Nachhaltig leben mit Baby – diese Tipps helfen dabei

BABY, Erstausstattung, Pflege, Spielen

Alexandra Brechlin

Denn Alltag nachhaltiger zu gestalten ist oft gar nicht so einfach - insbesondere mit Kindern. Diese Tipps helfen dabei, ein bisschen nachhaltiger mit Baby zu leben.

Wer Kinder bekommt, sieht die Welt oft mit anderen Augen. Gerade um selbst ein gutes Vorbild zu sein, entscheiden sich viele Eltern zu mehr Nachhaltigkeit. Weg von Plastik und Produkten, die mit Tierleiden in Verbindung stehen hin zu einem umweltschonderem Leben.  Manchmal fällt das im Alltagsstress schwer. Aber auch kleine Dinge können die Welt die ein wenig besser machen.

Die Wahl des Spielzeugs

Gegenüber herkömmlichen Spielsachen aus Plastik  hat Holzspielzeug sehr hohe Baby-Tauglichkeit. Holz ist ein natürliches Material, das häufig viel beständiger, robuster und somit deutlich länger haltbarer als Spielzeug aus Plastik ist. Durch seine hohe Widerstandsfähigkeit ist Holzspielzeug sehr strapazierfähig und nahezu nicht kaputt zu bekommen. Holzspielzeug übersteht im Wesentlichen mehr als nur kleinere Stürze und splittert und bricht  – im Gegensatz zu Plastikspielzeug – nicht so leicht. In manchen Aspekten lässt sich Kunststoff nur schwer vermeiden oder ist sinnvoll – zum Beispiel für den Sandkasten oder die Badewanne. Hier gilt es auf Qualität zu setzen, so dass die Produkte wenigstens lange halten und ungiftig sind. Auch Klassiker wie Lego gelten als nachhaltiges Spielzeug, obwohl sie aus Kunststoff gefertigt sind. Einfach weil sie langlebig sind und über viele Generationen weitergegeben werden können. Außerdem werden sie als pädagogisch wertvoll angesehen.
Tipp: Wenn ihr Spielzeug gebraucht kauft, ist  das in jedem Fall nachhaltiger als Neuware – auch wenn es aus Plastik ist.

Stoffwindeln als Alternative zu Einwegwindeln

Windeln hinterlassen einen riesigen Berg an Müll, der noch Generationen überdauern wird. Die Alternative?  Wiederverwendbare Stoffwindeln. Sie bestehen meist aus einer Außenschicht und einer austauschbaren Innenschicht. Diese innere Schicht wird nach Gebrauch von der Windel abgetrennt und kann in einer speziellen Tasche auch unterwegs aufbewahrt werden. Dabei sind Stoffwindeln nicht nur nachhaltig, sondern sparen auf Dauer auch noch jede Menge Geld.

Stoffwindeln sind eine tolle alternative zu Wegwerfwindeln. Bild: unsplash

Nachhaltige Babypflegeprodukte

Insbesondere in der Babypflege lautet das Credo: Weniger ist mehr. In der Regel braucht Babyhaut weder Cremes, Lotions noch Puder oder Shampoos. Wasser und ein gutes Babyöl ist völlig ausreichend. Wer dennoch dennoch Pflegeprodukte fürs Baby kaufen will, sollte unbedingt einen Blick auf die Produkte und Marken werfen, insbesondere ist es auch wichtig, ob Mikroplastik enthalten ist. Bei der Pflege sollte zudem darauf geschaut werden, dass man möglichst Naturkosmetik nutzt. Viele Hersteller haben meist eine eigene Babyserie, die auf die Ansprüche des Neugeborenen angepasst ist. Diese natürlichen Produkte enthalten kein Parrafin, keine Schadstoffe oder künstlichen Zusatzstoffe, die dem Baby schaden können.

Auf Feuchttücher weitesgehend verzichten

Zuhause lassen sich Feuchttücher am einfachsten ersetzen. Es reicht völlig, den Windelbereich mit einem Waschlappen und Wasser zu reinigen. Hilfreich ist eine kleine Schale mit Wasser, die ihr am Wickeltisch stehen habt.
Natürlich ist es sehr praktisch, unterwegs Feuchttücher dabei zu haben. Wer aber nachhaltiger leben will, sollte vor allem Müll vermeiden. Auch für unterwegs kann man Feuchttücher selber machen. Die einfachste Weg ist, einen feuchten Waschlappen in einem Ziplock-Beutel mitzunehmen. Das reicht zumindest für einmal Windel wechseln. Du kannst aber auch kleine Stofflappen aus einem alten Handtuch oder T-Shirt zurecht schneiden, und diese in einer Box oder einem Reißverschlussbeutel mitnehmen. Dann kannst du noch das folgende Babyöl selber machen und es mitnehmen.  Die gebrauchten Tücher kannst du in einem wasserfesten Kosmetikbeutel verstauen und sie zuhause auswaschen und in der Waschmaschine reinigen.
Wenn du dann für Notfälle immer noch eine Packung Feuchttücher mitnimmst, vermeidest du dennoch einen Großteil des Mülls. Achtung: Egal, was auf der Packung steht, Feuchttücher sollten lieber nicht in der Toilette landen. Sie lösen sich – wenn überhaupt – nur sehr langsam auf und verstopfen so die Abwasserrohre.

