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Übermotiviert oder alles auf den letzten Drücker –
welcher Weihnachtstyp seid ihr?

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Silvia Silko

Harmonisch feiern mit der Familie, ein duftender Braten, der liebevoll geschmückte Baum: So könnte das Fest der Liebe sein. Könnte. Ist es nur nie. Stattdessen ist jede von uns auf ihre eigene Art neurotisch. Wir haben vier Typen zusammengeschrieben. Welcher Weihnachtstyp seid ihr?

Die Übermotivierte
Bereits Mitte Oktober hängen die selbst gebastelten Adventskalender an der Wand und dein gesamtes Umfeld bekommt dank der rigorosen Plätzchenproduktion den Zimtgeruch nicht mehr aus der Nase.
Bei dir hat es immer verdammt gemütlich zu sein, auch wenn Tante Erna dafür die dritte Flasche des selbst gemachten Eierlikörs leeren muss! Das achtgängige Weihnachtsmenü musste deine Familie schon dreimal Probe essen. Zwar passt nun keiner mehr in seine Lieblingsjeans, aber kleine Opfer müssen eben alle bringen!
Infolge deiner frohen Kunde, dass du schon längst alle Geschenke gekauft und individuell verpackt hast, verbringst du die Adventszeit meist ohne deinen Freundeskreis.

Die Verspätete
Ups, wieso kam dieses Weihnachten denn schon wieder so urplötzlich!? Bei diesem Weihnachtstyp heißt es raffiniertes Krisenmanagement betreiben:
Zuerst versuchst du, die Yuccapalme zum Tannenbaum umzudrapieren. Danach stellst du fest, dass die Dose Thunfisch trotz zahlreicher Gewürze immer noch nach Katzenfutter schmeckt. Die bessere Hälfte wird derweil zur Tankstelle geschickt, um die letzten Geschenke zu besorgen – was drückt die Liebe zu Opa auch besser aus als eine in Zellophan verschweißte Marzipanrose?

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Während du versuchst, aus Wollresten und Metalliclack festliche Deko zu basteln, hoffst du, dass Paloma-Chayenne unterm Tannenbaum nicht direkt zu weinen anfängt, wenn sie merkt, dass die diesjährige Bescherung im Zeichen des Geschenkerecyclings steht.

Der Hippie
Die Adventszeit verbringst du zwischen Bio-Honigwachskerzen, Räucherstäbchen und DIYs zum Bauen ökologisch korrekter Lebkuchenhütten mit Solarbeleuchtung.
Dein Tofu-Weihnachtsbraten war schon immer das Highlight des Weihnachtsabends. Direkt im Anschluss wird das alljährliche Diskussionsforum eröffnet; dieses Mal zur Frage, ob Ochs und Esel an der Krippe freiwillig zugegen waren – und ob es auch Hirtinnen gab.
Krönender Abschluss des Heiligen Abends ist die Bescherung: Die kleine Dörte und ihr Bruder Jost packen die in kompostierbaren Tüten versenkten Geschenke aus. Den Traumfänger und die Henna-Tattoos wollten die beiden ja schon immer mal haben!

Die Pädagogische
Du weisst genau, wie du aus Weihnachten wertvollen Anschauungsunterricht machen können: Mörikes „Die Heilige Nacht“ etwa bietet wichtige Erkenntnisse zu Fragen der Metrik und Syntax. Vollkornplätzchen müssen keineswegs schmecken, sondern gefälligst die Kaumuskeln der Familie trainieren.
Geschenke gibt es erst, nachdem Weihnachtslieder in fünf Sprachen vorgetragen wurden, begleitet von Hausmusik. Wenn die kleine Freya-Greta Kristin sich verweigert, weil sie sofort an ihre Päckchen möchte, kommt sie auf den „stillen Stuhl“, um über die Sinnhaftigkeit des Schenkens nachzudenken. Ihre Erkenntnisse kann sie dann als Referat zum Weihnachtsfrühstück der ganzen Familie vortragen. So lernen alle etwas!

So. Sollten Sie trotz (oder wegen?) dieser Selbsterkenntnis die Feiertage ohne größere Katastrophen überstanden haben – Glückwunsch! Aber nicht zu früh freuen: Nach Weihnachten ist vor Weihnachten …;-)

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Titelbild: istock.com

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