StyleCheck: Anna Zloblenkos Maternitylooks

Fashion, SCHWANGERSCHAFT, Wohlfühlen

Fenke Gabriel-Schwan

Anna Zlobenko aka @iamannaporter ist Stylistin und lebt mir ihrem Mann und ihrer Tochter in Berlin. Aktuell erwartet sie Baby Nr. 2! Mit Lunamum.de hat sie über ihre Lieblingsteile für die Schwangerschaft, die Vorbereitungen auf die Geburt und ihre Heimat Ukraine gesprochen.

Anna – herzlichen Glückwunsch zu deiner zweiten Schwangerschaft! Wie geht es dir bis jetzt?

Herzlichen Dank! Mir geht es gut, auch wenn es in den letzten Schwangerschaftswochen immer schwieriger wird, leicht und beweglich zu bleiben… Ich bewege mich im Schneckentempo und schlafe wie ein Koala. Aber ich bin sehr dankbar, dass ich bis jetzt eine leichte Schwangerschaft erlebt habe.

Was hat dir an der zweiten Schwangerschaft gefallen, was war schwierig?

Ich habe fast alles an der zweiten Schwangerschaft genossen, mit Ausnahme des ersten Trimesters, in dem mir sehr übel war, und des Sodbrennens im zweiten und dritten Trimester. Zwischen meinen Schwangerschaften lagen 8 Jahre, und ich konnte einen großen Unterschied feststellen. Diesmal hatte ich mehr Wertschätzung für mich, meinen Körper und vor allem für meine Psyche. Ich habe auch versucht, mich mehr um mich zu kümmern – mehr Massagen, pränatales Yoga, um Hilfe bitten, wenn es nötig war, meinen Mann mehr einzubinden und bei Bedarf ein Nickerchen machen.

Als ich mit meiner ersten Tochter schwanger war, waren wir gerade dabei, unser Leben in Deutschland aufzubauen, was natürlich eine Menge Herausforderungen mit sich brachte. Jetzt lebe ich seit 10 Jahren in Deutschland, habe eine erfolgreiche Karriere als Designerin und Stylistin aufgebaut und befinde mich an einem ganz anderen Punkt in meinem Leben. Es war sehr bereichernd, all diese Fortschritte zu sehen, wenn man zwei Schwangerschaften vergleicht. Ich kann mit Überzeugung sagen, dass diese Schwangerschaft bewusster und entspannter verlaufen ist. Bereits Mutter zu sein, während man schwanger ist, ist etwas ganz anderes! Es ist zwar körperlich anstrengender, aber mental entspannter.

Schwierig war und ist es allerdings, mit den täglichen Aktivitäten Schritt zu halten und die Freizeit meiner Tochter nach der Schule zu managen. Manchmal war es auch eine Herausforderung, einfach nur mit dem Kopf für sie da zu sein, wenn ich Zeit für mich und den wachsenden Menschen in mir brauchte.

Was war dein Lieblingsoutfit in dieser Zeit? Was sind deine persönlichen Must-haves für die Schwangerschaft?

Am Anfang der Schwangerschaft war es wirklich einfach, sich schick zu machen. Ab dem zweiten Trimester wurden Strickhosen und elastische Bündchen zu meinen Lieblingsstücken. Besonders gerne habe ich gestrickte Maxikleider getragen, gestrickte Röcke und Strickhosen in Kombination mit Blazern.

Das dritte Trimester, besonders kurz vor dem Geburtstermin, ist eine echte Herausforderung! Ich bin auf ein Maxikleid aus Baumwolle von The Mama Set umgestiegen, das ich mit einem übergroßen Hemd kombiniere, und lebe nun meine letzten Tage in der Schwangerschaft darin. Außerdem sind Umstandsleggings in Kombination mit übergroßen T-Shirts oder Hemden die einfachste Art, einen dicken Bauch anzuziehen.

„Eins meiner absoluten Lieblingsteile ist diese Hose der ukrainischen Designerin Ksenia Schnaider

Für mich als Stylistin war es sehr interessant, diese Schwangerschaft aus der Sicht des Stylings zu betrachten – denn ich liebe Herausforderungen! So hat mir dieser Prozess natürlich auch einfach großen Spaß gemacht. Aber ich weiß, dass es für die meisten Frauen eine Herausforderung sein kann, Kleidungskombinationen zu finden, die sowohl bequem als auch stilvoll sind. Ich sehe euch, schöne werdende Mamas 🙂

Annas Lieblingslook


Wie bereitet ihr eure ältere Tochter auf das neue Baby vor?

Vor allem, indem ich viel über die bevorstehenden Veränderungen spreche. Sie ist ein großes Mädchen und wünscht sich schon seit langem ein Geschwisterchen, und wenn sie sagt: „Es war mein Traum, eine Schwester zu haben“, geht mir das Herz auf. Ich erwarte jedoch eine große Veränderung in ihrem Verhalten, sobald das Baby da ist. Schwierigere Momente wird es sicherlich geben, das ist doch völlig normal. Es gibt nichts, was Liebe nicht lösen kann, und ich hoffe, dass ich diesen Übergang mit Dankbarkeit und Liebe durchstehen werde. Wichtig wird sein, dass wir auch Zeit nur zu zweit verbringen können, so wie es all die 8 Jahre war. Wünscht mir Glück!

