



Urlaub in der Elternzeit?
4 Reiseziele, die sich lohnen!
BABY, FAMILIE, Reise
Eine Fernreise mit Baby? Na klar! Bloggerin Katja Hentschel hat vier perfekte Reiseziele für junge Familien in der Elternzeit getestet und stellt sie hier vor. Insidertipps inklusive ...
Ein Jahr Elternzeit. Zwölf Monate, in denen man den vielleicht wichtigsten Job der Welt hat: den kleinen Neuankömmling mit ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit zu versorgen, für einen richtig guten Start ins Leben. Klar, die ersten Wochen und Monate sind stressig. Wenn es je eine Zeit im Leben gab, wo man sich einen Tapetenwechsel redlich verdient hat, dann gewiss jetzt. Zumal dem kleinen Erdenbürger das Drumherum ohnehin fast egal ist: Für ihn sind Mama und Papa sein Zuhause, und das in Berlin genauso wie in Schanghai, auf den Philippinen oder im Outback Australiens.
Malediven: Inseltraum für Familien
Malediven mit Baby? Das ist doch viel zu teuer! Da gibt’s doch nur Liebespärchen! Sind Kinder dort überhaupt erlaubt? Zugegeben, dieses Reiseziel mag in unserer Aufstellung ein wenig überraschen, aber es gibt gute Gründe, das Land der tausend Inseln in Betracht zu ziehen. Nirgendwo sonst auf der Welt sind die Strände so sauber, ist das Wasser so klar und die Luft so rein. Außerhalb der Hauptstadt Malé existieren Autos gar nicht, warum auch? Die wenigsten Inseln sind so groß, dass man sie nicht innerhalb von 20 Minuten abgelaufen hätte.
Es gibt Resorts, die besonders interessant für Familien sind, und zwar für wirklich jedes Budget. Seit 2010 dürfen auch die Inseln der Einheimischen („Local Islands“) Touristen beherbergen und so findet man mittlerweile schon für 20 Euro ein passables Dach überm Kopf. Bei nur wenigen Jahren Erfahrung steckt die Tourismusindustrie hier noch in den Kinderschuhen. Daran wird man oft erinnert, gerade wenn es einen nach gutem westlichem Essen verlangt. Hinzu kommt, dass auf den Local Islands Verkauf und Verzehr von Alkohol streng verboten sind. Wer aber die regionale Küche mag und Lust hat auf wenig Programm, dafür auf viel Strand und Seelebaumelnlassen, der findet hier ganz bestimmt sein Glück.


