Designer Babymöbel Charlie Crane

Designer Babymöbel von Charlie Crane: Erbstücke für Generationen

BABY, Interior

Einen Mann, der seine Frau bewundernd auf Händen trägt, seinen Kindern ohne Murren jeden Abend Pasta kocht und Gutenachtgeschichten vorliest, bis ihnen vor Müdigkeit die Augen zufallen, gibt es so einen überhaupt? Ja, wir haben ihn gefunden: Er heißt Thomas Lépine und entwirft Designer Babymöbel unter dem Namen Charlie Crane. Wir haben mit Thomas Lépine über Design im Babyzimmer, Kindererziehung und die neue Vaterrolle gesprochen.

Text: Doris Barbier

„Meine Frau Mathilde arbeitet viel mehr als ich“, sagt Thomas Lépine und fügt hinzu: „Vor allem hat sie viel mehr Stress als ich, da ist es doch klar, dass wir uns die Arbeit mit den Kids teilen.“ Der dreifache Vater entwirft formschöne Wickeltische, Babywippen und Hochstühlchen und steckt hinter dem Label „Charlie Crane“. Seine Frau Mathilde ist Journalistin. Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, dass in Frankreich die Kinderbetreuung gut geregelt ist. Es genügend Betreuungsangebote, passend zum Budget und der familiären Situation, gibt und Frauen nach einer kurzen Babypause gleich wieder ins Berufsleben zurückkehren. „Mathilde ging drei Monate nach der Geburt jedes unserer Kinder wieder arbeiten. Sie ist freiberuflich und kann sich ihre Zeit dementsprechend einteilen. Ihr Büro liegt nur einen Katzensprung von unserer Wohnung entfernt und sie hat unsere drei Kinder alle lange gestillt. Das war uns beiden wichtig.“

Arbeitsteilung im Haushalt findet Thomas Lépine selbstverständlich

Männer, die im Haushalt mehr als nur mithelfen, also zum Beispiel Windeln wechseln, einkaufen gehen, putzen und kochen, sind für Lépine ebenso selbstverständlich. „Die Generation unserer Väter war da natürlich ganz anders gestrickt. Ich war ein Einzelkind und wünschte mir schon aus diesem Grund eine richtig große Familie.“ Drei Kinder sind es geworden: Alphonse (8), César (5) und die kleine Garance (fast 1), „la cerise sur le gâteau“, wie Thomas Lépine lächelnd hinzufügt (zu Deutsch: „das i-Tüpfelchen“, wörtlich: „die Kirsche auf dem Kuchen“). Dass er das Kochen im Fünfpersonenhaushalt übernommen hat, ergab sich irgendwie von selbst. „Ich habe immer schon gern gekocht und wir alle lieben italienische Küche. Es darf dann auch durchaus mehrmals pro Woche Pasta oder Risotto sein. Mein Spargelrisotto ist wirklich gut. Und was man nicht unterschätzen sollte: Da essen die Kids Gemüse und merken es gar nicht.“

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Die Idee „Charlie Crane“

Die erste Idee für das Kindermöbellabel „Charlie Crane“ hatte Thomas Lépine, als sich Alphonse, der Erstgeborene, ankündigte. „Mathilde und ich waren irgendwie frustriert, weil es auf dem Kindermöbelsektor einfach nichts Ansprechendes gab. Die Pariser Wohnungen sind klein, man lebt auf engem Raum, der Kinder- und der Erwachsenenbereich überlappen sich folglich ständig. Und wer hat schon Lust, in seinem Wohn- oder Esszimmer rund um die Uhr von rosa oder himmelblauen Plastikungetümen umgeben zu sein?“

Von Generation zu Generation vererbar

Heute ist seine erste Kreation, der Hochstuhl „Tibu“, Bestseller und Aushängeschild des Labels. Und Söhnchen Alphonse wurde gleich zur ersten Testperson, später auch seine Geschwister: „Kein Objekt geht bei uns in Serie, ohne nicht von unseren Kindern monatelang genauestens getestet worden zu sein. Deshalb hat auch jedes seinen eigenen Stuhl. Ich wünsche mir, dass sie an diesen Objekten hängen, sie später ihren Kindern vererben. Gerade darum spielen Langlebigkeit und Qualität eine große Rolle – aus purer Sentimentalität“, bekennt Thomas Lépine. Zugleich appelliert er an die Kreativität anderer Designer und entwickelt regelmäßig Cobrandings mit französischen Marken wie Moumout oder, ganz neu, Lucas du Tertre, die nach den gleichen Prinzipien wie Charlie Crane vorgehen: kleine, aber feine Miniserien, zu 100 Prozent made in Europe, herzustellen, hochwertige Materialien zu verwenden, bezahlbare Preise zu bieten.


Design für alle

„Design soll für alle erschwinglich sein“, lautet das Credo von Charlie Crane. Und: „Qualität kommt vor Quantität.“ Es versteht sich wohl von selbst, dass es bei den Lépines kein Fernsehgerät, dafür aber stapelweise Bücher gibt, trotz Platzmangels. „Wir sind sowieso alle überinformiert und wissen gar nicht mehr, wie wir mit dem permanenten Informationsfluss umgehen sollen. Die Zei t für Videospiele ist deshalb bei uns zu Hause streng limitiert. Schon deshalb, damit die Kinder früh lernen, mit Zeit umzugehen.“Bücher dürfen Alphonse, César und Garance dafür besitzen, so viele sie wollen. Die Gutenachtgeschichte gehört zum täglichen Ritual, an dem nicht gerüttelt wird. „Meine Kinder schmökern auch zum Wochenende gerne stundenlang in ihren Bilderbüchern. Das regt die Fantasie an.“ Thomas Lépines ehemaliges Lieblingsbuch „Die drei Räuber“ von Tomi Ungerer gefällt heute auch seinen Söhnen.
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Mit den Ansprüchen wachsen

Mit seinem Label „Charlie Crane“ entwirft er mittlerweile nicht nur Möbel für Babys, sondern auch für Kleinkinder und Jugendliche: „Weil die Kinder, nicht nur meine, größer werden und somit auch unsere Ansprüche mitwachsen und sich verändern.“ Und da die Zeit für niemanden stillsteht, bringt er demnächst auch Möbel für Erwachsene auf den Markt. Ein Schreibtisch macht den Auftakt: Formschön, minimalistisch und schlicht passt auch er sich jedem Interieurstil an und wird demnach bestimmt viele Eltern begeistern. Generationenübergreifend eben.

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