Öfter mal Nein sagen: 5 Tipps, wie es einfacher geht
Fällt es euch das Nein Sagen schwer, wenn andere euch um einen Gefallen bitten? Oder traut ihr euch nicht, Termine abzusagen, auf die ihr eigentlich keine Lust habt? Mit unseren 5 Tipps, meistert ihr solche Situationen in Zukunft souveräner.
Eine Kollegin will wieder einmal eine Aufgabe auf euch abwälzen. Eine andere Mutter fragt, ob ihr Sohn auch ein fünftes Mal mit euch nach der Kita nach Hause fahren kann, obwohl sie noch nie angeboten hat, eure Kinder mal mitzunehmen. Die Verkäuferin quatscht euch in eine Hose rein, in deren Schnitt ihr euch einfach nicht wohlfühlt („Das trägt man jetzt so“). Ihr sollt zum Gartenfest der Tante fahren, obwohl ihr so gut einen freien Nachmittag brauchen könnt und wisst, dass es sowieso wieder Krach gibt. Schluss damit! Als Mütter habt ihr schon genug um die Ohren. Ihr wollt den Kindern gerecht werden, versucht nebenbei, im Job weiterzukommen, Partnerschaft und Freunde sollen auch nicht zu kurz kommen. Wer darunter leidet seid ihr! Viele Mütter neigen dazu, es allen recht zu machen, damit Harmonie herrscht. Nein sagen kann auch manchmal echt schwierig sein, schließlich will man nicht unhöflich oder unkollegial rüberkommen. Doch keine Angst, ihr werdet weder Job noch Freunde verlieren, wenn ihr hin und wieder nett aber bestimmt sagt, dass es so nicht geht. Nehmt euch einfach folgende Tipps zu Herzen:
Bedenkzeit erbeten
Keiner erwartet, dass ihr auf der Stelle ja oder nein sagt, wenn ihr um einen Gefallen gebeten werdet. Lasst euch nicht überrumpeln – dann sagen wir gerne vorschnell zu, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Sagt lieber, dass ihr kurz über die Bitte nachdenken müsst, bevor ihr euch entscheidet. Dann fragt euch, ob ihr das leisten könnt, ohne ins Schleudern zu geraten und ob ihr Lust darauf habt. Wichtig ist auch, wer etwas von euch verlangt. Steht ihr euch nahe und könnt sicher sein, dass der Gegenüber euch auch helfen würde, sagt es sich einfacher ja.
Gründe analysieren
Findet heraus, warum es euch so schwerfällt, nein zu sagen. Habt ihr Angst, nicht mehr gemocht zu werden? Oder vor drohenden Konsequenzen? Wollt ihr nicht egoistisch wirken? Liebt ihr das Gefühl, gebraucht zu werden? Oder wollt ihr einfach nichts verpassen? Wenn ihr der Ursache auf den Grund geht, werdet ihr feststellen, dass eure Ängste – zumindest teilweise – unbegründet sind. Klar wird es dem Gegenüber nicht gefallen, wenn er ein nein hört. Aber das muss jeder von uns einstecken können. Sowohl beruflich als auch privat. Von Freunden kann man einerseits Unterstützung erwarten, andererseits sollten Freunde auch die ersten sein die verstehen, wenn ihr etwas nicht schafft oder möchtet.
Lösungsvorschlag bringen
Auch wenn ihr selbst einer Bitte nicht nachkommen könnt oder möchtet, habt ihr vielleicht spontan Ideen, wie der andere sein Problem ohne euch lösen kann. Ihr könnt ein Gegenangebot liefern, wie sich die Aufgabe einfach bewältigen lässt. Oder ihr überlegt, ob ihr jemanden kennt, der Zeit hat zu helfen. So zeigt ihr euch interessiert und signalisiert, dass euch der andere nicht egal ist.
Nein sagen – mit schlüssiger Begründung
Das soll nicht heißen, dass ihr euch für jedes nein rechtfertigen müsst. Wichtig ist, dass ihr euch klar macht, dass es euer gutes Recht ist, nein zu sagen. Dafür müsst ihr euch nicht entschuldigen. Aber wenn ihr befürchtet, Menschen mit einem nein zu enttäuschen, hilft es, eure Entscheidung zu erklären. Auf die sanfte Art kannst du verdeutlichen, dass es nichts persönliches ist, wenn du einen Kollegen eine Absage erteilst. Indem du erläuterst, was du alles auf dem Schreibtisch hast bevor du die Kids von der Kita abholen musst, wird er Verständnis haben. Bitte um Rücksichtsnahme und biete falls es deine Zeit zulässt an, gerne ein andermal zu helfen. So ist es nur teilweise ein nein.
Erkennt Manipulationen
Es gibt viele Arten, auf die eine Bitte an euch herangetragen werden kann. Jemand kann Druck aufbauen oder auf die Mitleidstour kommen. Solche „Erpressungsversuche“ sind relativ einfach zu durchschauen. Manche Mitmenschen verpacken ihre Forderungen aber so geschickt in ein Lob, dass ihr euch erst mal geschmeichelt fühlt, gefragt worden zu sein. Macht euch klar, was genau der andere von euch will, wie viel Zeit und Aufwand das euch kostet. Wie oben beschrieben: Lasst euch nicht überrumpeln!
Foto: Dayne Topkin / unsplash.com