Traumhafte Strände, klares Wasser: die Malediven sind auch für Kinder ideal. Günstige Unterkünfte findet man auf den Local Islands.(@unsplash)
Wohin auf den Malediven?
Kurumba ist das älteste Resort der Malediven und aufgrund seiner Nähe zur Hauptstadt, die in nur 30 Minuten via Speedboat erreicht werden kann, auch besonders beliebt bei Familien. Hier trifft man viele Eltern mit Babys und Kleinkindern an. Ein großzügiger Pool und unzählige schattige Plätzchen am flach ablaufenden Strand bedeuten viel Spaß für kleine Mäuse und Erholung pur für Mama und Papa.
Wer Lust hat, es mit den Local Islands zu probieren, dem sei Maafushi ans Herz gelegt, die am besten entwickelte und beliebteste unter ihnen. Das Arena Beach Hotel ist direkt am Strand gelegen, man stolpert praktisch von der Rezeption in den Sand. Am Abend werden hier Stühle und Tische aufgebaut und das maledivische Fischcurry schmeckt gleich noch mal so gut, wenn man es unter Sternen und bei Meeresrauschen genießen darf.
Unser Tipp
Viele Resorts bieten Ausflüge auf umliegende Inseln der Einheimischen
(„Local Islands“) an. Hier kann man erleben, wie das maledivische Volk traditionell lebt, und ganz nebenbei Kontakt zu Einheimischen knüpfen, denn nichts öffnet die Herzen schneller als ein Baby: Die Freude über das neue Leben verbindet und überwindet sprachliche und kulturelle Barrieren.
Bad Gastein: Familienzeit in den Bergen
Es müssen nicht immer Sand und Meer sein, auch ein Trip in die Berge kann für junge Familien zum Highlight des Jahres werden. Letztlich geht es darum, sich vom Alltagswahnsinn zu erholen und das Leben mit Baby ein wenig aufzulockern. Und was könnte besser dazu geeignet sein als ein Panoramablick in die Bergwelt, während im Kamin ein behagliches Feuerchen brennt?
Das am Nationalpark Hohe Tauern gelegene Bad Gastein war einst ein gut besuchter Kurort, bekannt für seine heilenden Thermalquellen. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges blieben die Besucher aus. Der Ort verlor an Glanz und heute stehen viele Hotels und Gasthäuser im Ortskern leer. Eine Handvoll junger Unternehmer mit einer Vision arbeitet seit einigen Jahren sehr erfolgreich daran, dem Örtchen neues Leben einzuhauchen und überdies ein völlig neues Image zu verpassen. Immer mehr günstige, aber komplett durchdesignte Hotels drängen auf den Markt und locken junge Kreative aus ganz Europa an, vor allem aber aus deutschen Großstädten wie München und Berlin. Die Kombination aus atemberaubend schöner Natur, tollen Wintersportmöglichkeiten, stylishen Hotels und den vielleicht besten Preis-Leistungs-Verhältnissen in Österreich macht aus Bad Gastein einen absoluten Insidertipp.
Bad Gastein ist gemütlich und bietet Erholung auf ganzer Linie für Familien (@gettyimages)
Wohin in Bad Gastein?
Haus Hirt Hotel & Spa ist längst kein Geheimtipp mehr; hier eine ganze Woche zu buchen, ist fast so schwer, wie einen Kitaplatz in der Großstadt zu ergattern. Denn Haus Hirt ist das perfekte Familienhotel, es versteht sich genau darauf, was Eltern und Kinder brauchen. Für Kids gibt es hier verschiedene Spielräume, eine Splashtime im hauseigenen Schwimmbad und ein täglich wechselndes Betreuungsprogramm, auf Wunsch sogar ein gesondertes Abendessen.
Eltern können derweil im Wellnessbereich entspannen und abends in Ruhe ein köstliches Drei- oder Vier-Gänge-Menü genießen. Wer in die Familienplanung der kommenden zehn Jahre ein Hotel aufnehmen möchte, sollte unbedingt dieses in Betracht ziehen. Familien mit Babys werden sich in den neu gebauten Alpenlofts bestens aufgehoben fühlen. Hier urlaubt man zurückgezogen und doch nur drei Gehminuten vom Haupthaus entfernt. Babyfon, Babybett und Nannyservice werden auf Anfrage zur Verfügung gestellt.


Bergluft ist gesund. Ein weiterer Vorteil am sogenannten Reizklima: Nachts schlafen die Kleinen tief und fest.
Unser Tipp
Wenn Haus Hirt keinen Platz mehr frei hat, ist das nahe gelegene Hotel Miramonte eine ganz hervorragende Ausweichmöglichkeit. Auch wenn man hier, anders als im Hirt, ohne Babyschwimmen und Yogakurse für junge Mütter auskommen muss, sind die familiären Vibes sowie das stylishe Ambiente in etwa gleich. Nicht zuletzt deshalb, weil es sich hier wie dort um dasselbe Besitzerpaar handelt.
Ihr plant eine Winterreise mit Baby. Hier findet ihr nützliche Tipps für entspannte Schneeferien.
Portugal: Erholsame Auszeit an der Algarve
Portugal ist wunderschön, daran gibt es nichts zu deuteln. Zehn von zehn Leuten, die Spaniens Nachbarland besuchen, finden es toll. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn man sich die Erfahrungsberichte Portugalreisender anhört. Auch wenn das Land mit circa fünf Stunden Flugzeit nicht gerade ums Eck gelegen ist, lohnt sich die Reise. Zum Beispiel in die Algarve (Faro-Distrikt), Portugals südlichste Region, die nur 50 Regentage im Jahr und die meisten Sonnenstunden in ganz Europa für sich verbuchen kann. Die viele Sonne tragen die Portugiesen auch im Herzen, vor allem beim Anblick von Babys scheint sie aus ihnen heraus. Sprache, Alter, Herkunft spielen auf einmal keine Rolle mehr, wenn man ein winziges Menschlein im Schlepptau hat, und aus Fremden werden dann im Nu Freunde.
Keine Lust auf Strandurlaub pur? Im Süden Portugals muss man nicht viel tun, um Außergewöhnliches zu erleben. In Sagres zum Beispiel reicht es, bis ans Ende der Hauptstraße zu fahren, schon ist man auch gleich am Ende der Welt. So nennt der Volksmund das Cabo de São Vicente, den südwestlichsten Zipfel Europas. Hier rauben einem imposante Klippenformationen den Atem und im Sommer versammeln sich allabendlich Hunderte, um gemeinsam den Sonnenuntergang zu genießen. Diese vielleicht schönste aller Shows im Land ist nicht nur gratis, sondern auch noch kinderwagentauglich.


