brauchen noch immer ihre Zeit. In jedem Altersstadium in dem sich die Kinder entwickeln, gibt es auch für uns Eltern jedes Mal neue Herausforderungen und Veränderungen, die etwas mit uns machen. Jeder von uns geht mit damit anders um! Hier sind meine ganz persönlichen 10 Fakten, die zeigen, was ich anders mache, seit ich vor vier Jahren das erste Mal Mutter geworden bin:

 

1. Ich gehe abends noch schnell los zum Supermarkt, wenn ich weiss, dass die Milch knapp oder kein Müsli mehr im Haus ist. Ein Morgen ohne Kaffee und Müsli – eine Katastrophe. Sollte auf keinen Fall riskiert werden, den Kleinen und den Großen zuliebe. Die Feiertage habe ich, seit ich Kinder habe, dauerhaft im Blick!

2. Ich bin verständnisvoller im Umgang mit Menschen geworden. In gewisser Weise bin ich „weicher“ geworden, wenn man das so sagen kann. Kinder bringen einen auf den Grund der Tatsachen, können einen unvoreingenommer, rücksichtsvoller und verständnisvoller machen. Aber klar, der Alltag bringt mich an die Belastungsgrenze und es gibt Tage, da lauf ich ganz sicher auch mal mürrisch umher!

3. Ich laufe nicht mehr bei Rot über die Strasse.

4. Ich versuche mit Kompromissen anders umzugehen, bin ihnen offener gegenüber, ob in der Partnerschaft, in der Beziehung zu meinen Kindern oder in Freundschaften.

5. Ich nehme meine Umwelt und die Welt, in der wir leben um einiges bewusster war. Das bedeutet beispielsweise, dass wir als Familie gemeinsam Stück für Stück etwas für die Umwelt tun und ich den Kindern unsere Umwelt erkläre, wodurch sie mir gleichzeitig ebenso präsenter wird. Ein komplett nachhaltiges Leben ist für mich ehrlicherweise nicht immer einfach umzusetzen. Ich bin, wie wir alle, geprägt durch mein Aufwachsen und den Ritualen in unserer Familie. Mir werden Dinge bewusst wie zum Beispiel dass der Fleischkonsum, der jahrelang normal und ok war, es gar nicht ist. Ich werfe Gewohnheiten aus der Kindheit über Bord und lerne umzudenken. Für mich, unseren Kindern und unserer Welt zuliebe.

6. Ich weiss nun, was Stress und Müdigkeit wirklich bedeuten und wo es mich hinbringen kann, wenn ich davon zu viel abbekomme. Fazit: Ruhepausen im Alltag sind rar, aber diese versuche ich bewusst im Alltag zu integrieren. Mein Stresslevel ist extrem hoch, gleichzeitig bringen mich Momente mit meinem Partner allein oder Zeit im Garten ganz schnell wieder runter und ich weiss diese Momente ganz besonders zu schätzen.

7. Ich plane meine Wochen anders. Nein, nochmal: Ich plane meine Tage und teilweise auch die Wochen! Der Alltag läuft um einiges strukturierter ab. Wir leben schon auch gern in den Tag hinein, aber wenn es um feste Termine geht oder Verabredungen, dann ist Organisation schlichtweg alles! Muttersein erfordert für mich ein hohes Potenzial an Selbstdisziplin. Etwas, das ich vorher nicht hatte, deswegen fällt es mir in mancherlei Hinsichten immer noch manchmal schwer.

8. Seit ich Mutter bin, trage ich jederzeit, ob mit den Kindern unterwegs oder allein, Feuchttücher, Wasser, Kekse oder sonstige Snacks in meiner Tasche herum. Praktisch!

9. Ich habe gelernt, was es bedeutet selbstlos zu leben. Wenn auch nicht immer einfach, ist es etwas ziemlich schönes.

10. Und ja, auf mich trifft es zu: Die Nächte sind schlichtweg nicht mehr so lang, wie sie einmal waren. Oder anders: Ich habe lernen müssen, mit weniger Schlaf zu leben. Klappt irgendwie!

Es sind diese alltäglichen, normal gewordenen Dinge, die uns wachsen lassen und die uns gleichzeitig regelmäßig in die Verzweiflung treiben. Aber diese Zeit als Mama prägt mich ganz persönlich und darüber bin ich sehr froh. Einen inneren Stillstand kenne ich nicht mehr. Seit den Kindern wachse ich immer wieder über mich hinaus und lerne meine eigenen Grenzen kennen.

Muttersein besteht aus Hochphasen- und Tiefphasen. Jede durchlebt diese Zeit anders. Manche können vielleicht garnicht von solchen Phasen sprechen und gehen ganz anders an das Leben als Mutter heran. Fakt ist: für uns alle ist Mutter werden etwas Neues. Ganz wichtig ist es, sich miteinander auszutauschen, ob es uns nun gerade gut oder schlecht läuft. Das Leben als Mutter ist spannend, nervenaufreibend, grenzwertig, emotional. Für mich das Abenteuer meines Lebens!

Titelbild: Franziska Kuttler

 

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