So stärkt ihr euer Immunsystem in der Schwangerschaft

So stärkt ihr euer Immunsystem in der Schwangerschaft

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Alice Beller

Es ist wieder einmal so weit – jahreszeitlich bedingte Krankheiten tauchen auf und betreffen jeden – auch werdende Mütter. Ein starkes Immunsystem während der Schwangerschaft schützt Mutter und Kind vor böse Viren. Wir verraten, was ihr dafür tun könnt.

Gute Vorsorge

Für eine gesunde Entwicklung des Säuglings hat die Gesundheit der Mutter höchste Priorität. Das mütterliche Immunsystem schützt schließlich auch das Baby im Bauch. Lasst ihr euren Impfstatus möglichst schon vor der Schwangerschaft checken und gegebenenfalls auffrischen. So könnt ihr sicherstellen, vor bestimmten Krankheiten optimal geschützt zu sein. Ein besonderes Augenmerk solltet ihr auch auf die maternale Immunisierung legen, die zusätzlichen Schutz für das Baby verspricht. Dadurch werden Abwehrstoffe schon im Mutterleib auf dein Kind übertragen.

Maternale Immunisierung – was ist das?

Als maternale Immunisierung bezeichnet man die Impfung von Schwangeren, um den Fötus und das Neugeborene vor bestimmten Infektionen zu schützen. Durch die Impfung der Mutter werden Antikörper gebildet, die über die Plazenta zum Kind gelangen und ihm in den ersten Lebensmonaten einen gewissen Schutz vor Krankheiten bieten, da das Immunsystem des Neugeborenen noch nicht vollständig entwickelt ist. Dieser Prozess ist ein natürlicher Bestandteil der Immunabwehr und wird durch gezielte Impfungen unterstützt. 

Bei schweren Grippeerkrankungen kann es bei der Geburt zu Komplikationen wie z.B. einer Frühgeburt kommen, daher wird schwangeren Frauen eine Grippeimpfung empfohlen. Seid ihr während der Schwangerschaft noch nicht gegen Covid-19 geimpft, solltet ihr eine Basisimmunität anstreben, um schwere Corona-Verläufe zu vermeiden. Auch die Impfung der Schwangeren gegen Keuchhusten (Pertussis) wird empfohlen, um das Neugeborene qua Nestschutz zu schützen.

Booster für den Säugling

Manche Krankheiten können für den Säugling lebensbedrohlich sein. Dazu gehört das RS-Virus. Bei dieser Infektion der Atemwege haben Säuglinge und Kleinkinder Schwierigkeiten zu atmen, sie husten, verweigern das Essen, brechen, und im schlimmsten Fall kann es zu Atemnot kommen. Seit einiger Zeit können sich Schwangere eine RSV-Einmalimpfung geben lassen, die den Säugling in den ersten Wochen vor einer schweren Infektion bewahrt.

Zusammengefasst bietet die Impfung der Mutter einen doppelten Schutz: Sie schützt die Mutter während der Schwangerschaft und stellt sicher, dass das Baby in den ersten Lebensmonaten Antikörper gegen potenziell gefährliche Infektionen besitzt.

5 Tipps für das Stärken des Immunsystems in der Schwangerschaft

Neben Impfungen spielt ein gesunder und ausgewogener Lebensstil eine wichtige Rolle, damit das Immunsystem aktiv bleibt und optimal funktioniert – und davon profitiert auch immer das Baby im Mutterleib. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) bietet für die alltägliche Ernährung einen guten Leitfaden.

  • Fette mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren meiden: Gesättigte Fette sind oft in tierischen Produkten und verarbeiteten Lebensmitteln enthalten und können den Cholesterinspiegel erhöhen. Pflanzliche Öle wie Olivenöl enthalten mehr ungesättigte Fettsäuren, die das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen.
  • Zwei Liter Wasser pro Tag: Wasser ist entscheidend für den Stoffwechsel, die Entgiftung und die allgemeine Leistungsfähigkeit des Körpers – und damit auch für das Immunsystem. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt viele Körperfunktionen und verbessert das Wohlbefinden.
  • Drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst pro Tag: Gemüse und Obst sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Sie tragen zur Stärkung des Immunsystems bei, fördern die Verdauung und reduzieren das Risiko für chronische Krankheiten.
  • Hülsenfrüchte in die Mahlzeiten integrieren: Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen liefern pflanzliches Eiweiß, Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate, die lange sättigen und den Blutzucker stabil halten.
  • Vollkornprodukte bevorzugen: Vollkornprodukte enthalten mehr Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe als Weißmehlprodukte. Sie fördern die Verdauung und haben eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel.
  • Ein- bis zweimal pro Woche fettreichen Fisch essen: Fettreiche Fische wie Lachs oder Makrele enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die das Herz-Kreislauf-System unterstützen und entzündungshemmend wirken.
  • Milch, Milchprodukte, Fleisch und Wurst in Maßen verzehren: Diese Lebensmittel liefern wichtige Nährstoffe wie Kalzium und Eiweiß, können jedoch in zu großen Mengen das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöhen. In Maßen sind sie wertvolle Bestandteile der Ernährung.
  • Verzicht auf Süßigkeiten, zuckerhaltige Getränke und Snacks: Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke können den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen und sind oft kalorienreich, aber nährstoffarm. Ein reduzierter Konsum hilft dabei, Übergewicht und Karies zu vermeiden.

