

Darum ist ein Einschlafritual fürs Baby so wichtig
Schlaf – kaum ein Thema beschäftigt vor allem junge Eltern so sehr wie die Nachtruhe ihrer Kinder. Denn während es die meisten Babies eher weniger stört, ob sie tagsüber oder nachts schlafen, setzt es Eltern doch ziemlich zu, wenn der Schlaf nicht hauptsächlich in der Nacht stattfindet.
Ein Baby muss sich aber erst an den Tag- und Nachtrhythmus gewöhnen, und es ist völlig normal, dass es nachts mehrmals wach wird. Auch, dass ein Baby nicht von Anfang an alleine wieder einschläft, gehört dazu. Eine gewisse Angst vor dem Alleinsein im Schlaf ist Babys angeboren. Deshalb brauchen Babies die Nähe der Eltern, die ihnen die nötige Geborgenheit verschafft.
Damit ein Baby lernt zu schlafen, gibt es verschiedene Dinge, die Eltern tun können, um es dabei zu unterstützen. Drei Dinge sind dabei besonders wichtig: die gesunde Schlafumgebung, eine Einschlafroutine und ein Einschlafritual.
Schlafumgebung fürs Baby ist wichtig

Zur optimalen Schlafumgebung gehören
- die Rückenlage (wenn das Baby sich eigenständig auf den Bauch drehen kann, wird es sich die Schlafposition selber aussuchen)
- ein eigenes Babybett im Elternschlafzimmer (zumindest während des 1. Lebensjahres)
- eine feste Matratze
- ein gut passender Schlafsack
- wenn überhaupt, dann nur ein kleines Kuscheltier
- Raumtemperatur von etwa 18°C
Eine Einschlafroutine hilft dem Baby
Der abendliche Ablauf von Stillen oder Fläschchengeben, Wickeln und Schlafanzug anziehen sollte immer gleich sein. So kann das Baby sich darauf einstellen, dass gleich die Nachtruhe beginnt. Gerade im Babyalter ist es wichtig, dass euer Baby abends schon beim essen, spätestens aber beim Wickeln zur Ruhe kommen kann. Denn meistens sind sie dann ganz schnell müde, und benötigen das Bett. Später hilft dann ein Buch vorlesen oder noch gemeinsam kuscheln im Bett, bevor das Licht ausgeht.
Am Wickeltisch könnt ihr mit gedämpftem Licht für eine entspannte Atmosphäre sorgen.
Diese Dinge können zur Einschlafroutine gehören
- feste Routine
Damit euer Baby merkt, dass nun Schlafenszeit ist, solltet ihr den abendlichen Ablauf möglichst gleichbleibend gestalten. - Fütterung
Schon die letzte Mahlzeit am Abend sollte in ruhiger Atmosphäre stattfinden, damit sich euer Kind dabei entspannen kann. - Schlaflied oder Musik
Das Vorsingen eines Schlafliedes oder das Abspielen von sanfter Musik schafft eine wohlige Atmosphäre, die das Einschlafen erleichtern - Vorlesen
Wenn euer Kind alt genug für Bücher ist, könnt ihr abends gemeinsam ein Bilderbuch anschauen oder kurze Geschichten vorlesen.

Warum ist ein Einschlafritual so wichtig?

Ein Einschlafritual ist ein Bestandteil der Abendroutine. Bei einem Einschlafritual geht es darum, eine kleine Geste oder Handlung einzuführen, die ihr auch beim nächtlichen Aufwachen anwenden könnt.
Warum auch ein Einschlafritual so wichtig für den Schlaf des Babys ist, das erklärt uns der Schlafexperte Prof. Dr. med. Thomas Erler, der Pampers rund um Fragen zum Thema Schlaf berät. „Eine liebevolle Geste, ein kleines Ritual, dass dem Baby beim Einschlafen hilft, sollte fester Bestandteil der Einschlafroutine sein.“ so der Schlafforscher. „Dieses Ritual soll das Baby beruhigen, und ihm die Geborgenheit verschaffen, die es braucht, um selber in den Schlaf zu finden. Hierbei geht es um eine einfache Handlung – ein Kuscheltier anreichen, die Spieluhr aufziehen, ein kleines Nachtlicht einschalten oder ein kurzes Schlaflied singen.“ Ein solches Ritual kann dann auch in der Nacht dabei helfen, dass das Baby weiterschläft und so auf Dauer durchschläft. Denn mit der Hilfe des Rituals wird es lernen, alleine einzuschlafen. Das Ritual ist lediglich schlaf begleitend.
Was ist noch wichtig beim Abendritual?
Baby wach hinlegen

Natürlich kann es auch schon mal sein, dass euer Baby auf eurem Arm einschläft, bevor ihr es ins Bett legen konntet. Wenn ihr Glück habt, könnt ihr es dann einfach ablegen. Aber besser für den Schlaf des Babys ist es, wenn es noch mitbekommt, dass es in seinem Bettchen liegt. So wird es beim nächtlichen Aufwachen nicht überrascht und die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass es weiterschläft. Aber auch das muss geübt werden und klappt meistens nicht auf Anhieb – phasenweise vielleicht sogar gar nicht. Hier ist Geduld gefragt!
Langfristig denken, aber flexibel bleiben
Das Abendritual muss nicht nur zu eurem Baby, sondern auch zu eurem Alltag als Familie passen. Bedenkt, dass ihr den Ablauf eventuell über mehrere Wochen oder Monate beibehalten wollt. Veranstaltet also kein allzu großes Theater, wenn das nicht euer Ding ist. Es geht auch eher um kleine Dinge, als um den großen Zauber. Wenn ihr den Ablauf verändern wollt, solltet ihr dies wirklich eine Zeit lang probieren, um zu erkennen, ob es funktioniert. Ansonsten bleibt flexibel! Wird euer Baby älter, muss auch das Abendritual mitwachsen.

Zuviel Action nachts vermeiden
Wichtig bei dem Einschlafritual ist, dass Eltern ihrem Baby die nötige Sicherheit vermitteln, ohne selber aktiv dem Baby zum Einschlafen zu verhelfen. Zuviel Aufmerksamkeit und Aktivität in der Nacht wird das Baby eher wacher machen. Also euer Baby nicht unbedingt direkt auf den Arm oder mit ins Elternbett nehmen, wenn ihr nicht wollt, dass dies zum nächtlichen Ritual wird. Es sei denn, euer Baby ist untröstlich oder ihr seid sowieso Fans vom Familienbett. Außerdem sollte das Einschlafritual wirklich nur für die Nacht genutzt werden – der Nachmittagsschlaf bedarf einer eigenen Routine. Welches Ritual letztendlich am besten funktioniert, ist individuell sehr unterschiedlich. Einfach ausprobieren!