Erkältung oder RS-Virus? So kannst du deinem Baby helfen

Erkältung oder RS-Virus? So kannst du deinem Baby helfen

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Sofia Vittoria Nanni

Eine Erkältung ist eine der häufigsten Erkrankungen, unter denen der Mensch leidet. Leider sind auch Babys betroffen und können sich bereits in den ersten Lebensmonaten anstecken. Hier ist ein Überblick, wie ihr die Symptome erkennen, lindern und vom RS-Virus unterscheiden könnt.

Erkältungssymptome bei Babys

Es ist leider so: Kinder werden öfter krank als Erwachsene, denn ihr Immunsystem ist noch nicht ausgereift. Es wird geschätzt, dass Kinder pro Jahr im Durchschnitt 6-8 Erkältungen durchmachen – mindestens. Besonders trifft das natürlich in der Winter- und in der Übergangssaison zu, wenn die Kälte und vor allem die Temperaturunterschiede drinnen und draußen die Verbreitung von Viren fördern. Außerdem bleiben wir, wenn es kalt ist, oft in geschlossenen Räumen, wo die Ansteckung generell höher ist.

Eine Erkältung bei Säuglingen zeigt sich häufig dadurch, dass das Baby mehr schreit und weint als sonst und sich nur schwer beruhigen lässt. 2-5 Tagen nach der Ansteckung zeigen sich dann deutlich die typischen Symptome: Husten, Schnupfen und Niesen. Bei Babys ist oft auch leichtes Fieber eine Begleiterscheinung der Erkältung. Im Gegensatz zu den Symptomen bei Erwachsenen, sind bei Neugeborenen oft auch die Augen oft betroffen. Sie tränen und sind gerötet, manchmal verkleben sie auch ein bisschen.

Was tun, wenn das Baby erkältet ist?

Sehr kleine Kinder, vor allem Säuglinge, atmen nur durch die Nase. Ist diese durch die Erkältung verstopft, kann es für die Kleinen besonders lästig sein. Außerdem können Babys die Nase nicht durch Schnauben oder Niesen von alleine frei bekommen. Die Beschwerden für Neugeborene sind vor allem während des Fütterns oder im Schlaf zu spüren.

Deshalb ist eines der wichtigsten Dinge, die Eltern tun können, die Atemwege so frei wie möglich zu halten. Um die Nase vom Schleim zu befreien, kann man es mit einer sanften Nasenspülung versuchen, die in vielen Fällen zumindest vorübergehend eine gewisse Linderung bringen kann. Ihr könnt die Spülung vor dem Stillen und dem Schlafen unter Verwendung einer milden Kochsalzlösung (gibt es in der Apotheke) oder mit Thermalwasser machen.

Hausmittel: Was hilft gegen Schnupfen bei Babys?

Babys können anfangs nur durch die Nase atmen. Darum sind sie bei einer Erkältung so unglücklich. @Unsplash

 

Zusätzlich zu den Nasenspülungen gibt es noch ein paar Dinge, die dem Baby eine gewisse Erleichterung verschaffen.

Viel trinken

Ihr solltet gerade jetzt verstärkt darauf achten, dass das Baby genügend trinkt, auch wenn es wegen der verstopften Nase dabei ein paar Hürden zu nehmen gilt. Natürlich ist das Beste fürs Baby die nährstoffreiche Muttermilch. Wenn das Baby bereits abgestillt wurde, könnt ihr euch auch mit stillem Mineralwasser, abgekochtem Leitungswasser oder Kamillentee behelfen. Saftschorlen sollten generell vermieden werden, denn sie enthalten viel zu viel Zucker.

Für feuchtes Raumklima sorgen

Vor allem wenn die Nase verstopft ist, sollten die Räume gut gelüftet sein und möglichst ein eher feuchtes Raumklima aufweisen. Es gibt spezielle Verdampfer, die Babys Zimmer entwickelt wurden. Aber ihr könnt auch im Bad zum Beispiel während des Wickelns eine feuchte Umgebung schaffen. Dazu einfach das heiße Wasser in der Dusche oder der Badewanne laufen lassen, bis das Badezimmer voller Dampf ist. Dort sollte sich das Baby dann mindestens 15 Minuten aufhalten. Praktisch ist auch, über Nacht den Wäscheständer mit feuchter Wäsche im Babyzimmer aufzustellen.

