Kochen für Babies: 4 köstliche Rezepte für das erste Jahr

BABY, FAMILIE, Food

Sofia Vittoria Nanni

Rezepte für Babys sollen gesund sein, klar. Aber müssen sie auch langweilig sein? Auf keinen Fall! Wir zeigen euch mit 4 leckeren Rezepten, wie es heutzutage möglich ist, Wert auf biologische und regionale Zutaten sowie auf die Grundlagen gesunder Ernährung für die Kleinsten zu legen und gleichzeitig mit köstlichen Gerichten der ganzen Familie Freude am Essen zu vermitteln.

Eine gute Ernährung schon vom Anfang an

Die meisten Eltern haben den aufrichtigen Wunsch, ihren Kindern das Beste zu geben, auch wenn es ums Essen geht. Kinder werden durch das Essen, das sie zu Hause bekommen, »geformt«. In den ersten Lebensjahren eines Kindes sollten Eltern daher besonders darauf achten, was es isst, denn in dieser Zeit werden die Grundsteine für die Gesundheit, Gewohnheiten, Geschmackspräferenzen und die Esskultur eines Menschen gelegt. Für jede Wachstumsphase ändert sich natürlich der Nährstoffbedarf, sodass man sich von Monat zu Monat auf bestimmte Nahrungsmittel konzentrieren muss. Es klingt kompliziert, aber mit den richtigen Hilfsmitteln ist es ein Kinderspiel. Das Buch »Die grüne Babyküche« von Ernährungswissenschaftlerin Nanna Østensgaard und Ernährungspädagoge Adam Engel beweist dies eindrucksvoll.

Es stellt 70 nahrhafte, gesunde Gerichte für Babys vor, von der Einführung des Essens im Alter von 4–5 Monaten bis zum Alter von 1 Jahr, ab dem das Kind das Gleiche essen kann wie der Rest der Familie. Das Buch enthält außerdem Rezepte für die ganze Familie, die auch für das Baby geeignet sind.

4 köstliche Rezepte für das erste Jahr mit Baby

Die Rezepte in dem Buch sind Grundrezepte, d. h., sie können so angewandt werden, wie sie sind, oder mit anderen als den darin genannten Zutaten. Man kann ruhig nehmen, was man bereits zu Hause hat. So müsst ihr nicht jedes Mal, wenn das Kleine etwas zu essen braucht, neu einkaufen. Nach Möglichkeit solltet ihr fürs Baby nur unbehandeltes Obst und Gemüse kaufen, alles gut waschen und im Zweifelsfall auch schälen.

4-5 Monate: Sanddorn-Mango-Mus

Sanddorn ist ein Superfood, das reich an Vitamin A, C, B, K und E ist. Er enthält 131 mg Vitamin C pro 100 g, eine Orange dagegen nur 54 mg pro 100 g. Mango hat einen wunderbar süßen Geschmack, eine weiche Konsistenz und ist größtenteils ein Hit bei den Kleinen. Sie ist eben­falls reich an Vitamin C, das im Körper die Aufnahme von Eisen unterstützt.

Zutaten für 2 Portionen (oder als Topping für mehrere Portionen Brei):

  • 1 EL Sanddornbeeren (frisch oder TK) oder Sanddornmark
  • 1 Mango (oder 1 Banane)

Werden die Sanddornbeeren frisch verwendet, diese waschen, in einen Topf mit Wasser geben und etwa 5 Minuten weich kochen. Die Beeren abgießen, mit einem Löffel zerdrücken oder mit einem Stabmixer mit ein wenig Wasser mixen. Anschließend das Mus durch ein Sieb drücken, um die Kerne und den Rest der Schalen zu entfernen. Die Mango von der Schale befreien, entkernen und würfeln. Mango und Sanddornmark mit einem Stabmixer zu einem cremigen Brei mixen. Falls die Mango nicht so saftig ist, dass eine cremige Konsistenz ent­steht, nach Bedarf Wasser untermixen.

