Pränataldiagnostik: Diese Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft gibt es
Schon beim ersten Termin bei der Gynäkologin wird man als Schwangerere mit einer ganzen Reihe an möglichen Tests konfrontiert. Damit ihr genau wisst, was da auf euch zukommen kann, hier ein Überblick über die wichtigsten Untersuchungen in der Schwangerschaft.
Schon beim ersten Termin bei der Gynäkologin wird man als Schwangerere mit einer ganzen Reihe an möglichen Tests konfrontiert. Damit ihr genau wisst, was da auf euch zukommen kann, hier ein Überblick über die wichtigsten Untersuchungen in der Schwangerschaft.
Ersttrimester-Screening
Hier spricht man auch von Ersttrimester-Test oder Frühscreening. Zwischen der 11. und 13. Woche der Schwangerschaft wird per Ultraschalluntersuchung nach Auffälligkeiten beim Fötus gesucht. Die Organe werden auf Fehlbildungen gescannt und die Nackentransparenz des Fötus werden vermessen. Dann werden die Ergebnisse der Nackenvermessung mit dem Alter der Schwangeren verrechnet. Daraus ergibt sich die Wahrscheinlichkeit einer Chromosomenstörung beim Fötus.
Was sagt es aus: Das Ergebnis der Nackentransparenz-Untersuchung ist ein rein statistischer Wert, keine individuelle Diagnose. Sollten Auffälligkeiten festgestellt werden, weist der Arzt/die Ärztin konkret auf weitere Untersuchungsmöglichkeiten hin, die mehr Klarheit geben können.
Nackenfaltenmessung
Sie wird auch als Nackentransparenz bezeichnet oder kurz NT-Test. Der Arzt untersucht beim Erstrimester-Screening den Nackenbereich des Fötus per Ultraschall. In dieser Phase entwickelt sich gerade das Lymphsystem des Ungeborenen. Der Arzt überprüft, ob sich im Nackenbereich viel Flüssigkeit gesammelt hat. Diese erscheint im Ultraschall transparent. Gestaute Lymphe im Nackenbereich kann ein Hinweis auf verschiedene Behinderungen oder Erkrankungen des Ungeborenen sein.
Was sagt es aus: Laut Statistik ist die Untersuchung fehlbar. Wichtig ist, einen speziell dafür ausgebildeten Arzt aufzusuchen, der die Messung korrekt durchführt und die Ergebnisse richtig deuten kann. Mehr zum Thema Nackenfaltenmessung erfahrt ihr in diesem ausführlichen Artikel.
Fruchtwasseruntersuchung
Wissenschaftlich heißt diese Untersuchung Amniozentese. Sie wird in der 15. bis 17. Schwangerschaftswoche gemacht, denn dann ist sichergestellt, dass sich bereits eine ausreichende Menge Fruchtwasser gebildet hat. Dabei wird durch die Bauchdecke der Schwangeren eine dünne Nadel in die Fruchtblase eingeführt um Fruchtwasser zu entnehmen. Im Wasser sind Zellen des Ungeborenen, die im Labor untersucht werden können. Der Eingriff kann jedoch Folgen haben. Es können Fehlgeburten dadurch ausgelöst werden. Das statistische Risiko liegt bei 0,5 Prozent der Untersuchten.
Was sagt es aus: Die Ergebnisse dieser Untersuchung gelten als hundert Prozent genau, da die Zellen des Fötus genau untersucht werden können. Mögliche Gendefekte, wie Trisomie 21, können so zweifelsfrei festgestellt werden. Auch das Geschlecht des Kindes lässt sich damit bestimmen.
Chorionzottenbiopsie
Sie funktioniert ähnlich wie die Fruchtwasseruntersuchung, nur dass dabei Zellen aus dem Mutterkuchen, also der Plazenta (sogenannte Chorionzotten) entnommen werden. Die Untersuchung wird in der 10. bis 12. Schwangerschaftswoche durchgeführt, verursacht kaum Schmerzen und dauert etwa eine halbe Minute. Das Gewebe wird in einem Labor auf Chromosomenzahl und -struktur untersucht. Das Risiko einer Fehlgeburt gibt es auch hier. Ein bis drei Prozent der Schwangeren verlieren ihr Baby.
Was sagt es aus: Auch hier sind die Ergebnisse sicher und ein Befund liegt bereits nach wenigen Tagen vor. Meist wird noch ein Langzeittest gemacht zur Kontrolle, dessen Ergebnis nach etwa zwei Wochen zur Verfügung steht.
Nabelschnurpunktion
Auch mit der Nabelschnurpunktion (Chordozentese) lassen sich kindliche Zellen gewinnen. Die Untersuchung wird in der 17. bis 18. Schwangerschaftswoche gemacht. Dazu wird Blut aus der Nabelvene des Kindes entnommen und untersucht.
Was sagt es aus: Ein sicheres Ergebnis was etwaige Chromosomenveränderungen beim Ungeborenen betrifft.
NIPT
Für die neuen Tests ist kein Eingriff mehr nötig. Untersucht wird das Blut der Mutter, in dem nach Genmaterial des Fötus gefahndet wird. Ist dieses identifiziert, wird es auf Chromosomenveränderungen geprüft. Es gibt verschiedene Anbieter dieser Tests, worüber der Frauenarzt beraten kann. Die Kosten hierfür betragen zwischen 500 und 900 Euro, je nach Anbieter. Manche Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten, je nach Risikogruppe der Schwangeren.
Was sagt es aus: Für Chromosomenveränderungen wie Trisomie 21, 13 und 18 versprechen die meisten Hersteller eine 99,9-prozentige Zuverlässigkeit.
Du bist dir unsicher, was du in der Schwangerschaft essen darfst. Was dir und dem Baby jetzt gut tut liest du hier.
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