Life is better at the beach – und in Portugal dauert der Sommer viel länger als in Deutschland.
Wohin an der Algarve?
Das Martinhal Beach Resort in Sagres hat bereits unzählige Preise gewonnen und ist eine Topdestination für Familien. Man wohnt in großzügigen zweistöckigen Villen, genießt aber dennoch die Annehmlichkeiten eines Hotels mitsamt Zimmerservice, zwei tollen Restaurants, beheizten In- und Outdoorpools. Es wird eine liebevolle Kinderbetreuung ab sechs Monaten geboten, die im Winter kostenlos ist. Die Lage direkt am Meer, komplett mit Privatstrand, sorgt nicht nur für ultimativen Badespaß, sondern auch für einen tollen Ausblick vom etwas höher gelegenen Resort.
Unser Tipp
Anstelle von Selbstverpflegung lieber Halbpension buchen, sich das Essen aufs Zimmer holen und jeden Abend bei Kerzenschein das Drei-Gänge-Menü am Küchentisch genießen, während das Baby ein Stockwerk tiefer schlummert. Garantiert romantisch!
Thailand: Ein Traumziel für Reisen in der Elternzeit
Thailand ist längst nicht mehr nur ein Mekka für Backpacker. Auch für Familien mit Babys gibt es viele gute Gründe, sich in das Land des Lächelns zu begeben. Da wäre zum einen die Kombination aus viel Sonne und relativ geringem Kostenaufwand, die gerade für all jene attraktiv ist, die einen etwas längeren Urlaub planen. Der Langstreckenflug ist schnell vergessen, wenn man ohne schlechtes Gewissen viele Wochen mal nichts tun muss – nicht kochen, nicht aufräumen, einfach nur den Strand, das schöne Wetter und das leckere Essen genießen. Zum Sparpreis!
Von Bangkok, der geschäftigen Hauptstadt, ist eher abzuraten. Dafür sind die vielen Inseln für Eltern mit Minis ein kleines Stückchen Himmel auf Erden. Besonders Ko Lanta ist bei coolen, jungen Familien angesagt, ohne vollkommen dem Mainstream verfallen zu sein, dem man auf Ko Samui oder Phuket begegnet. Der Tourismus auf Ko Lanta konzentriert sich fast ausschließlich auf die breiten Sandstrände an der Westküste der Insel. Dabei gilt: je südlicher die Region, desto weniger entwickelt. Jeder findet hier das Richtige. Von Bambusbungalows in einer Hippie-Siedlung bis zum Superresort mit fünf Sternen wird alles geboten, man muss sich nur entscheiden können.


Ideal für entspannte Elternzeit-Urlauber: Thailand (@Katja Hentschel)
Wohin in Thailand?
Eine gute Wahl, gerade für die ersten Tage, ist das Lanta Sand Resort & Spa, eine Mittelklassehotel-Option mit großzügigem Pool, schönen Zimmern mit Balkon oder Terrasse und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Übrigens: Wer zwischen Mai und Oktober hier Urlaub macht, zahlt nur rund 25 Prozent der Hochsaisonpreise.
Unser Tipp
Gerade in den Wintermonaten hat in Thailand der Tourismus Hochsaisoin und Ko Lantas beliebteste Bleiben sind oft schon Monate im Voraus ausgebucht. Besonders die in Strandnähe gelegenen Low-Budget-Resorts geben wenig oder gar keine Buchungsoptionen via Internet heraus. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Deshalb: Schnäppchenjäger sollten sich für einige Nächte eine Bleibe via Internet buchen. Anschließend könnt ihr vor Ort auskundschaften, wann etwas frei wird, denn täglich reisen Leute ab.
Weiterlesen: Wir haben Katja Hentschel nach allgemeinen Tipps zum Reisen mit Baby gefragt.
Fotos: Katja Hentschel/unsplash/Gettyimages