Sanddorn ist eine echte Gabe der Natur und wächst in Küstengebieten. Sollten Sie das Glück haben, dort zu leben, kannst du ihn sogar kostenlos ernten. Allerdings ist das Pflücken der Sanddornbeeren schwierig, da sie an großen, dornigen Büschen hängen. Schneide des­ halb am besten jeweils einen (oder ein paar) kleinen Zweig zum Einfrieren ab. Probiere die Beeren aber vor dem Abschneiden der Zweige, denn der Geschmack kann von Strauch zu Strauch variieren – und du solltest nur die süßesten und reifsten ernten. Nimm nur so viele Zweige mit, wie du auch verbrauchst, damit der Sanddorn noch für lange Zeit in der Natur erhalten bleibt. Zu Hause dann den Zweig einfrieren und dann die Beeren im gefrore­nen Zustand abschütteln oder mit einer Gabel abstreifen.

6-8 Monate: Gerstotto mit Brennnesseln

Perlgraupen schmecken mit ihrer nussigen Note und einem Aroma, das kräftiger ist als nor­maler, weißer Reis, hervorragend in einem Brei. Sie sind außerdem sehr sättigend. Wenn die jungen Brennnesseln im Frühling aus dem Boden sprießen, ist das der perfekte Zeitpunkt, um einen cremigen Brei mit Perlgraupen und gehackten Brennnesseln zuzubereiten. Kinder können, wenn sie im Sommer kurze Hosen anhaben, schnell ein schwieriges Verhältnis zu Brennnesseln entwickeln (und oft aus gutem Grund!). Mit diesem Brei kannst du deinen Kindern eine angenehmere und geschmackvollere Erfahrung mit diesen Pflanzen bieten.

Zutaten für 4 Portionen:

  • 1 Handvoll kleine Brennnesselblätter
  • 100 g Perlgraupen
  • 1 Zweig Rosmarin, Thymian oder Majoran
  • 200 g süße Sahne
  • 2 EL geriebener Parmesan

Die Blätter in einem Topf mit kochendem Wasser übergießen, 5–10 Sekunden ziehen lassen und dann abgießen. Die Blätter fein hacken. Perlgraupen nach Packungsanweisung in 400 ml Wasser garkochen, anschließend abgießen und zurück in den Topf geben. Die Kräuter waschen, trocken tupfen, die Blätter abzupfen und fein hacken. Mit der Sahne und den Brenn­nesselblättern zu den Perlgraupen hinzufügen. Alles unter Rühren langsam aufkochen, bis die Sahne dickflüssiger und cremig wird. Vom Herd nehmen und den Käse unter den Brei rühren.

Verwendet nur ganz junge Pflanzen oder nur die obersten Blätter – die brennen nicht so stark – und pflückt ihr immer in Richtung »mit den Haaren«, d. h. von unten nach oben.

9-12 Monate: Buttermilchcreme mit Orangen-Granita

Ein leckeres, kleines Dessert. Die Zubereitung geht schnell und ergibt eine frische, cremige Nachspeise mit wenig Zucker, die Kindern (und Erwachsenen) schmeckt. Sie wird in kleinen Schälchen oder Gläsern serviert. Wer kein rohes Eigelb verwenden möchte, lässt es weg, die Creme schmeckt trotzdem köstlich.

Zutaten für 4 Portionen:

BUTTERMILCHCREME

  • 1 TL Vanillezucker
  • 1 sehr frisches Eigelb
  • 500 ml Buttermilch 500 g Dickmilch
  • etwas Zitronensaft
  • 1 Blatt Gelatine

ORANGEN-GRANITA

  • Saft von 3–4 Orangen

Für die Buttermilchcreme den Vanillezucker und das Eigelb schaumig schlagen. Die Butter­milch, die Dickmilch und den Zitronensaft unterrühren. Alternativ das Eigelb weglassen und den Vanillezucker direkt mit der Buttermilch, der Dickmilch und dem Zitronensaft verrühren. Die Buttermilchmischung in den Kühlschrank stellen.

Für die Orangen­ Granita den Orangensaft in eine Schüssel abseihen. Die Schüssel mit dem Saft für mindestens 2 Stunden in den Tiefkühlschrank stellen.

Die Gelatine für 5 Minuten in kaltes Wasser legen. Dann das Blatt ausdrücken, in eine Schale legen und die Gelatine über einem warmen Wasserbad auflösen. Anschließend ein paar Löffel der Buttermilchcreme dazugeben und vorsichtig unterrühren. Die Schale aus dem Wasserbad nehmen und den Rest der Creme unter Rühren mit der Mischung in der Schale vermengen.