Kopf hochlegen in der Nacht

Ein weiteres Mittel, um das Kind von den Beschwerden einer verstopften Nase zu befreien, ist, den Kopf während des Schlafes etwas höher zu betten. Dann läuft das Nasensekret etwas besser ab. Das geht bei ganz kleinen Babys aber nur während eines kurzen Zwischenschläfchens, bei dem ihr mit dabei seid. Verwendet dazu ein Kissen, das ihr unter die Matratze legt, um den Kopf des Kindes leicht erhöht zu halten. Bei etwas größeren Kindern könnt ihr diesen Trick auch nachts anwenden.

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Wann muss ein erkältetes Baby zum Arzt?

In den meisten Fällen ist die Erkältung kein Zustand, der schwerwiegende Folgen für die Gesundheit des Babys haben kann. Es ist jedoch ratsam, sofort einen Arzt aufzusuchen, wenn:

  • die Symptome der Erkältung nach einer Woche nicht verschwinden. Diese Zeit ist in der Regel ausreichend für eine vollständige Genesung.
  • die Körpertemperatur des Kindes bei über 37,5 Grad Celsius liegt und keine Anzeichen zeigt, zu sinken.
  • das Baby dauerhaft weint und sich nur schwer beruhigen lässt. Oft kann sich zur Erkältung nämlich eine Mittelohrentzündung „gesellen“, die unbedingt behandelt werden muss.
  • Husten auftritt und das Baby zu zischen beginnt, während es atmet. Dies könnte ein Zeichen für eine beginnende Lungenentzündung sein.
  • es Spuren von Blut im Schleim gibt.
  • neben den Atemwegsbeschwerden auch noch Erbrechen auftritt.
  • die Lippen blau werden. Das ist ein Zeichen dafür, dass das Baby schlecht atmet und nicht genügend Sauerstoff aufnimmt.

Wie man die Erkältung eines Babys verhindert

Frische Luft hilft die Abwehr zu stärken. @Unsplash

 

Wie eingangs erwähnt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass kleine Kinder krank werden, höher als bei Erwachsenen. Das ist aber nicht so tragisch, denn das Immunsystem eures Kindes entwickelt sich noch und die Erkältungen helfen ihm, stark zu werden. Dennoch gibt es einige nützliche Tipps, die wir mit euch teilen, um die Wahrscheinlichkeit zu häufiger Infektionen zu verringern.

  • Wascht euch immer die Hände, besonders nach dem Naseputzen. Über die Hände werden die meisten Erkältungsviren übertragen – auch von den Erwachsenen auf die Kleinen.
  • Vermeidet in der Wintersaison so gut es geht überfüllte Orte. Versucht eure Termine azyklisch zum normalen Berufsverkehr zu legen wenn ihr öffentliche Verkehrsmittel benutzen oder Einkäufe erledigen wollt.
  • Zieht die Babys nicht zu dick an. Es ist wichtig, dass es nicht friert, aber es darf ihm auch nicht zu heiß werden. Der Wechsel zwischen warm und kalt setzt den Kleinen genauso zu, wie uns Erwachsenen. Ob dem Baby zu warm ist könnt ihr übrigens zuverlässig im Nacken erfühlen.

Das hilft außerdem:

  • Das Stillen ist eine wissenschaftlich belegte Methode, die das Ausreifen des körpereigenen Immunsystems eures Kindes zusätzlich unterstützt.
  • Täglich an die frische Luft! Das darf übrigens auch bei Erkältung sein, wenn das Baby fieberfrei ist und es draußen keine Minusgrade hat. Während eines Spaziergangs im Kinderwagen atmet das Kind tiefer, die Nasenschleimhäute werden dadurch besser durchblutet und die Erkältungssymptome klingen besser ab.

