Reisen in der Elternzeit: Roadtrip durch Italien
Nadja König hat ein Faible für Illustration und schöne Dinge aus Papier, die durch liebevolle Gestaltung zu etwas ganz Besonderem werden. In unserer schnelllebigen digitalen Zeit schätzt sie es, sich bewusst wieder auf das Wesentliche zu reduzieren: Stift, Schere und Papier. Die Münchner Illustratorin nimmt ihre Follower auf ihrem Blog stiftscherepapier.de mit in ihre illustrierte Welt – und unsere Leser mit auf ihren Roadtrip durch Italien. Hier gibt es einen Einblick in ihr Reisetagebuch:
Wir haben uns eine gemeinsame Auszeit von knapp einem Monat gegönnt und starten zu viert unseren Roadtrip mit Baby und Kleinkind durch Italien. Wir das sind Johannes, Juna, Ilvy und ich: Nadja. Auf unserer Elternzeit-Reise könnt ihr uns durch Südtirol und in die Dolomiten begleiten, danach geht es über den Gardasee in die Toskana.
Wir haben relativ gut vorgeplant, da wir nicht zu lange Strecken am Stück fahren wollen. Unsere Große ist 3 Jahre, die Kleine 8 Monate und ihr wisst wahrscheinlich alle, wie schnell das erste Mal die Frage nach dem „Wie lange dauert es noch?“ kommt. Lange Fahrten können da tagsüber recht anstrengend sein, daher sind die längsten Strecken (auch um die Nerven meines Mannes zu schonen) ca. 3 Stunden. Der erste Zwischenstop unserer Elternzeit-Reise war also ideal für eine Bespaßung der Kinder.
Station 1: Funkel, Funkel kleiner Stern: Die Kristallwelten in Wattens
Nach gut 1,5 Stunden Fahrtzeit von München haben wir den ersten Stop unserer Elternzeit-Reise erreicht – die Kristallwelten in Wattens. Schon der Eingang durch den Riesen sieht sehr vielversprechend aus und macht Lust auf mehr. Glücklicherweise haben wir einen Tag erwischt, an dem sehr wenige Besucher die Idee hatten, dorthin zu fahren. So konnten wir es fast alleine auf uns wirken lassen. Bei einer Führung durch die 16 Wunderkammern durften wir alles über die Swarovski Kristallwelten erfahren. Im Glitzerrausch haben wir dann ein super leckeres Mittagesssen im dazugehörigen Lokal Daniels genossen. Das ist wirklich sehr empfehlenswert und wunderschön zu sitzen – im Zweifelsfall solltet ihr vorher noch reservieren!
Unser absolutes Highlight war aber der Spielplatz. Wir waren super begeistert von der Anlage für die Kinder, denn neben Kugelbahn, Klettergerüst und riesiger Wasserspielanlage gibt es auch noch ein Labyrinth. Für die nächste Reise nach Italien also definitiv wieder ein Stop auf unserer Liste – denn danach sind alle zufrieden und völlig erledigt. Somit steht einer ruhigen Autofahrt nichts mehr im Weg.
Station 2: Design, Wein und Lamas: Meran und Tscherms
Einer meiner Lieblingsorte ist in letzter Zeit Meran geworden. Die Gegend dort ist einfach so wunderschön! Gut, dass unser nächster Stop des Roadtrips Das Grafenstein in Tscherms bei Meran ist. Entlang einer schmalen Straße, die durch die Weinberge führt, gelangt man zu dem Hotel. Die familiäre Begrüßung der Besitzerin gibt einem das Gefühl, man würde sich schon ewig kennen. Wir haben ein unfassbar tolles Appartement – die Garden Suite. Neben einer offenen Küche, in der unser privater Chefkoch (mein Mann…) schwer eingespannt war, lag unsere Hauptbeschäftigung darin, verstecken zu spielen! Spaß beiseite, es war eine sehr geschmackvolle Wohnung mit so viel Gespür für Design und dem schönsten Ausblick, den man sich vorstellen kann. Wir hatten sogar einen direkten, eigenen Zugang zum Pool. Ein super leckeres Frühstück, mit allem was man so braucht, bekommt man im Hotel serviert.
Im nahen Umkreis befinden sich einige schöne Restaurants. Wir haben uns für ein Mittagessen im Miil entschieden, was wir ganz und gar nicht bereut haben. Eine einzigartige Mischung aus Historie, Tradition und Moderne mit mediterraner Küche. Besonders lecker war das Oktopus Risotto!
Unsere Große war im Eldorado mit GoKart Bahn, Schaukeln und einer so liebevollen Kinderbetreuung. Das Angebot eines Ausflugs zum Pirchhof mit der dazugehörigen Lamawanderung dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Dort werden wir herzlich von Steffi und Helli begrüßt. Nach einer kurzen Einführung über Lamas und deren Gewohnheiten darf also jeder, der möchte, ein Lama führen. Wir entscheiden uns für Bosse! Ein kleines störrisches Ding – aber irgendwie passend für uns! Bei der Rückkehr am Pirchhof sind wir gute Freunde geworden und bekommen einen offiziellen Lamaführerschein.
In Erinnerung bleiben uns an diese schönen Tage im Grafenstein die herzliche Eigentümerin, die so geschmackvoll und detailverliebten Appartements und das super tolle Angebot für Kinder. Wir haben den Aufenthalt dort so genossen und hoffen wir können bald mal wieder hin!