Buntes für den Teller

Damit dein Immunsystem während der Schwangerschaft gestärkt wird, gehört natürlich mehr dazu als eine Impfung. Damit der Körper eine starke Immunabwehr aufbauen kann, müssen wir ihn mit gesunden und nährstoffreichen Lebensmitteln „füttern“. Greift ihr daher gerne häufig zu rotem, gelbem und grünem Gemüse. Dies ist reich an Vitalstoffen sowie Betacarotin und stärkt die Immunkräfte. Außerdem enthält es Vitamin C, das Krankheitserreger abwehrt. Zu den wahren Vitamin-C-Bomben gehören Paprika, Orangen und Zitronen. Andere Nährstoffe, die essenziell sind, um das Immunsystem zu stärken, sind Zink, Eisen, Selen und Jod. Das steckt mitunter in diesen Lebensmitteln:

Orangen, Grapefruit, Brombeeren, Bananen, Heidelbeeren, Schwarze Johannisbeeren, Tomaten, Brokkoli, Spinat, Grünkohl, Karotten, Pilze, Blattsalate, Knoblauch, Vollkorngetreide, fettarmes Fleisch, fettreicher Fisch & fettarme Milchprodukte.

Viel Lachen unterstützt die mentale Gesundheit

Ein Immunsystem ist nicht allein schon dadurch intakt, dass auf die eigene körperliche Gesundheit geachtet wird. Denn auch die mentale Gesundheit spielt eine entscheidende Rolle. Geht es einem seelisch nicht gut, werden automatisch Schlaf und Appetit negativ beeinflusst, was wiederum unsere Immunabwehr schwächt. So simpel es auch klingen mag, aber ein einfacher Trick ist, sich eine positive Stimmung zu bewahren und viel zu lachen! Denn wer viel lacht, schüttet Glückshormone aus – und diese sind ein richtiger Immunbooster!

Workout mit Babybauch baut Stress ab 

In Bewegung zu bleiben, verbessert bekanntermaßen nicht nur das eigene Wohlbefinden, sondern kann das Risiko für eine Frühgeburt, einen Kaiserschnitt, Schwangerschaftsdiabetes oder Gewichtszunahme verringern. Während der Schwangerschaft ist es daher ratsam, sich durch sportliche Aktivitäten weiter fit zu halten und somit Stress abzubauen. Viele Institutionen und Fitnessstudios bieten mittlerweile ein großes Angebot für Schwangere an, sodass für jeden etwas Spannendes dabei ist: von Pränatal-Yoga oder Pränatal-Pilates über Aqua-Fit bis hin zu diversen Tanzkursen oder Low-Impact-Gymnastikkursen.

Ausreichend Schlaf stärkt den Körper

In der Nacht fährt der Organismus runter. Die Ruhephase wird genutzt, um körpereigene Abwehrzellen zu bilden. Wer nicht genügend Schlaf bekommt, schwächt seine Abwehr und ist dadurch anfälliger für Viren und Bakterien. Achtet ihr daher während der Schwangerschaft auf einen ausreichenden Schlaf. Etwa sieben bis acht Stunden dauert ein erholsamer Schlaf, um das Immunsystem nachweislich fit zu halten.

Wellness-Rituale sorgen für Entspannung

Eine Schwangerschaft zehrt an den Energiereserven. Gönnt euch daher regelmäßige Wellness-Rituale, die nicht nur entspannen, sondern auch den Körper stärken. Wer schon vor der Schwangerschaft regelmäßig die Sauna besucht hat, kann das meist ohne Bedenken auch mit Babybauch machen. Das Schwitzen regt die Durchblutung an und stärkt gleichzeitig die Abwehr. Auch kalte Duschen und Güsse wirken sich positiv aus. Gerade, wenn die Beine anschwellen, kann ein kühlender Guss Wunder wirken. Bei beidem gilt allerdings: Bitte vorab beim Arzt oder der Ärztin abklären, ob Sauna und Wechselduschen das Richtige für euch sind.

Bildquelle: Getty

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