So fördert ihr die frühkindliche Entwicklung mit Spielzeug

So fördert ihr die frühkindliche Entwicklung mit Spielzeug

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Alice Beller

Ein Baby entwickelt sich rasant schnell. Mit seinen kleinen Händen will es früh nach Dingen greifen, und es dauert nicht lange, bis die ersten Wörter aus ihm heraussprudeln. Wie Spielzeug die frühkindliche Entwicklung unterstützen kann, verrät uns eine Pädagogin.

Schon von Geburt an sind Kinder neugierig und lernwillig. Und spätestens seit wegweisenden Pädagogen wie Friedrich Fröbel und Maria Montessori wissen wir, dass Kinder durch das Spielen die Welt förmlich begreifen und ihre Fähigkeiten ausbauen können.

Die Darmstädter Pädagogische Akademie Elisabethenstift (PAE) unterrichtet bereits seit 130 Jahren das Fach frühkindliche Bildung. Das Stift betreibt ein eigenes Kinderhaus, wo Kinder von eins bis sechs Jahren liebevoll betreut werden. Und bildet in seinen Evangelischen Lehrstätten bis zu 600 Schüler und Studenten in sozialpädagogischen Berufen aus. Dr. Dagmar Giebenhain ist die Schulleiterin dieser Ausbildungsstätten. Von ihr wollten wir wissen, welche Entwicklungen ein Kleinkind in den ersten Jahren durchlebt und welche Lernspielzeuge dabei förderlich sein können.

Dr. Dagmar Giebenhain über frühkindliche Entwicklung

Frau Dr. Giebenhain, was genau versteht man unter frühkindlicher Entwicklung?

Frühkindliche Entwicklung meint die Entwicklung während der ersten drei Lebensjahre in allem, was das Baby und das Kleinkind braucht, um sich in der Welt zu orientieren. Dazu gehört die visuelle und akustische Wahrnehmung, die Grob- und Feinmotorik, der Spracherwerb sowie soziale Interaktion. Dabei verfolgt jedes Kind sein eigenes Tempo. Dieses wird zum einen von den Genen bestimmt und zum anderen von der Umgebung und damit auch durch das Verhalten der ersten Bezugspersonen, die im Regelfall die Eltern sind.

Mit welchen Lernspielzeugen sollte man im Säuglingsalter einsteigen und wieso?

DAS geeignete Babyspielzeug gibt es in der Form nicht. Alles, was das Greifen, Sehen und Hören anspricht, ist sinnvoll. Später, wenn das Kind das Stehen lernt, braucht es eine sichere Umgebung mit Gegenständen, an denen es sich hochziehen kann. Bei allen Entwicklungsschritten ist die liebevolle Begleitung der Eltern wichtig. Druck ausüben ist kein Beschleuniger für die Entwicklung. Sinnvoll sind zum Beispiel Mobiles zum Ansehen über dem Wickeltisch, Greif- und Beißringe, Fühlbücher wie Stoff- und Knisterbücher oder die klassische Rassel. Wenn die motorische Entwicklung weiter vorangeschritten ist, sind auch kleine weiche Bälle ein schönes Spielzeug. Diese Lernspielzeuge können die Entwicklung gut unterstützen und auch den Eltern helfen, die einzelnen Entwicklungsschritte besser zu verstehen.

Spielerisch lernen

Worin unterscheiden sich Lernspielzeuge?

In erster Linie unterscheiden sie sich durch das Material. Häufig haben Kinder Freude an bunten Farben, weshalb manchmal naturfarbenes Holzspielzeug nicht so gut angenommen wird.

Worauf sollten Eltern beim Kauf von Lernspielzeug besonders achten?

Beim Kauf sollte unbedingt auf bestimmte Siegel geachtet werden. Bei Spielzeug mit dem Zeichen „GS – geprüfte Sicherheit“ können Sie sich darauf verlassen, dass es alle Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllt. Umweltfreundliches Spielzeug erkennen Sie dagegen an dem Siegel „Der blaue Engel“, das darüber hinaus auch bei Textilien zu finden ist. An diesem Siegel erkennen Sie, dass ein Produkt umweltschonend hergestellt wurde und ob es schadstofffrei oder recycelbar ist.

Welche Lernspielzeuge empfehlen Sie, um die motorischen Fähigkeiten eines Babys zu fördern?

Wenn ein Kind Sitzen, Krabbeln oder Laufen lernt, sind spezifische Lernspielzeuge nicht unbedingt notwendig. Am besten begleiten Sie Ihr Baby beim Erlernen der motorischen Fähigkeiten durch aufmerksames Beobachten und liebevolles Dabeisein. Das Baby zum Bewegen zu ermutigen und kleine Erfolge zu loben, ist die beste Förderung, die Sie Ihrem Kind geben können.

Das vollständige Interview kannst du in der aktuellen Luna mum #65 nachlesen.

Wer ist Dr. Dagmar Giebenhain?

Dr. Dagmar Giebenhain ist Pädagogin aus Leidenschaft. Seit 2012 ist sie Schulleiterin der Evangelischen Ausbildungsstätten für sozialpädagogische Berufe (EvA), die Teil der Pädagogischen Akademie Elisabethenstift in Darmstadt sind. Dort unterrichtet sie Schüler und Studenten, die später einmal als Erzieher oder Sozialassistenten in Kitas oder anderen Bildungseinrichtungen arbeiten möchten und die die Arbeit mit Kindern genauso schätzen, wie sie es tut.

Bildquelle: Getty / miniseries

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