Coronavirus: So schützt du dein Baby

BABY, Pflege, Wissen

Alexandra Brechlin

Seit Wochen steigen die Zahlen der Menschen, die am Coronavirus erkranken. Aber wie gefährlich ist das Virus für dein Baby und wie kann man sich davor schützen?

Seit Wochen gibt es kaum noch ein anderes Thema mehr und täglich überschlagen sich die Meldungen zum neuen Coronavirus. Aber was genau ist das eigentlich für ein Virus? Was die meisten bei all der Panik vergessen: Sogenannte Coronaviren gibt es bereits Jahrzehnten in verschiedensten Ausprägungen. Beim Menschen lösen sie die unterschiedlichsten Krankheiten aus, von einfachen Erkältungen bis hin zu gefährlichen Lungenentzündungen. Derzeit ist ein ganz neuer Typus des Virus im Umlauf, SARS-CoV-2, der Erreger, der als COVID-19 bezeichneten Erkrankung.

Typische COVID-19 Symptome

An COVID-19 Erkrankte klagen über Symptome wie Fieber, Husten, Schnupfen, Atemproblemen oder Halskratzen. Dazu kommen manchmal  auch Schüttelfrost, Übelkeit oder Durchfall. Das Heimtückische an dem Virus ist, dass bei fast allen Betroffenen die Krankheitsverläufe so unterschiedlich sind. Während einige Infizierte kaum Symptome zeigen und sich gesund fühlen, leiden wieder andere unter starken Erkältungen.

In Einzelfällen aber kann es sogar zu einer schweren Lungenentzündung mit Todesfolge kommen. Mikrobiologe Dr. Patrick Vollmar sagt dazu: „Das neu aufgetretene Coronarvirus SARS-CoV-2 ist dem SARS-Coronarvirus aus dem Jahr 2003 nah verwandt. Das Auftreten von SARS-CoV-2 fällt zusammen mit der aktuellen Influenzawelle, der echten Virusgrippe. Insgesamt gibt es in dieser Saison deutlich weniger Corona-Fälle als Fälle der Influenza, der echten Grippe, so dass die normale Influenza nicht unterschätzt werden sollte und hier der aktuelle Impfschutz nicht außer Acht gelassen werden darf.“ Denn gegen den neuartigen Coronavirus kann noch nicht geimpft werden, wohl aber gegen die echte Grippe.

Wie wird das Coronavirus übertragen?

Das Coronavirus wird von von Mensch zu Mensch weitergegeben. In erster Linie geschieht das durch die sogenannte Tröpfcheninfektion. Das bedeutet, dass die Erreger eingeatmet werden, die ein Erkrankter zuvor beim Husten oder Niesen in der Luft verteilt hat. Auch eine Ansteckung über eine Schmierinfektion ist möglich. Dabei fasst man zum Beispiel eine Türklinke an, die zuvor ein Erkrankter berührt hat. Unabsichtlich verteilt man die Viren dann, wenn man sich ins Gesicht fasst an die Schleimhäute in Mund, Nase oder Augen. Im Schnitt dauert es fünf bis sechs Tage bis nach einer solchen Ansteckung die ersten Krankheitszeichen auftreten. Unter Umständen können aber auch bis zu 14 Tage vergehen.

Wie gefährdet sind Kinder oder Schwangere?

Daten dazu liegen bislang zu Corona-Betroffenen aus China vor und können auf der  Seite der Weltgesundheitsorganisation eingesehen werden. Dort heißt es, dass die Infektion bei ansonsten gesunden Personen bis zu 60 Jahren in den meisten Fällen eher mild verläuft. Laut WHO gibt es auch bei Schwangeren kein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Kinder erkranken, laut der bisherigen Aussagen verschiedener Experten, eher selten. Und falls doch, ist der Verlauf in der Regel relativ mild. Das gilt auch für Babys und sogar für Neugeborene, wobei hierzu nur wenige und nicht wirklich belastbare Daten vorliegen.

Gefährlich wird es jedoch bei Menschen über 60 Jahren und bei Personen mit Grunderkrankungen, wie zum Beispiel Krebs,  Diabetes, der Leber, des Herzens, der Nieren und Erkrankungen des Atmungssystems. Die höchste Anzahl an Toten sind nach bisherigen Erkenntnissen Menschen in einem Alter von über 80 Jahren, wobei Männer häufiger schwere Verläufe zeigen als Frauen.


Achtung: Kinder können auch ohne Symptome ansteckend sein

In der oben genannten chinesischen Studie konnte bei 8 von 10 Kindern das Virus im Stuhl nachgewiesen werden, obwohl die Kinder selbst keine oder nur sehr vage Symptome zeigten und selbst der Atemwegs-Abstrich negativ war. Das ist vor allem dann wichtig zu wissen, wenn die Kinder mit ihren Großeltern in Kontakt kommen.

Im Moment wird dazu geraten, Oma und Opa möglichst nicht zu besuchen, um solche „verdeckten“ Infektionen zu vermeiden. Vor allem dann, wenn die Großeltern schon älter und/oder durch Vorerkrankungen belastet sind.

