Andere Länder, andere Sitten? Beikost mal anders!

Andere Länder, andere Sitten? Beikost mal anders!

Was Mütter ihren Kindern im Alter der Beikost zu Essen geben, hängt meist mit den kulturellen und sozialen Faktoren des Landes ab, in dem sie leben. Inwiefern unterscheiden sich die Länder dieser Welt in Bezug auf Beikost? Wir haben mal recherchiert, was Baby’s und Kleinkinder in anderen Ländern zu essen bekommen.

Text: Isabelle Jänchen

Seid ihr vielleicht gerade an dem Punkt an dem ihr euch fragt, ob euer Baby bereit für Beikost ist? Dann habt ihr sicher auch schon mal drüber nachgedacht, was ihr eurem Baby bald zubereiten könntet – Babybrei oder Fingerfood nach dem Baby-led Weaning Prinzip?
Salze und andere Gewürze gelten in Deutschland größtenteils als No-Go wenn es um Babyernährung geht. Empfehlungen deutscher Institute ändern sich mit den Jahren immer wieder. Doch dienen diese Fahrpläne der Ärzte und Hebammen unwissenden Neu-Müttern-und Vätern wirklich? Oder schüren sie die Angst vor Allergien und Unverträglichkeiten nur noch mehr? Verallgemeinernd kann man sagen, dass bei den Deutschen ab dem fünften Monat vorrangig Gemüse- und Obstbreie gefüttert werden und der Rat zum Verzicht auf Salz, Gewürze sowie auf blähungsförderndes Obst und Gemüse überwiegt.

Chili, Curry, Bohnen & Co: Babykost rund um den Globus

Schaut man in fernöstliche Länder wie Japan und Thailand fällt auf, dass Babys teilweise bereits im zarten Alter von drei und vier Monaten Gemüsebrühe und Reisbrei mit pürierten Obst bekommen. Schnell kommen hier auch Karotten, Tofu und Fisch dazu. In Indien, wo das Beikostalter traditionell mit einem Fest gefeiert wird, startet man beispielweise mit Joghurt und Reis mit Kirchererbsen-oder Linsensauce. Mexikanische Mütter nehmen auch während der Schwangerschaft und Stillzeit ihre gewohnt chili-und bohnenreiche Kost zu sich. So machen Babys dort ihre ersten Erfahrungen mit diesen Gewürzen schon mit der Muttermilch.

Mini-Gourmets in Frankreich

Unsere Nachbarn aus Frankreich beginnen unmittelbar nach der Stillphase mit Artischocke, Fisch und grünem Gemüse wie Bohnen und Erbsen. Die kleinen Mini-Gourmets essen direkt am Elterntisch mit. Gläschen gibt es zwar auch hier, werden aber eher selten gefüttert.

In den USA beginnt das Beikostalter mit etwa 6 Monaten. Babys bekommen direkt viele unterschiedliche Geschmacksrichtungen vorgesetzt. Begonnen wird meist mit einem Reisbrei vermischt mit Avocado, Bananen, Süßkartoffel oder grünen Bohnen.

Überrascht haben uns die Inuit, die ihre Babys mindestens ein halbes Jahr ausschließlich stillen und sie als erstes Nahrungsmittel mit sogenanten Seehund-Blubber versorgen, das sie ihnen vorkauen. Hierbei handelt es sich um das Unterfettgewebe von Seehunden und gleichzeitig um das Hauptnahrungsmittel der im Norden lebenden Volksgruppe.

Man merkt, dass es selbst innerhalb des europäischen Raumes Unterschiede gibt. Außerhalb Deutschlands wird immer seltener auf die Verwendung von Gewürzen und Co geachtet.

Ist unsere Angst zu groß?

Natürlich gibt es innerhalb eines jeden Landes wiederum Unterschiede, aber sind wir Deutschen nun übervorsichtig und haben zu große Angst vorm Allergierisiko? Es fällt auf, dass die meisten anderen Länder um einiges freier im Umgang mit Kinderernährung sind als wir Deutschen. Kinder leiden dort aber nicht mehr oder weniger an Blähungen und Bauchschmerzen. Wie so oft gilt es, sich auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen und das Beikostthema einer jeden Mutter selbst zu überlassen.

Titelbild: unsplash.com

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