Mit Wohnmobil und Kind durch Europa: Wo Nordsee und Ostsee sich treffen

FAMILIE, Reise

Loreen, Matze und Tochter Tilli (2) nehmen uns in diesem Sommer mit auf ihre dreimonatige Reise in ihrem Wohnmobil Elton. Ziel: Unbekannt! Dieses Mal fahren sie an der Westküste Dänemarks entlang bis dahin, wo sich Nordsee und Ostsee treffen...

Text und Fotos: Loreen Hinz

Wir fahren auf der Nehrung Holmsland Klit an der Westküste Dänemarks mit unglaublich spannender Landschaft. Tausende bewachsene Sanddünen, auf denen die Menschen ihre Holzhäuser gebaut haben. Auf jeder Düne ein Haus, die sich zu kleinen Gemeinden zusammenschließen. Dazwischen blühende Heidelandschaften, vom Wind seltsam geformte Nadelwäldchen und weißer Sandstrand. Wer in der Gegend ist, sollte sich unbedingt die südliche Nehrung anschauen, die wild und einsam ist, bevor ab der Mitte dann mehr und mehr Zivilisation kommt.

Kleiner Stop-over mit Mittagsschläfchen

 

Tilli hat in Hvide Sande ganz schnell einen großen Bruder und eine große Schwester zum Spielen gefunden. Wir stehen auf einem Parkplatz im Schatten einer großen Düne direkt am Strand, hinter einer Fischfabrik. „Lecker“ Fischgestank am frühen Morgen inklusive…

Weiter geht es Richtung Norden, zum Limfjord. Im Landesinneren idyllische Wiesen und Weiden, an der Küste wird die Landschaft rauher und auch schöner mit wasserdurchsetzten Salzwiesen und Steilküste. Wir fahren nach Ejerslev, einer kleinen versteckten Marina an der nördlichen Küstenspitze, mit hübschen Holzbooten, der Steilküste im Hintergrund und einem See gleicht der Ort einem romantischen Postkartenmotiv.

Wir brauchen keinen Strom und dürfen allein abseits auf einer kleinen Wiese stehen, direkt am Strand, mit einem Wildblumengarten und unzähligen Heckenrosen vor der Bustür. Gemeinsam mit Tilli schauen wir uns die Boote an, erklettern die Steilküste, laufen um den See, suchen Muscheln. Und sie beobachtet begeistert zum ersten Mal ein Krebswettrennen das einheimische Kinder „organisieren“.

Auf dem Weg nach Norden halten wir an einem Imbiss und probieren ein dänisches Smørrebrød oder amerikanisiert ‚Sandwich and Salad‘ oder einfach nur dick und fantasievoll belegte Brötchen. Ich weiß nicht, ob es an den dänischen Eßgewohnheiten im allgemeinen oder diesem Imbiß im Besonderen lag, aber das Brot war nicht nur dick mit Salat und Fleisch, sondern auch sehr großzügig mit extra cremigen Saucen und zusätzlich Mayonnaise bestrichen und lag uns den ganzen Tag schwer im Magen.

Der Leuchtturm von Lokken wird vom Sand zugeweht

 

Weiter Richtung Løkken, denn hier steht kurz hinter der Ortschaft ein Leuchtturm, versandet in einer riesigen Wanderdüne. Tilli stapft hochmotiviert die gigantischen Berge hoch und springt durch den Sand. Wir erklettern den Leuchtturm und lassen uns den stürmischen Wind durch die Haare wehen. Die Steilküste mit ihren Einbrüchen sieht sehr spannend aus.

Fasziniert schauen sich Tilli und Loreen das Bauwerk an, das halb im Sand steckt

 

Mit Sonnenschein und Rock’n’Roll rollen wir nach Skagen, der nördlichsten Landspitze Dänemarks, an der sich Nord- und Ostsee treffen. Für die letzten zehn Kilometer durch hübsche  Heidelandschaft brauchen wir eine halbe Stunde, so groß ist das Verkehrsaufkommen. Wir parken an einer kleinen, unspektakulären Kirche, die jedes Jahr von Pilgern vom Sand freigeschaufelt wird und nehmen den Weg durch die Heide und die hohen Dünen. Auf dem Rückweg verirren wir uns. Obwohl jede Düne anders aussieht, sieht dann doch jede Düne gleich aus, sodass unsere Offroadqualitäten stark geprüft werden.

Tilli vor der Kirche von Skagen

 

Von der Ostsee rollen wir rüber zur Nordsee und übernachten auf einem einsamen Parkplatz direkt am Strand. Wir schauen morgens zur Tür raus und sehen das Meer, bummeln zur nördlichsten Landspitze und fahren mit dem Fahrrad durch morbid-schöne Sumpf- und Heidelandschaft nach Grenen, der überlaufenen Natursehenswürdigkeit von Skagen, wo sich Nord- und Ostsee treffen und unzählige Touristen fasziniert aufs Wasser starren.

Leider entdecken wir am nächsten Morgen, dass Tilli eine Zecke hat und entfernen sie vorsichtig, zum Glück hatte sie sich noch nicht vollgesaugt. Die kommende Zeit müssen wir nun beobachten, wie sich die Stelle entwickelt. Und nach den paar Tagen Wildcamping müssen wir auch dringend Wasser auffüllen – ausgiebiges Duschen wäre auch mal wieder angebracht. Also rollen wir erst einmal zurück Richtung Süden…

Hier findet ihr alle Reiseberichte aus dieser Serie.

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