So kannst du dich und dein Kind schützen

Bislang gibt es noch keinen Impfstoff und auch keine Therapie für an COVID-19 Erkrankte. Daher ist es am wichtigsten, dass du dich und dein Kind vor einer Infektion schützt. Es sind dabei vor allem einfache, aber sehr effektive Verhaltensmaßnahmen, wie das Händewaschen. Grundsätzlich sollte man besonders gründlich die Hände waschen…

  • vor dem Essen oder der Zubereitung von Essen
  • nach dem Kontakt mit Kranken
  • beim Nach-Hause-kommen
  • vor und nach dem Wickeln
  • nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen,
  • nach dem Toilettengang
  • nach dem Kontakt mit Tieren,
  • nach dem Kontakt mit Abfällen oder belasteten Oberflächen

Um die Hände richtig zu waschen, seift man sie 20 bis 30 Sekunden lang gründlich ein – sowohl die Handinnenflächen als auch den Handrücken, die Fingerspitzen, die Fingerzwischenräume, Fingernägel und Daumen. Danach sollten die Hände sorgfältig abgetrocknet werden. Ganz besonders Säuglinge und Kleinkinder fassen oft Oberflächen oder Gegenstände an, oder stecken sich Dinge in den Mund. Als Mama musst man hier ganz besonders darauf achten, die Hände gut und oft zu säubern. Plastikspielzeug kann in der Spülmaschine regelmäßig gesäubert werden. Schnuller sollten unbedingt regelmäßig sterilisiert (oder ausgekocht) werden.

Neben diesem regelmäßigen Händewaschen empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zudem das „richtige Husten und Niesen“. Anstatt – wie häufig praktiziert – in die Handflächen zu niesen und damit die Bakterien auf den Händen zu verteilen, sollte man ein Einwegtaschentuch benutzen. Dieses wandert danach sofort in den Abfall. Wer kein Taschentuch zur Hand hat kann auch in seine Armbeuge husten oder niesen. Regel Nummer drei lautet: Abstand halten. Beim Husten und Niesen mindestens einen Meter bis eineinhalb Meter. Auch sonst sollte bei Gesprächen Abstand gehalten werden, damit es hierbei nicht zu einer Tröpfcheninfektion kommen kann. Auf das Händeschütteln sollte völlig verzichtet werden.

Übrigens: Das tragen eines Mundschutz schützt nicht unbedingt vor der Erkrankung. Denn bereits nach kurzer Zeit ist die Maske von deinem Atem feucht und lässt mögliche Erreger durchdringen. Jedoch kann eine Maske durchaus helfen die anderen Menschen in näherer Umgebung, z.B. in der Bahn, zu schützen, falls man eventuell schon unwissentlich das Virus in sich trägt.

Was tun bei Verdacht einer Ansteckung mit Covid-19?

Das Bundesgesundheitsministerium rät: Wenn du Kontakt zu einer Person hattest, bei der das neue Coronavirus festgestellt wurde, solltest du dich mit deinem Gesundheitsamt in Verbindung setzen. Das zuständige Gesundheitsamt findest du hier . Es gibt besondere Risikogebiete, in denen viele Fälle des Coronavirus auftreten. Welche Regionen das sind, kannst du hier nachlesen. Hast du dich in einem solchen Risikogebiet aufgehalten, solltest du zunächst unnötige Kontakte vermeiden.

Wenn du Symptome einer Atemwegserkrankung bemerkst, solltest du nach telefonischer Voranmeldung einen Arzt aufsuchen. Wenn du deinen Hausarzt nicht erreichst, kannst du auch den kassenärztlichen Notdienst unter 116117 anrufen.
Immer mehr Regionen in Deutschland richten Bürgertelefone oder zentrale Anlaufstellen für Corona-Tests an. Hierzu informieren die Tagespresse oder das Internet. Es entscheidet der behandelnde Arzt, ob bei dir oder deinem Kind ein Labortest auf das Corona-Virus durchgeführt wird.

Bis das Testergebnis vorliegt, solltest du jegliche Kontakte vermeiden.

Was tun, wenn das Kind Symptome zeigt?

Sollten Kinder Symptome einer Coronavirus-Infektion zeigen, sollte man zuallerst Ruhe bewahren. Wie bereits erwähnt, verläuft diese Infektion für die allermeisten Kinder – vorausgesetzt sie haben keine Vorerkrankungen – harmlos.
Sollten Corona-Symtome auftreten, ist es am besten sich zunächst telefonisch in der Kinderarztpraxis zu informieren. Keinesfalls sollte man sich mit dem Kind in ein Wartezimmer setzen oder zur Notaufnahme fahren. Derartige Besuche tragen nur dazu bei, das Virus unnötig weiter zu verbreiten.

Die Arztpraxen sind im Moment stark überlastet. Gleichzeitig kann es sich bei deinem Baby um eine ganz normale Erkältung handeln. Sollte bei deinem Kinderarzt niemand erreichbar sein, kannst du auch eine der verschiedenen Hotlines anrufen, deren Nummern du hier finden kannst.

Im Allgemeinen heißt es dann, wenn das Kind nur unter leichten Symtomen leidet ist es am besten zuhause zu bleiben und die Infektion auszukurieren. Das bedeutet: viel trinken, ausruhen und notfalls mit Fiebersenkern nachhelfen. Nur bei ernsthaften Erkrankungen – und das wird man bei seinem Kind erkennen – werden dein Arzt oder die Mitarbeiter der Hotline zu einem Test raten. Mehr über das dann folgende Prozedere erfährt man dann ebenfalls dort.

Was Schwangere zum Thema Coronavirus jetzt wissen sollten, kannst du hier nachlesen.

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