Scarlett Johansson – die Schauspielerin zwischen Job und Muttersein
Gerade ist sie mit dem Film „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ in den Kinos. Dort zeigt sie sich von ihrer Action-Seite. Privat meidet Scarlett Johansson dagegen das Rampenlicht, gibt wenig preis von sich und genießt die Zeit mit ihrer Familie.
Scarlett Johansson – auf der Jagd nach Dinosauriern
Mit Actionfilmen hat Scarlett Johansson reichlich Erfahrung. Immerhin war sie in acht Marvel-Filmen als Black Widow zu sehen und hat dort viele gefährliche Abenteuer unter anderem mit den Avengers bestanden. Jetzt hat sie es wieder mit außergewöhnlichen Kreaturen zu tun, wenn sie im Dschungel von Isla Nublar nach Dinosauriern sucht. In dem neuen Teil von „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ spielt die 40-Jährige die unerschrockene Zora Bennet. Zusammen mit ihrem Team und dem Wissenschaftler Dr. Henry Loomis (Jonathan Bailey) soll sie Blutproben einiger Saurier „besorgen“. Diese sind für ein Pharmaunternehmen, das daraus ein Herzmedikament entwickeln will, mit dem man weltweit Milliarden verdienen könnte.

Es ist der siebte Teil der Dinosaurier-Saga und bereits jetzt ist im Gespräch, ob Scarlett Johansson nicht für weitere drei Sequels zur Verfügung steht. In einem Interview in der Sendung „E! News“ meinte die Schauspielerin übrigens, sie würde den Film auch mit ihrer zehnjährigen Tochter Rose gemeinsam ansehen. „Ich habe mich mit anderen Jurassic-Fans unterhalten und sie sagen, dass das der gruseligste Teil ist – aber ich würde ihn meiner Tochter zeigen.“ Für die Schauspielerin ist der Film also absolut familientauglich, auch wenn die Kids vielleicht bei einigen Szenen nur vorsichtig durch vorgehaltene Hände lugen würden, meinte sie und erzählt von ihren eigenen Kinoerlebnissen mit Dinosauriern: „Als ich den ersten Jurassic-Park-Film sah, war ich 10 Jahre alt, und ein Teil des Eindrucks, den er bei mir hinterließ, waren die Schreckmomente, die Lacher, aber sicher auch die Schrecken.“

Über ihr Privatleben spricht Scarlett Johansson selten
Eher ungewöhnlich ist, dass Scarlett Johansson Auskunft über ihre Kinder gibt. Ihr Leben jenseits ihrer Filmrollen behandelt die Schauspielerin seit jeher sehr diskret. „Ich rede nicht über meine Beziehungen, es endet immer damit, dass es dir um die Ohren fliegt.“ Allerdings gestand sie nach ihrer kurzen Ehe und der Scheidung von dem Schauspielkollegen Ryan Reynolds im Jahr 2011: „Anfangs war ich wirklich deprimiert. Aber nach einer Woche oder so riss ich mich zusammen und fing an ins Gym zu gehen. Glücklicherweise habe ich einige sehr enge Freundinnen, die mich seit 15 Jahren begleiten und mit denen ich alles besprechen kann. Ich habe auch ein enges Verhältnis zu meinem Zwillingsbruder Hunter. Und dann gibt es noch meine Großmutter Dorothy. Sie ist eine unglaublich nette, liebenswerte und kluge Frau.“
Dieser Familien- und Freundeskreis half ihr über so manche persönliche Krise hinweg. Denn auch ihre zweite Ehe mit dem französischen Journalisten Romain Dauriac war nicht von Dauer. Nach der Trennung kämpfte Johansson mit ihrem Ex um das Sorgerecht der gemeinsamen Tochter Rose. Und auch hier schaffte sie es, dass relativ wenig von der Auseinandersetzung des getrennten Paares öffentlich bekannt wurde.
Heute ist die 40-Jährige mit dem Comedian Colin Jost verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn Cosmo wurde 2021 geboren.
Scarlett Johanssons Work-Life-Balance mit Kindern und Job
Die Geburt von Cosmo fand kurz vor den Dreharbeiten von „Asteroid City“ statt. Colin Jost besuchte die Schauspielerin regelmäßig am Set, zusammen mit dem Kleinen. „Die Leute waren total begeistert, das Baby zu sehen, nicht mich. Sie fragten: ‚Hey, wo ist das Baby?'“, erzählte Scarlett Johansson dem Magazin „People“. In dem Podcast „The Skinny Confidential Him & Her“ berichtete sie noch mehr über ihre Kinder und erklärte, dass es mit ihrer Tochter Rose öfter mal „Drama“ gebe. Auch als Kleinkind habe Rose ihre Launen gehabt. Und Cosmo? Dazu meinte Scarlett Johanssen: „Ein Baby zu haben ist so wunderschön. Sie sind einfach so niedlich. Sie sitzen da und lieben dich, das war’s. Und man bekommt nur Liebe von ihnen. Bei Kleinkindern gibt’s da eher viel Drama.“

