



Warum wir Hebammen brauchen: Das sagen unsere Leserinnen
SCHWANGERSCHAFT
Der Beschluss der Schiedsstelle in Berlin, Hebammen in ihren Leistungen bei der Geburtshilfe und der Wochenbettbetreuung weiter einzuschränken, hat bei vielen Müttern Empörung, Enttäuschung und Wut hervorgerufen. Schließlich weiß jede Frau, die schon ein Kind mit Hilfe einer Hebamme zur Welt gebracht hat oder in der Schwangerschaft und im Wochenbett von einer Hebamme betreut wurde, wie wertvoll diese Arbeit ist. Wir haben ein paar Kommentare unserer Leserinnen auf Facebook für euch zusammengetragen.
„Unsere Hebammen sind Gold wert! Unfassbar, dieser Beschluss!“
„So lässt die Politik einen Beruf aussterben.“
„Das geht mal gar nicht!!! Das Wochenbett heisst nicht ohne Grund Wochenbett….da sollte die Frau möglichst mit Baby ruhen und zuhause bleiben und nicht durch die Gegend rennen müssen…sie sollte betreut und umsorgt werden um wieder zu Kräften zu kommen und keine Probleme zu kriegen….die Wochenbettbetreuung ist ein wichtiger Bestandteil der Hebammenarbeit und durch die Kürzungen im Geburtsbereich für viele Hebammen der Hauptbestandteil ihrer Arbeit.“
„Meine Hebamme war mir nach beiden Geburten eine große Unterstützung, will gar nicht wissen, was gewesen wäre, wenn ich keine gehabt hätte… !“
„Ohne unsere Hebamme wären wir in den ersten Wochen nach Geburt der ersten Tochter aufgeschmissen gewesen. Sie war der Fels in der Brandung. Täglich erwarteten sie Listen von Fragen, und sie hatte tatsächlich auf alles eine Antwort!“
„Das ist echt eine Frechheit. Die Hebammen leisten so viel gute Arbeit und werden unterirdisch entlohnt! Ohne meine Hebamme würde ich das Wochenbett nicht überstehen. Auch der Gang in eine ambulante Einrichtung wäre für Frauen mit Geburtsverletzungen gar nicht denkbar.“
„Das ist ja zum Verzweifeln. Einerseits wollen die Politiker mehr Kinder. Und auf der anderen Seite erschweren sie uns Müttern den Weg. So unlogisch. Die Hebammen sind ja jetzt schon so schwer zu kriegen – man sollte sich gleich mit dem positiven Schwangerschaftstest um eine kümmern. Wie soll es demnächst werden?“
„Gerade im Wochenbett braucht Frau jemanden, dem sie Vertrauen schenken kann. Eine Geburt ist schon ein wichtiger Einschnitt im Leben und nicht jede Frau hat eine Familie im Hintergrund, die mit Rat und Tat wirklich helfen kann. Eine Hebamme ist Gold wert.“
„Es scheint, als solle der Beruf Hebamme ausgerottet werden… seit Jahren verschlechtern sich die Bedingungen für diese so wichtigen Menschen drastisch. Ich entbinde im Januar und hoffe nun, dass meine Hebamme trotzdem noch für mich da ist.“
„Gerade wenn man selbst und das Baby am verletzlichsten ist, soll man alleingelassen werden? Meine Hebamme war nach meinen drei Entbindung die wichtigste Ansprechpartnerin und sie kam täglich nach Hause. Sie hat nach mir gesehen und mich seelisch & moralisch unterstützt. Ich hätte sie nicht missen wollen.“
„Wirtschaftlichkeit geht vor Gesundheit, Menschenleben und Menschlichkeit. Egal in welchem Bereich. Daran wird sich auch nie was ändern. Kann es mir nur so erklären, dass es Männer waren, die das beschlossen haben.“
Zum Hintergrund: Am 5. September 2017 hat die Schiedsstelle in Berlin, die zwischen Hebammen und Krankenkassen vermitteln sollte, beschlossen, dass freiberufliche Hebammen bei der Geburtshilfe nur noch die Betreuung von zwei Frauen gleichzeitig abrechnen können, ungeachtet der aktuellen personellen Situation in der jeweiligen Klinik. Auch bei der Wochenbettbetreuung soll es Einschränkungen geben. Die Betreuung durch eine Hebamme zuhause soll durch ambulante Einrichtungen ersetzt werden. Mehr dazu in unserem Artikel:
„Bye Bye Wochenbett? Diese Einschränkungen für Hebammen sind beschlossene Sache“
Foto: Jv Garcia on Unsplash