Station 3: Das Wandern ist des „Königs“ Lust: Klausen und die Dolomiten
Nach dem Aufenthalt in Tscherms ziehen wir weiter Richtung Dolomiten. Mein Mann wollte unbedingt das Panorama der Dolomiten auf unserer Elternzeit-Reise sehen und somit fahren wir weiter nach Klausen. Hier haben wir uns als Unterkunft eine Ferienwohnung gesucht. Im Laitacherhof hat die Familie Schenk-Gasser ein altes Hotel mit ganz viel Liebe in Appartements (mal größer, mal kleiner – je nachdem wie man es braucht) umgebaut. Ich finde genau der Mix an Unterkünften macht eine Reise noch interessanter.
An Ausflugszielen mangelt es hier nicht. Es gibt unfassbar viele Möglichkeiten für wunderschöne Touren, die man auch gut mit unserem Buggy gehen konnte. Bei unseren Ausflügen stand die Plose, das Rittner Horn und die Geisleralm auf dem Programm. Mit Kindern ist die Plose wirklich perfekt: Nach einer Seilbahnfahrt kann man hier ein wunderschönes Panorama sehen und den WoodieWalk gehen. Das ist ein Erlebnispfad für Kinder mit Rutschen, Wasserstellen, Holzklettergerüsten und Co.
Wenn unsere Große schon bisschen besser im Wandern wäre, hätten wir gerne noch mehr gemacht aber vielleicht in den nächsten Jahren. Momentan brauchen wir beim Wandern immer gute Ideen zur Motivation mit Gesang, Spielen und Co. Aber, jeder der Kinder hat, kennt das ja. Das Schöne ist, dass man hier im Eisacktal eine Mischung aus Wanderungen und Städtebesuchen kombinieren kann. Denn ob Bozen, Brixen, Plose, Seiser Alm etc. – für jeden ist etwas dabei und man kann es dann tagesformabhängig gestalten.
Station 4: Immer wieder Riva
Gardasee wir kommen! Genau vor 8 Jahren haben wir hier unseren ersten gemeinsamen Urlaub gemacht. Deshalb ist und bleibt Riva del Garda immer ein ganz besonderer Ort für mich. Schon wenn man die Strasse zum Gardasee runterfährt und den ersten Blick auf den See erhascht, freue ich mich auf La dolce Vita. Wir haben diesmal im Du Lac et Du Parc übernachtet. Ein tolles Hotel, das mit Kindern wirklich genial ist. Zum Grand Resort gehört neben den zwei Pools ein großer Park mit paradiesischer Grünanlage. Zwischen den Palmen und den Teichen lässt sich auch prima ein Picknick machen. Das kann man ganz einfach über die Rezeption buchen und es war unser großes Highlight. Mit zwei Picknickkörben bepackt, suchen wir uns also ein schönes Plätzchen und lassen uns die vielen Köstlichkeiten auf der Zunge zergehen.
Station 5: Florenz – eine neue Lieblingsstadt
Natürlich darf auf unserem Italien-Roadtrip durch die Toskana Florenz nicht fehlen. Immer wieder ist diese Stadt so beeindruckend. Diesmal beschlossen wir, auch drei Nächte hier zu bleiben und haben uns ein kleines, einfaches aber feines Bed and Breakfast mitten im Zentrum ausgesucht. Was wir bei unserer Wahl nicht beachtet hatten: 4. Stock ohne Aufzug! Aber dafür mit einer traumhaften Dachterrasse. Ein bisschen Abenteuer darf bei so einer Reise ja auch dabei sein!
Das Schlendern durch die Stadt ist wunderschön. Wir lassen uns einfach treiben und spazieren den ganzen Tag durch diese historische Kulisse mit so unglaublich viel Flair. Immer wieder entdecken wir neue Ecken und beeindruckende Cafés. Ganz besonders hat uns das La Ménagère gefallen. Eine tolle Kombination aus Blumen, Café, Food und Design. Mit den zwei Kids in Buggys bekommen wir die Tage auch prima gemeistert. Die beiden Mädels genießen die Zeit im Wagen und wir können in Ruhe Cappucino trinken! Lasst euch also von einem Städtetrip nicht abschrecken, denn wenn man es genau plant, kann es auch mit zwei kleinen Kindern wunderschön sein.
Station 6: Bagno Vignoni – Baden in einer Zeitkapsel
Nach unserem Städtetrip freuen wir uns auf etwas Ruhe und Erholung im Val d’Orcia. Wir fahren weiter über Siena nach Bagno Vignoni. Ein mittelalterlicher Ort, der durch seine heißen Thermalquellen etwas ganz außergewöhnliches hat. Rund um ein Becken hat sich der Ortskern gebildet und unweit davon befindet sich das Hotel Posta Marcucci. Wir fühlen uns wie in einer anderen Zeit, sobald man das Hotel betritt. So geschmackvoll wurde das alteingesessene Hotel mit seinen Thermalbecken liebevoll renoviert. Die große Besonderheit sind die Pools, die tatsächlich eine Temperatur von ca. 38 Grad und 32 Grad haben. Was man sich definitiv nicht entgehen lassen sollte, ist das Baden unterm Sternenhimmel in den Naturpools und einen Cocktail in der dazugehörigen Bar Il Barillo. Wir waren vollauf begeistert von diesem wunderschönen Hotel und dem unfassbar leckeren Essen.
Station 7: Das Ende unseres Italien-Roadtrips in den Hügeln von Cortona
Zum Abschluss unserer Reise haben wir uns noch für ein Haus in den Hügeln von Cortona entschieden und treffen uns mit sehr guten Freunden. Ein gemütlicher Abschluss unserer Reise in dem wir eine Woche nicht viel anderes gemacht haben als baden, kochen und chillen. Ciao Bella Italia!
Für noch mehr Inspiration, wohin man in der Elternzeit reisen kann, empfehlen wir unseren Artikel, in dem wir 4 tolle Ziele für die Elternzeit vorstellen.
Fotos: privat