Hausgeburt – Tipps für die Vorbereitung

Hausgeburt – Tipps für die Vorbereitung

Es gibt viel zu besprechen, bevor das Kleine das Licht der Welt erblickt. Besonders bei einer Hausgeburt stellen sich im Vornherein zahlreiche Fragen. Wir haben aufgelistet, worüber ihr euch Gedanken machen sollten.

Vorbereitung ist die halbe Miete

Es gibt unzählige Ratgeber zum Thema Geburt: Egal ob alternative Geburtsmöglichkeiten oder Entbindungen mit Hypnobirthing – der Markt bietet für jeden etwas. Praktisch zum Nachschlagen und für erste Informationen. Aber nicht verrückt machen lassen , also lieber dosiert die Infos an sich ranlassen. Vieles lässt sich auch mit Hebamme klären.

„Viele Frauen, auch solche die eine unkomplizierte Schwangerschaft haben, bringen Ängste mit in die Geburt, die von den Medien geprägt wurden. Das ist sehr schade“, sagt Hebamme Amelia Suermann. „Für viele Frauen ist aber auch das Unbekannte ein großer Angstfaktor, weil sie nicht wissen, was genau auf sie zukommt.“

Rat holen bei erfahrenen Mütter

Wer könnte besser sein als Ratgeber als eine Freundin, die das alles schon einmal hinter sich gebracht hat? Mit einer Freundin kann man auch Intimes oder persönliche Ängste besprechen. Von schlimmen Geburtsgeschichten sollte man sich nicht zu sehr beeinflussen lassen. Zwar gibt es in diversen Internetforen viele Erfahrungsberichte von Müttern zu lesen, trotzdem sollte man diese Informationsquelle eher meiden, da hier gern auf Übertreibung gesetzt wird.

Natürlich ist eine Geburt eine Ausnahmesituation. Doch Hebamme Amelie Suermann beruhigt: „Eine Geburt ist keine Krankheit, nichts Pathologisches, sondern etwas wofür wir körperlich bestens ausgerüstet sind.“

Die Hausgeburt

Das Schöne daran: Du kannst alles nach deinen Bedürfnissen gestalten. Die Geburt erfolgt selbstbestimmt zusammen mit einer Hebamme, also in einer sehr vertrauten, privaten Situation. Nach der Geburt kannst du dich gleich mit deinem Baby einkuscheln, in deiner vertrauten Umgebung. Vorsorglich solltest du dich allerdings einige Tage vor dem Geburtstermin in einer Klinik anmelden, falls du doch wegen Komplikationen wechseln musst. Ist eine Hausgeburt auch sicher? Bei einer normalen Schwangerschaft und mit einer erfahrenen Hebamme spricht nichts gegen eine Hausgeburt.

 


Tipps von Hebamme Julia Brömsen zur Hausgeburt

Julia Brömsen und Jasmin Czech sind Hebammen und arbeiten als Team zusammen. Folgt ihnen auf @magic9months für wertvolle Infos und Tipps rund um Schwangerschaft und Geburt!

„Wer mit dem Gedanken spielt zu Hause entbinden zu wollen, sollte früh nach einer Hebamme suchen, die Hausgeburten anbietet. Wichtig ist auch dabei wieder, dass du dich wohlfühlst und Vertrauen hast zu deiner Hebamme.
Es macht Sinn die Vorsorge bei der Hebamme zu machen und die drei Ultraschall-Untersuchungen beim Frauenarzt. Wichtig ist der 2. Ultra Schall in der 19.-21. SSW.
In deinem privaten Umfeld, in deinem Haus oder deiner Wohnung mit dir vertrauten Menschen kannst du gut entbinden. Geburten sind das Normalste der Welt! Zu Hause entbinden heisst auch, dass nicht in den normalen Geburtsverlauf eingegriffen wird. Das heißt es gibt keinen Wehentropf, keine Schmerzmittel …

