Social Media Hautpflege-Hypes im Check: Sicher für Schwangere und Mamas?
Social Media Hautpflege-Hypes: Was ist sicher für Schwangere & Mütter
Auf Instagram und TikTok kursieren unzählige Hautpflege-Hypes – doch was davon ist wirklich sicher für Schwangere und Mütter? Wir schauen genauer hin: Welche Produkte sind erlaubt, welche Inhaltsstoffe tabu – und wie pflegt man empfindliche Haut in Schwangerschaft und Stillzeit wirklich richtig?
Von GuaSha über Retinol bis hin zu Kollagen – Social Media ist voller Beauty-Inspirationen. Auf TikTok und Instagram boomen derzeit Hautpflege-Trends, die Millionen Klicks generieren. Aber wie verträglich sind diese viralen Routinen eigentlich für Schwangere und stillende Mütter? Und welche Trends sollten besser vermieden werden?
In der Schwangerschaft verändert sich die Haut. Manche Frauen erleben einen „Glow“, andere leiden unter hormonell bedingten Unreinheiten, Trockenheit oder Pigmentstörungen. Klar, dass viele den Wunsch haben, ihrer Haut in dieser besonderen Zeit etwas Gutes zu tun – und sich dabei von Influencer:innen und Hautpflege-Hacks aus dem Netz inspirieren lassen.
Doch nicht alle Inhalte, die unter Hashtags wie #skincare, #glowingskin oder #naturalSPF verbreitet werden, sind dermatologisch sinnvoll – geschweige denn sicher für Schwangere. Die Plattform FORMEL SKIN, Anbieter digitaler Hautdiagnostik und Therapien, hat die aktuell populärsten Hautpflege-Trends auf Social Media analysiert und hinsichtlich ihres Risikopotenzials bewertet.

Welche Hautpflege-Trends für Schwangere und Stillende geeignet sind – und welche in der Schwangerschaft tabu sind
Kollagen (#collagen) – beliebt und relativ unbedenklich
Mit über 13 Millionen Beiträgen auf TikTok und Instagram gehört Kollagen zu den viralen Favoriten. Kollagencremes und -drinks versprechen festere Haut und mehr Elastizität. Aus dermatologischer Sicht sind topisch angewendete Kollagenprodukte in der Schwangerschaft unbedenklich, haben aber eher kurzfristige Effekte. Bei Nahrungsergänzungen sollte man auf die Zusatzstoffe achten und im Zweifel Rücksprache mit Arzt oder Hebamme halten.
Natural SPF (#naturalSPF) – kritisch bis gefährlich
Ein gefährlicher Trend: Der Verzicht auf klassischen Sonnenschutz zugunsten natürlicher Alternativen wie Kokosöl oder Karottenextrakt. Diese ersetzen keinen medizinisch geprüften Lichtschutz. Gerade in der Schwangerschaft, wenn hormonelle Veränderungen Pigmentierungen wie Melasma begünstigen, kann das gesundheitliche Folgen haben.
Fazit: Finger weg von DIY-Sonnenschutz. Empfohlen werden mineralische Filter mit Zinkoxid oder Titandioxid, möglichst ohne Duft- und Konservierungsstoffe.
Retinol – bitte kein Risiko eingehen
Retinol ist ein bewährter Wirkstoff gegen Falten, Akne und Pigmentflecken – jedoch nicht in der Schwangerschaft. Vitamin-A-Derivate wie Retinol gelten als potenziell fruchtschädigend und sind daher tabu. Auch in der Stillzeit sollte auf entsprechende Produkte verzichtet werden, um auf der sicheren Seite zu sein.
GuaSha – in Maßen erlaubt
Die Gesichtsmassage mit einem glatten Stein, meist aus Jade oder Rosenquarz, gilt als Wellness-Trend mit entspannender Wirkung. Für Schwangere ist die Anwendung in sanfter Form meist unproblematisch – vorausgesetzt, es liegen keine Gefäßerkrankungen oder Entzündungen vor. Wichtig ist, die Haut nicht zu stark zu reizen, da sie in dieser Zeit empfindlicher reagieren kann.
Dermaplaning – nicht empfehlenswert
Das manuelle Abschaben feiner Gesichtshärchen mit einer Klinge (Dermaplaning) sorgt für ein glattes Hautbild, kann aber Mikroverletzungen verursachen. Die Folge können Irritationen, Entzündungen oder verstärkte Lichtempfindlichkeit sein. Besonders bei sensibler oder hormonell belasteter Haut in Schwangerschaft und Stillzeit ist daher Vorsicht geboten.
Hautpflege für Schwangere: Weniger ist mehr
Der Hautzustand kann sich während der Schwangerschaft mehrfach ändern. Was vorher funktioniert hat, kann plötzlich Irritationen auslösen. Eine einfache, reizfreie Pflege ist daher oft der beste Weg. Dermatolog:innen empfehlen:
- Milde Reinigung: pH-neutrale Produkte ohne Alkohol oder aggressive Tenside.
- Pflege mit Feuchtigkeit: Hyaluronsäure, Glycerin, Ceramide oder Squalan unterstützen die Hautbarriere.
- Verzicht auf potenziell kritische Wirkstoffe: Retinoide, hochdosierte Fruchtsäuren oder ätherische Öle mit allergenem Potenzial sind in der Schwangerschaft nicht zu empfehlen.
- UV-Schutz: Mineralischer Sonnenschutz ist Pflicht – täglich, auch im Winter.
Viele Frauen bemerken auch nach der Geburt noch Hautveränderungen – sei es durch hormonelle Rückbildung, Stress, Schlafmangel oder Stillen. Wichtig ist, geduldig mit sich selbst zu sein und der Haut Zeit zu geben.

Social Media & Skincare: TikTok- und Instagram-Trends als Inspiration
Social Media kann motivieren und inspirieren – keine Frage. Doch besonders in der Schwangerschaft und Stillzeit gilt: Nicht alles, was viral geht, ist auch gesund für Haut und Körper.
Statt auf invasive Methoden oder stark wirksame Inhaltsstoffe zu setzen, lohnt es sich in dieser Phase, auf einfache Routinen, nährende Pflege und Schutz zu vertrauen. Wer unsicher ist, sollte immer ärztlichen Rat einholen – besonders bei neuen Produkten oder Nahrungsergänzungen.
Diese Pflegeprodukte sind für Schwangere und Stillende unbedenklich
Quelle: FORMEL SKIN. Die Einschätzungen zu den Risiken der einzelnen Social-Media-Trends basieren auf einer Untersuchung der Plattform FORMEL SKIN.
Bildquelle: Unsplash: Lieselotte de Bie, Look Studio, Lana Graves