Mittlerweile scheint die Schauspielerin das Familienmanagement neben ihrem herausfordernden Job im Griff zu haben. Doch das war nicht immer so, wie sie gegenüber der Vogue vor einigen Jahren äußerte. „Kinder zu haben ist […] die größte Veränderung im Leben“, erklärte sie gegenüber dem Magazin. Ziemlich schnell nach der Geburt ihrer Tochter, habe sie wieder angefangen zu arbeiten. Vielleicht zu schnell, meinte sie auch nachdenklich, denn erst als ihre Tochter Rose mit etwa 2 Jahren unabhängiger wurde, habe sie sich selbst wiederentdeckt. „Ich […] habe immer versucht, mitzuhalten und eine Art Work-Life-Balance zu schaffen, was wahrscheinlich eine Lüge gewesen ist.“
Erfolgreich – nicht nur im Marvel-Universum
Die Vereinbarkeitslüge trifft also auch berühmte Mütter, die noch dazu sehr gut im Geschäft sind. Immerhin gehört Scarlett Johansson zu einer der bestverdienendsten Schauspielerinnen weltweit. Laut US-Magazin „Forbes“ galt sie 2019 mit einem geschätzten Jahreseinkommen von 56 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 51 Millionen Euro) sogar als bestbezahlte Schauspielerin der Welt. Das dürfte sie unter anderem ihren Marvel-Filmhits zu verdanken haben. Allein für „Avengers: Endgame“ bekam sie 35 Millionen Dollar an Gagen ausgezahlt. Lukrative Werbeverträge, unter anderem für L’Oreal, ließen ihr Einkommen auch unabhängig der Filmbranche weiter ansteigen.

Und sie hatte den Mut gegen Disney zu klagen, als der Film „Black Widow“ anders als abgesprochen nicht im Kino sondern nur im Streamingdienst lief. Wie sich die Parteien schließlich finanziell geeinigt haben, darüber wurde Stillschweigen vereinbart.
Doch längst versucht die Schauspielerin sich auch unabhängig als Unternehmerin zu platzieren. So hat der US-Star eine eigene Film- und Fernsehproduktionsfirma und die eigene Beautymarke „The Outset“ gegründet. In Cannes präsentierte Johansson sich in diesem Jahr als Regisseurin mit der Tragikomödie „Eleanor the Great“, eine Geschichte über eine 95-jährige Frau, die sich als Holocaust-Überlebende ausgibt. Passt es da überhaupt in ihre Pläne wieder eine Blockbuster-Reihe zu drehen wie Jurassic World? „Es nimmt dich komplett in Beschlag, die Arbeit bestimmt dein Leben für ein oder mehrere Jahre“, erklärte Johansson bei der Premiere von „Jurrasic World: Rebirth“. „Wenn du alles gut organisiert und die nötige Unterstützung hast, geht das schon klar“, meinte sie. Wir dürfen also gespannt sein!
Bildquelle: Getty I Jamie McCarthy; Dimitrios Kambouris; Universal Pictures, Marvel Studios