Die Hebamme hört mit einem kleinen Sonicaid die Herztöne des Babys nach der Wehe, um zu beurteilen ob es dem Baby gut geht .
Sollte etwas nicht stimmen oder nicht regelrecht verlaufen, musst du damit rechnen, ins Krankenhaus verlegt werden zu müssen.
Die Erfahrung zeigt das Hausgeburten nicht gefährlich sind oder mehr Risiken bestehen . Man sollte jedoch sicher sein, dass das Baby gesund ist und es keine Risiken in der Schwangerschaft gibt. Meine Tochter ist auch zu Hause geboren und es war ein sehr schönes Erlebnis.“

 

Die Checkliste – das brauchst du für eine Hausgeburt:

Starke Folie aus dem Baumarkt

Damit wird alles geschützt. Die Matratze kann man vorbereiten, indem man erst ein Laken, dann eine Lage Folie und dann wieder ein Laken überzieht. So kann nach der Geburt einfach das erste Laken mit der Folie abgezogen werden und man hat eine sauber bezogene Matratze.

Bettlaken

Um den Geburtsort wie oben beschrieben vorzubereiten und ggf. noch Laken in Reserve haben.

Große und kleine Handtücher

Handtücher sind wichtig zum Umhängen für die Privatsphäre der Gebärenden und natürlich um das Baby nach der Geburt aufzufangen und einzuwickeln. Ein Handtuch fürs Baby sollte nach Möglichkeit rot sein. Es ist inzwischen nachgewiesen, dass sich das Baby eher in einer roten Umgebung wohl fühlt, da ihm dies von der Zeit in der Gebärmutter bekannt ist.

Einen großen Müllsack

…um anschließend alles entsorgen zu können

Traubenzucker

Für den Kreislauf während und nach der Geburt ist Traubenzucker perfekt. Denn die Geburt ist Schwerstarbeit und der Zucker ist hier wichtig für schnelle Energiezufuhr. Ebenso geht der Traubenzucker gleich ins Blut.

Schnelle Verpflegung

Hier empfehlen sich Snacks, die du schnell zur Hand hast – Nüsse, Obst oder Knabbergemüse, Energybars oder auch Kekse. Wenn es herzhafter sein soll, sind belegte Brote das einfachste. Denke hier vor allem an dich, und besorge dir etwas, was du besonders gerne isst.

Bei einer Hausgeburt eine Option: Die Geburt in einem Pool zu erleben. Bild: Getty

Diese Dinge sind optional bei einer Hausgeburt

Kleine Dinge zum Wohlfühlen

Der Vorteil bei einer Hausgeburt ist, dass du alles was du brauchst wahrscheinlich zuhause haben wirst. Trotzdem entspannt es, ein paar Dinge bereits zu legen. Dies können zum Beispiel ein Haargummi, Lippenpflege, Kleidung zum Wechseln oder ein paar warme Socken sein. Um zwischendurch eventuell den Rücken zu massieren, empfiehlt sich Arnica-Massageöl. Diese wärmt und entspannt.

Für eine schöne Atmosphäre sorgen

Du bist zuhause, also ist im Grunde alles möglich, was du dir für eine angenehme Atmosphäre wünschst. Eine Aromatherapie Duftlampe mit entspannenden oder erfrischenden Ölen zum Beispiel. Vielleicht stellst du auch ein paar Teelichte auf? Ansonsten dimme das Licht, indem du Lampen mit Tüchern etwas abhängst – natürlich so, dass keine Brandgefahr entsteht 😉

Wärmflasche(n)

Um die Handtücher vorzuwärmen, die das Baby empfangen und auch um deinen Unterleib, etwa am hinteren Rücken, zu wärmen. Dafür bieten sich auch Menstruations-Wärmepads an, diese sind etwas praktischer als Wärmflasche. Die Wärme entspannt und lockert.

Geburtspool

Viele Frauen entscheiden sich zuhause für das aufstellen eines Geburtspools. Einfach weil es geht! Diesen kann man kaufen, aber inzwischen auch über ein paar Anbieter mieten. Hier lohnt es sich, rechtzeitig alles anzufragen.

Slider- & Teaserbild: Getty

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