Kinderwunsch: Die Serie „3 Paare, ein Ziel“
Viele Paare wünschen sich ein Baby, doch nicht immer klappt es auf Anhieb. Was Wunscheltern alles auf sich nehmen um endlich ein Baby zu bekommen, ist in der Serie „3 Paare, ein Ziel“ zu sehen. Wir haben schon einmal reingeschaut…
Kinderwunsch: Warum klappt es bei uns nicht?
Die drei Paare, die wir kennen lernen, werden von dem Wunsch angetrieben: Wir wollen ein Baby. Doch auf natürlichem Weg hat es aus verschiedenen Gründen bei allen nicht geklappt. Warum? Sabrina und Denis sind seit fünf Jahren ein Paar und eigentlich sehr glücklich. Ein gemeinsames Kind soll ihre Beziehung vollständig machen. Doch bei Sabrina gibt es Komplikationen. Bei der Geburt ihres ersten Sohnes, inzwischen schon fast ein Teenager, hatte sie einen Kaiserschnitt und in der Folge kippte die Gebärmutter etwas nach hinten. Zudem wurde wenige Jahre danach eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs festgestellt. Dies zusammen genommen erschwert eine natürliche Befruchtung bei Sabrina. Es ist fraglich, ob sie noch einmal schwanger werden kann. Vier Versuche einer künstlichen Befruchtung hat sie bereits hinter sich und sagt: „Natürlich hat man von künstlicher Befruchtung gehört. Aber was das eigentlich bedeutet, das kann sich keiner vorstellen.“
Auch Max und Jasmin haben bereits mehrere Versuche einer künstlichen Befruchtung hinter sich. Seit mehr als vier Jahren versuchen sie alles, um ein Baby zu bekommen. Die Kinderwunschbehandlung in Deutschland haben sie bereits aufgegeben und sich an ein Institut in Prag gewandt. 30.000 Euro haben die beiden schon investiert. Zudem musste das Paar zwei Fehlgeburten verkraften. „Man zweifelt an seinem Körper“, sagt Jasmin. „Als Frau steht man für Schwangerschaft, für neues Leben. Ich kann keine Kinder kriegen, wofür bin ich sonst da.“
Ganz anders liegt der Fall beim dritten Pärchen, Laura und Julia. Die beiden Frauen sind seit fünf Jahren zusammen, haben geheiratet und wollen ein Baby. Doch alle Versuche auf künstlichem Weg schwanger zu werden, scheitern. Auch sie haben zwischen 25 und 30.000 Euro in ihren Kinderwunsch investiert und sind während der Behandlungen durch emotionale Tiefen gegangen. Laura erzählt: „Ich war nur noch durch, war mit den Medikamenten überfordert, ich hatte Gefühlsausbrüche, die ich so sonst nie hatte, ich habe viel geweint…“ Die seelischen Belastungen werden zu groß und die beiden Frauen beschließen, dass der zwölfte Versuch auch der letzte sein soll.
Nicht immer funktioniert künstliche Befruchtung
Alle Paare werden über einen längeren Zeitraum begleitet und die Zuschauer können miterleben, was sie tun, wie ihre Behandlungen vonstatten gehen. Was die Serie gut und ausführlich zeigt sind die Gefühle, die Belastungen, die Rückschläge, die die drei Pärchen währenddessen erfahren. Und auch, wie unterschiedlich sie damit umgehen. So begleitet zum Beispiel Jasmin ihre „ICSIs“ in Echtzeit auf Instagram, gibt den befruchteten Eizellen Kosenamen und erstellt eine Art Countdown bis zum Transfer. Die anderen beiden Pärchen holen sich eher Rückhalt bei der Familie oder bei Freunden.
Außen vor bleibt in allen Folgen der Serie eine Erklärung, wie künstliche Befruchtung funktioniert und auch, wo die Grenzen einer Kinderwunschbehandlung sind oder sein könnten – abgesehen vom finanziellen Einsatz, den die Paare leisten müssen und der am Ende eine ganz pragmatische Grenze der Behandlungen aufzeigt.
Das Format bleibt ausschließlich auf der emotionalen und auf der Erlebnisebene der Pärchen. Dabei gibt es für die Zuschauer, die sich vielleicht noch nicht eingehend mit dem Thema Kinderwunsch beschäftigt haben, viele Fragen. Zum Beispiel wann Behandlungen überhaupt sinnvoll sind, was die unterschiedlichen Verfahren ausmacht, ob und wann die Krankenkassen zahlen und warum in Tschechien (und wo vielleicht noch?) andere (bessere?) Verfahren möglich sind.
Und natürlich hätte man am Ende gerne noch gewusst, ob es bei allen drei Paaren geklappt hat mit dem Kinderwunsch. Doch manches bleibt offen…
Infos zur Serie „3 Paare, ein Ziel“
Die Folgen sind aktuell in der ARD Mediathek abrufbar. Ab 22.3. werden sie auch im Bayerischen Fernsehen linear gezeigt (ab 22.45 Uhr).
Buch und Regie: Rachel Roudyani, Ariane Dreisbach; Tobias Henkenhaf, Robert Stöger
Redaktion: Christiane von Hahn
Bilder: Copyright „3 Paare, ein Ziel“