Zahnpflege in der Schwangerschaft – Das ist jetzt wichtig

Zahnpflege in der Schwangerschaft – Das ist jetzt wichtig

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Fenke Gabriel-Schwan

Während der Schwangerschaft ist die Mundpflege besonders wichtig, da hormonelle Veränderungen das Zahnfleisch empfindlicher machen und das Risiko für Zahnprobleme erhöhen.

Natürlich ist es am allerbesten, wenn man mit einem perfekten Zahnstatus in eine Schwangerschaft startet. Denn leider erhöht sich in den Schwangerschaftsmonaten auch das Risiko von Zahnproblemen. Warum das so ist, wie sich Zahnprobleme auf die gesamte Schwangerschaft auswirken können und was du für eine perfekte Mundhygiene tun kannst erklären wir hier.

Darum ist die richtige Zahnpflege in der Schwangerschaft besonders wichtig

Wissenschaftliche Studien haben klare Zusammenhänge zwischen Zahnfleischerkrankungen und Komplikationen wie Frühgeburt, niedrigem Geburtsgewicht und Präeklampsie aufgezeigt. Die gründliche Pflege von Mund, Zähnen und Zahnfleisch während der Schwangerschaft ist daher besonders wichtig und kann Frauen zu einer gesunden Schwangerschaft und einem gesunden Baby verhelfen.

Warum ist der Mund in der Schwangerschaft so viel anfälliger für Infektionen?

  • Bestimmte Hormone wie Progesteron und Östrogen steigen während der Schwangerschaft an. Dies kann das Risiko für Probleme mit der Mundgesundheit erhöhen. Hormone lockern das Gewebe, machen es „weich“. Das gilt auch für das Zahnfleisch und vor allem für die Zahntaschen. So können leichter Bakterien eindringen und die Zahnhälse angreifen oder Entzündungen hervorrufen. Zudem machen Hormone die Zähne anfälliger für Zahnbelag, der zu Karies führen kann.
  • Bei einer Zahnfleischentzündung ist das Zahnfleisch gerötet und geschwollen. Es wird überempfindlich oder blutet sogar bei vorsichtigem Zähneputzen. Davon sind viele schwangere Frauen betroffen. Bleibt eine Gingivitis oder Zahnfleischentzündung unbehandelt, führt sie zu Parodontitis, einer schweren Zahnfleischentzündung.
  • Schwangerschaftsübelkeit in den ersten Schwangerschaftsmonaten und Erbrechen setzen die Zähne der Magensäure aus und schwächen sie zusätzlich. Leider kann das Zähneputzen die Übelkeit noch verstärken oder den Würgereflex auslösen. Daher beschränken viele Schwangere das Putzen oder sie verzichten teilweise ganz darauf.

Tipps für die Zahnpflege in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft ist die Mundpflege darum besonders wichtig, um Entzündungen oder anderen Zahnproblemen vorzubeugen. Hier sind einige Tipps zur Mundpflege während der Schwangerschaft:

1. Regelmäßige Zahnarztbesuche

  • Kontrollen und professionelle Zahnreinigung: Vereinbare mindestens eine Untersuchung beim Zahnarzt pro Trimester. Viele Zahnärzte bieten spezielle Termine für Schwangere an.
  • Melde die Schwangerschaft: Der Zahnarzt kann so auf bestimmte Behandlungen verzichten oder sie anpassen, falls nötig.

2. Gründliches Zähneputzen

  • Zweimal täglich putzen: Verwende eine extra weiche Zahnbürste, um Zahnfleischreizungen zu vermeiden. Weiche Borsten sind sanfter und verhindern Irritationen. Beim Putzen nicht fest aufdrücken sondern mit sanften, kreisenden Bewegungen die Zähne sanft reinigen.
  • Fluoridhaltige Zahnpasta: Diese stärkt den Zahnschmelz und schützt vor Karies. Achte darauf, dass sie für die Schwangerschaft geeignet ist.

3. Zahnseide und Mundspülung verwenden

  • Tägliches Reinigen der Zahnzwischenräume: Zahnseide oder Interdentalbürsten helfen, Plaque und Essensreste zu entfernen und Entzündungen vorzubeugen. Denn besonders in den Zahnzwischenräumen sammeln sich die meisten Bakterien.
  • Antibakterielle Mundspülung: Verwende eine milde, alkoholfreie Mundspülung, um Plaque zu reduzieren und das Zahnfleisch zu schützen.

4. Auf gesunde Ernährung achten

  • Zucker und säurehaltige Lebensmittel vermeiden: Sie fördern die Bildung von Plaque und Karies. Besonders nach sauren Speisen nicht sofort die Zähne putzen, da der Zahnschmelz angegriffen wird.
  • Kalziumreiche Lebensmittel: Setzte besonders jetzt auf Milchprodukte, grünes Blattgemüse und Mandeln, denn hier ist viel Kalzium enthalten. Grundsätzlich ist in der Schwangerschaft eine ballaststoffreiche und vitaminreiche Ernährung vorteilhaft. Mehr Tipps dazu und welche Lebensmittel vor allem jetzt gut für dich sind, kannst du hier nachlesen.

5. Übelkeit und Erbrechen berücksichtigen

  • Nicht direkt nach dem Erbrechen Zähne putzen: Säuren können den Zahnschmelz aufweichen. Spüle stattdessen den Mund mit Wasser oder einer Mundspülung und warte etwa 30 Minuten, bevor du putzt.
  • Sanfte Reinigung: Falls Übelkeit das Zähneputzen erschwert, versuche, die Zahnpasta oder den Geschmack anzupassen.

6. Symptome von Schwangerschafts-Gingivitis beachten

  • Geschwollenes Zahnfleisch: Regelmäßige und sanfte Reinigung kann helfen, Schwellungen zu lindern.
  • Blutendes Zahnfleisch: Falls das Zahnfleisch blutet, vorsichtig weiterpflegen und beim Zahnarzt abklären.

Interdentalbürsten und Zahnseide sind jetzt wichtige Helfer bei der Zahnpflege

Während der Schwangerschaft ist gründliches Zähneputzen mit einer besonders weichen und dichten Zahnbürste wichtig. Doch sie kann nur ca. 70 Prozent aller Zahnoberflächen reinigen. Die restlichen 30 Prozent befinden sich in den Zahnzwischenräumen – genau dort sammeln sich liebend gerne Bakterien an und können Probleme verursachen, die Schwangere gerade gar nicht gebrauchen können. Deshalb sollten Interdentalbürsten und Zahnseide jetzt deine besten Freunde werden.

Welche Größe Interdentalbürsten passt?

Interdentalbürsten sollten auf die Größe der Zahnzwischenräume abgestimmt sein. Schwangere vereinbaren am besten einen Zahnarzttermin oder lassen sich in der Apotheke die Zahnzwischenräume professionell ausmessen.

Zahnseide oder Zahnband?

Wenn deine Zahnzwischenräume sehr eng sind, empfiehlt sich die Verwendung eines Zahnbandes. Dieses ist ganz flach und wesentlich widerstandsfähiger als Zahnseide. Ansonsten kannst du auf die normale und etwas günstigere Zahnseide zurückgreifen, oder hast beide Sorten zu Hause.

Bildquelle: Getty

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