Die Creme in kleine Schälchen oder Gläser füllen und etwa 1 Stunde kalt stellen. Kurz vor dem Servieren die Granita aus dem Tiefkühlschrank nehmen und mit einer Gabel durchziehen, um »Orangenschnee« zu erzeugen. Diesen kurz vor dem Servieren auf die Buttermilchcreme geben.

12+ Monate: Asia-Fischfrikadellen mit Kartoffelspalten und Krautsalat

Dieses Gericht fordert mit den scharfen Chilis und dem Koriander den Geschmackssinn des Kindes heraus. Teste zunächst die Chilischärfe – das Kind sollte nicht abgeschreckt werden.

Zutaten für 4 Personen (2 Erwachsene und 2 Kinder):

KRAUTSALAT

  • 1 Spitzkohl
  • 1 Apfel
  • 100 ml Olivenöl
  • 1 EL Apfel-Cidre-Essig 1 TL Zucker
  • Salz
  • frisch gemahlener Pfeffer

KARTOFFELSPALTEN

  • 500 g Kartoffeln
  • 100 ml Olivenöl

FISCHFRIKADELLEN

  • 500 g Kabeljau-Farce
  • 150 g Kokosmehl
  • 1 gute Handvoll gehackter Koriander
  • 1 EL fein gehackte milde Chilischote
  • 2 Handvoll gehackte Garnelen (können durch andere Meeresfrüchte, wie Krabben, Krebse oder Hummer, ersetzt werden)
  • ungesalzene Butter zum Braten

Den Backofen auf 200 °C (Umluft) vorheizen.

Für den Krautsalat den Spitzkohl waschen, in feine Streifen schneiden oder mit einer Reibe oder einem Gemüsehobel zerkleinern. Den Apfel waschen, entkernen und in dünne Spalten schneiden. Öl, Essig und Zucker zu einem Dressing mischen und mit Salz und Pfeffer ab­ schmecken. Das Dressing unter den Spitzkohl heben und alles leicht zerdrücken, sodass der Kohl etwas zusammenfällt. Den Salat beiseitestellen.

Für die Kartoffelspalten die Kartoffeln waschen und nach Belieben schälen, in Spalten schnei­den und gründlich im Öl wenden. Die Spalten im vorgeheizten Backofen 20 Minuten backen, dabei kurz bevor die Kartoffeln anfangen, braun zu werden, einige davon herausnehmen, damit das Baby später ganz weiche Kartoffeln ohne Kruste bekommt.

Inzwischen für die Fischfrikadellen die Kabeljau­farce mit dem Kokosmehl, dem Koriander, der fein gehackten Chilischote und den Garnelen vermischen. Aus der Masse Frikadellen formen. Butter in einer Pfanne erhitzen und die Frikadellen darin auf beiden Seiten in ins­ gesamt etwa 10 Minuten fertig braten.

FÜR DAS KIND

6–8 Monate: Lösen Sie das Innere der Fischfrikadellen aus. Zerdrücken Sie Kartoffeln zu einer cremigen, geschmeidigen Masse und fügen Sie bei Bedarf etwas Wasser und 1 TL Fett hinzu. Hat Ihr Baby gerade angefangen zu essen, servieren Sie nur das mit einer Gabel zerdrückte Innere der Kartoffeln, eventuell mit etwas Wasser und Fett. Als Dessert: ein kleiner geschälter und geriebener Apfel.

9–12 Monate: Servieren Sie die Fischfrikadellen und Kartoffeln in kleinen, mundgerechten Stücken und geben Sie etwas ungesalzene Butter über die Kartoffeln. Als Dessert: ein kleiner geschälter und in Stäbchen geschnittener Apfel.

1 Jahr+: Servieren Sie die Fischfrikadellen und Kartoffeln in kleinen Stücken und geben Sie etwas ungesalzene Butter über die Kartoffeln. Als Dessert: ein kleiner in Stäbchen geschnittener Apfel.

Nanna Østensgaard, Adam Engel
„Die grüne Babyküche“
70 Rezepte: gesund, nachhaltig & lecker kochen für die Kleinsten
192 Seiten, ca. 120 Abb., Format 19,3 x 26,1 cm Hardcover
ISBN: 978-3-95961-608-9
€ [D] 22,99 € [A] 23,70 / sFr. 32,50
Christian Verlag

Alle Bilder: @Christian Verlag, Chris Tonnesen

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