Babyöl selbst machen

Babyoel

Wer will, kann sein Babyöl  übrigens auch selbst machen. Dafür einfach eine Tasse Sonnenblumenöl, 120 ml Reiskleie, 120 ml Avocado Öl und 30 Ml Hafertextrakt/Kleie  zusammenmischen – ein paar Stunden ruhen lassen und fertig ist das eigene Babyöl. Insbesondere der Hafer pflegt zarte Babyhaut besonders gut!


Das Baby nachhaltig kleiden

Ähnlich wie auch bei den Erwachsenen gilt auch bei nachhaltiger Babymode: Man muss nicht jeden Modetrend mitmachen. Günstige Kleidung gibt es im Überfluss und werden darum ständig ausgetauscht. Wer nachhaltiger leben will, sollte darum entschleunigen und zeitlosere Kleidung aus Biostoffen, recycelten Materialien und vielleicht sogar lokal kaufen. Viele Modelabel produzieren inzwischen nachhaltiger mit einem besonderen Augenmerk auf die sensible Babyhaut.

Woran erkenne ich nachhaltige Babykleidung?

Es ist gar nicht so einfach, nachhaltige Kleidung zu erkennen. In den meisten Fällen musst du dich auf die Angaben des Herstellers verlassen. Hierbei geht es nicht nur um das Material, sondern auch um einen fairen Herstellungsprozeß. Der Standort, wo etwas hergestellt wird, sagt darüber nur wenig aus. Auch in China wird in inzwischen fair hergestellte Kleidung produziert. Dass ein Shirt aus Biobaumwolle hergestellt ist, sagt dabei noch nichts über den Herstellungsprozess aus. Aber es ist immerhin ein Anfang. Denn bei der Produktion von zertifizierter Biobaumwolle kommen kaum bis gar keine Pestizide zum Einsatz, was auch der Gesundheit der Arbeiter zugute kommt. Auch verbraucht die Herstellung in der Regel weniger Wasser. Materialien wie Leinen oder Hanf sind ebenfalls als nachhaltiger anzusehen, denn ihre Herstellung verbraucht weitaus weniger Wasser als Baumwolle und er erfordert auch keinen Einsatz auf Pestizide. Es ist außerdem besser, Kleidung zu kaufen, die zu 100% aus einem Stoff hergestellt sind – auch wenn dies Polyester ist. Denn dann stehen die Chancen gut, dass es am Ende eventuell recycelt werden kann.

Siegel für nachhaltige Kleidung

Mit dem GOTS-Label oder dem Zeichen „IVN Best Naturtextil“ gibt es aktuell zwei Siegel, die nachhaltig und fair produzierte Kleidung auszeichnen. Das Label „Öko-Tex Standard 100“ kennzeichnet schadstoffgeprüfte Textilien als gesundheitlich unbedenklich. Aber die Rohstoffe müssen weder fair gehandelt noch bio sein. Das Label „Fairtrade Certified Cotton“ garantiert eine faire Bezahlung und Arbeitsbedingungen, aber nicht die ökologisch sinnvolle Herstellung. Generell kann man aber sagen, dass dieses Siegel auch den Anbau von kontrolliert biologische Baumwolle fördert. Denn dabei sind die Arbeitsbedingungen einfach schon von Grund auf besser. (Quelle: BUND.net)

Eine natürliche Wohnumgebung wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit aus | Bild: Getty

Kinderzimmer nachhaltig einrichten

Bevor das Baby da ist, wird häufig bereits das Kinderzimmer eingerichtet. Auch hier hat Nachhaltigkeit viele verschiedenen Facetten.

Möbel und Accessoires aus nachhaltigen Materialen bevorzugen

Vollholz ist das geeignetste Material für Möbel im Babyzimmer. Während Pressspan zum Beispiel oft Formaldehyd enthält, enthält echtes Massivholz keine schädlichen Bindemittel. Auch der Blaue Engel deutet darauf hin, ob das Mobiliar ohne Schadstoffe gefertigt wurde. Das Goldene M ist zudem ein Siegel, das die Gesamtqualität von Möbeln bewertet –  von der Sicherheit über die Schadstoffemissionen bis hin zur Langlebigkeit. Statt Aufbewahrung aus Kunststoff, wählt Boxen aus Karton, Holz oder Baumwollstoff.

Langlebigkeit: Möbel die mitwachsen

Wichtig ist auch die Funktionalität und Langlebigkeit. Beides wird einerseits durch das Material bestimmt, aber auch durch das Design. Möbel die mitwachsen sind immer nachhaltiger, als solche, die man nur über einen kurzen Zeitraum nutzen kann. Wenn sie dann noch so neutral gestaltet sind, dass sie auch noch im Teenagerzimmer oder im Wohnzimmer Verwendung finden könnten – perfekt! Generell gilt dass das Design zeitlos bleiben sollte, damit das Zimmer nicht so häufig eingerichtet werden muss. Viele Möbel für das Babyzimmer wachsen mit, und bleiben so über Jahre erhalten. Ein Babybett wird so zum Kinderbett, und muss erst bei der Umstellung auf die Erwachsenengröße ausgetauscht werden. Auch bei einer Wickelkommode gibt es nachhaltige Varianten. Eine normale Kommode, auf die ihr selber einen Aufsatz montiert, ist zum Beispiel eine gute Lösung. Oder ihr kauft eine Wickelkommode, bei der sich der Aufsatz irgendwann abnehmen lässt.

Titelbild: unsplash.com

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