Unterschied Erkältung und RS-Virus

Während eine Erkältung meist nur lästig und unangenehm aber harmlos ist, sieht es bei dem RS-Virus schon anders aus. Dieser grippeähnliche Erreger kursiert ebenfalls vor allem in der kalten Jahreszeit. Bei älteren Kindern und Erwachsene, die eine RS-Infektion bereits durchgemacht haben, verläuft eine erneute Erkrankung meist mild oder sogar symptomlos. Babys und Kleinkinder, die jedoch zum ersten Mal Kontakt zu dem Virus haben, leiden meist unter einer schweren Atemwegsinfektion. Denn sie haben noch keine Abwehrkörper gebildet. Das respiratorische Synzytial-Virus setzt sich in den unteren Atemwegen fest. Dort führt es vor allem bei Risikogruppen wie Frühgeborenen oder Kindern mit Lungen- oder Herzproblemen zu Erkrankungen in den Bronchien.

Symptome einer RSV-Infektion

Jüngere Kinder besitzen engere und kleinere Atemwege. Wenn das RS-Virus die feinen Verästelungen in den Bronchien oder Lungen angreift, kann es eine RSV-Bronchiolitis auslösen. Das sind die Symptome:

  • Das Kind leidet unter heftigen Atembeschwerden wie Rasselgeräuschen und schnelle Atmung. Das Atmen kann auch schwerfallen.
  • Fieber und Husten treten auf.
  • Der Sauerstoffgehalt im Blut nimmt ab, das kann sich durch Blaufärbung der Haut zeigen.
  • Das Kind wirkt kraftlos, hat weniger Appetit und Durst. Vor allem bei Kindern unter 18 Monaten kann die Fontanelle einsinken.

So wird eine RSV-Infektion behandelt

Eine Bronchiolitis ist für den kleinen kindlichen Körper sehr anstrengend und muss ärztlich behandelt werden. Bei Säuglingen und Kleinkindern stellt die RSV-Infektion sogar den Hauptgrund unter den Atemwegserkrankungen dar, weshalb sie in eine Klinik eingewiesen werden. Meist erhalten Kinder dort Sauerstoff, um die Atemwege wieder besser mit Luft zu versorgen. Ein Antibiotikum gegen RSV gibt es nicht. Sehr wohl jedoch können die Symptome gelindert werden. So sorgt Inhalieren für feuchte Atemwege. Viel trinken hilft dabei, den festsitzenden Schleim zu lösen. Bei hohem Fieber oder Schmerzen wirken Säfte auf Paracetamol- oder Ibuprofen-Basis. Zudem kann der Arzt auch bronchienerweiternde Medikamente verordnen. Sie machen die Atmung leichter. Auch wenn es schwerfällt: Hier ist Geduld angesagt. Denn es kann einige Tage dauern, bis es deinem Kind wieder gut geht. In dieser Zeit sind Kuscheleinheiten, viel Liebe und Fürsorge besonders wichtig und wohltuend.

NEU: Impfung gegen RSV von der STIKO empfohlen

Die STIKO empfiehlt seit Anfang 2024 die Impfung gegen RSV mit dem neuen Wirkstoff Nirsevimab schon in den ersten Lebensmonaten. Säuglinge, die zwischen April und September geboren werden, sollten möglichst im Herbst vor Beginn ihrer ersten RSV-Saison geimpft werden. Neugeborene, die während der RSV-Saison geboren werden, sollten schon möglichst bald nach der Geburt den Impfstoff erhalten, idealerweise bei Entlassung aus der Geburtsklinik. Hierfür bietet sich die Vorsorgeuntersuchung U2 zwischen dem 3. und 10. Lebenstag an. Eine versäumte Gabe sollte so schnell wie möglich in der ersten RSV-Saison nachgeholt werden. Auch Risikogruppen

Teaser- und Sliderbild: @GettyImages

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