Anna und ihre Familie | Foto: Lisa Vlasenlo @li_nenoli

Wie läuft es bei dir mit dem Nestbau? Auch im Vergleich zur ersten Schwangerschaft…

Der größte Unterschied ist, dass ich jetzt weiß, dass wir nicht viel für das neugeborene Baby brauchen. Das Wichtigste ist die Erkenntnis, dass eine glückliche und entspannte Mama das größte Geschenk für das Baby und die Familie ist 🙂 Das heißt aber nicht, dass ich mir keine Sorgen mache – meine erste Schwangerschaft ist schließlich schon 8 Jahre her! Ich habe vergessen, was ich mit einem Neugeborenen anfangen soll, haha. Da ich schöne Dinge liebe, werden wir aber doch ein par Dinge besorgen. Das wichtigste sind natürlich ein schöner mobiler Kinderwagen, ein Babybett für Neugeborene, eine kabellose Milchpumpe (darauf freue ich mich schon besonders!) und einige süße Babysachen. Das macht die Vorfreude noch größer! Ah –  und die Babywippe! Die hatte ich bei Uma noch nicht. Bin gespannt, wie hilfreich sie jetzt ist.

Wie bereitest du dich auf die Geburt vor?

Mein erstes Baby wurde in Steißlage geboren, und auch mein zweites Baby liegt in Steißlage, was sehr selten ist. Ich habe mit einer Therapeutin gearbeitet, um mit allem, was mit der Geburt auf mich zukommt, gelassen umgehen zu können. Es ist ein so unvorhersehbarer, magischer Prozess. Das war für mich das größte Geschenk bei der Vorbereitung auf die Geburt, denn ich konnte herausfinden, was mir gut tut, und einige alte Traumata loslassen. Ein längerer Prozess, aber so befreiend und bereichernd!

Foto: Lisa Vlasenlo @li_nenoli

Du kommst ursprünglich aus der Ukraine. Aufgrund des Krieges ist das verständlicherweise eine sehr schwierige Situation für dich, vor allem, was den Kontakt zur Familie angeht. Wie gehst du damit um?

Meine Familie ist jetzt über die ganze Welt verstreut. Meine Mutter ist in Litauen, meine Schwester und ihr Mann sind nach Kanada gezogen und nur mein Vater pendelt zwischen Kiew, uns in Berlin und Litauen hin und her. Es war eine Herausforderung zu erkennen, dass wir jetzt so weit voneinander entfernt sind. Es ist auch traurig zu erkennen, dass es nie wieder so sein wird wie früher, und meine Eltern mussten sich auf die neuen Kriegsrealitäten einstellen. Von meinen Freunden, die während des Krieges mit ihren Familien und kleinen Kindern in Kiew weiterleben, lerne ich viel über Widerstandskraft und Dankbarkeit für den Moment. Sie sind meine Inspiration! Das Leben geht weiter und die Ukraine kämpft weiter hart für ihre Zukunft.

Wie unterscheiden sich die Vorbereitungen auf die Geburt und die Zeit danach in der Ukraine von Deutschland?

Oh! Das ist ein großes Thema 🙂 Der größte Unterschied ist, dass es keine Hebammen für die Nachsorge nach der Geburt gibt. Die Frauen gehen zur Vorsorge ins Krankenhaus, um die Ärztinnen und Hebammen zu treffen, die ihnen bei der Geburt helfen und mit denen sie sogar einige persönliche Vereinbarungen treffen. „Seine“ Ärztin oder Hebamme zu finden, ist in der Ukraine eine große Sache. Von den werdenden Großmüttern wird erwartet, dass sie ihren Töchtern nach der Geburt helfen – das ist eigentlich als selbstverständlich zu betrachten. Aber das entscheidet jede Familie selbst. Hausgeburten sind nicht so beliebt wie hier in Deutschland, die Frauen fühlen sich bei Geburten im Krankenhaus sicherer. Und so weit ich weiß, gibt es in der Ukraine keine Geburtshäuser.

Ich kann auch nicht genug betonen, wie stark ukrainische Frauen sind! Sie führen ihr Leben in der Ukraine fort, gebären unter Luftangriffssirenen und sogar unter Granatenbeschuss! Sie bekommen Kinder und ziehen sie in Kriegszeiten auf… ich bin tief bewegt von ihrer Widerstandskraft. Ich wünschte, sie hätten es nicht so schwer, denn alle Frauen auf der Welt sollten Zugang zu sicheren und unterstützten Geburten haben.

Vielen Dank für die Antworten und wir wünschen dir alles Gute für die Geburt!

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