Selbst fermentieren – Probiotika in der Schwangerschaft
Ein Begriff über den wir aktuell immer häufiger stolpern: Probiotika. Winzige Mikroorganismen, die für das Gleichgewicht im Darm sorgen. Einer norwegischen Studie zufolge kann der Verzehr von probiotischen Lebensmitteln in der Schwangerschaft sogar das Risiko von Frühgeburten senken. Wer keine Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen möchte, kann die gesundheitsfördernden Lebensmittel auch frisch zubereitet zu sich nehmen. Wir verraten euch einige Tipps und Tricks zum selbst Fermentieren in den eigenen vier Wänden.
Was sind Probiotika?
Wer den Erfolgsroman „Darm mit Charme“ gelesen hat, weiß bereits, dass der Darm enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden hat. Umso wichtiger also, dass unsere Darmflora (die Gesamtheit der Mikroorganismen, die den Darm besiedeln) intakt bleibt. Um einem Ungleichgewicht vorzubeugen, sollte mehr gute, denn schlechte Bakterien den Darm besiedeln. Stress, ungesundes Essen oder Antibiotika sind an dieser Stelle alles andere als förderlich. Stattdessen können Lebensmittel mit Milchsäurebakterien wie Bifidobakterien und Laktobazillen eine positive Wirkung auf unsere Darmgesundheit haben. Probiotika helfen beispielsweise gegen bei Durchfallerkrankungenund Verstopfungen, stärken das Immunsystem und die psychische Gesundheit und können sogar das Risiko von Frühgeburten senken. Übrigens: Das Wort Probiotika setzt sich zusammen aus dem lateinischen „pro“ also „für“ und dem griechischen „bios“ für „Leben“ – demnach: „für das Leben“.
Welche Lebensmittel sind probiotisch?
Aus der Werbung kennen wir bereits eines der vermeintlich probiotischen Lebensmittel: Joghurt. Er wird aus Milch gewonnen, die durch Milchsäurebakterien fermentiert wird. Dadurch wird die Milch fest und vor allem lange haltbar. Dies gilt allerdings nur für Naturjoghurt. Fruchtjoghurt mit Zuckerzusatz sollte eher als Süßspeise genossen werden. Darüberhinaus enthält Sauerkraut, durch das Fementieren von Weis- oder Spitzkohl, eine hohe Menge an Milchsäurebakterien, Vitamin B12, C und Ballaststoffe. Wen der Heisshunger plagt, sollte öfter mal zur sauren Gurke greifen. Echte Saure Gurken enthalten viele lebende Milchsäurebakterien und wirken sich damit positiv auf die Darmflora aus. Sie sind kalorienarm und enthalten kein Fett. Vorsicht allerdings bei eingelegten Essiggurken, die man oft im Supermarkt finden, die enthalten keine lebenden Milchsäurebakterien. Neben den drei Klassikern gibt es allerdings auch zahlreiche fermentierte Leckerheiten, die ihr zuhause selbst herstellen könnt. Drei davon wollen wir euch an dieser Stelle verraten.
3 Rezepte für fermentierte Lebensmittel
Kefir selbst machen
Um den klassischen Milchkefir selbst zumachen, einfach 8g des Kefirpilzes in dein Einmachglas legen und 500 ml Bio-H-Milch dazugeben. Ein Wachstuch fest über die Öffnung des Glases spannen. Dadurch kann der durch die Fermentation im Glas entstehende Druck nach außen entweichen. Lagere das Glas vor Licht geschützt bei Zimmertemperatur.Für 24 bis 48h ruhen lassen. Nun nur noch alles durch das Sieb in eine Glasflasche abgießen und die Knollen abfangen.
Kimchi selbst machen
Einen Kopf Chinakohl gewaschen schneiden und mit etwas Salz mischen. Nun 3 Stunden ruhen lassen. Etwas Ingwer, Zwiebeln und Knoblauch fein hacken. Anschließend 3 EL Weizenmehl mit 150 ml kaltem Wasser in einem kleinen Topf verrühren, andicken lassen und ca. 1 EL Zucker hinzugeben. Nun den Ingwer, Zwiebeln, Knoblauch, etwas Chiliflocken, Paprikapulver, Fischsoße und die vorbereitete Mehlmasse mixen. Schon ist er fertig, der eigene Kimchi.
Kombucha selbst mischen
Die meisten im Supermarkt erhältlichen Kombucha enthalten meist sehr viel Zucker und sind mit frischem Kombucha nicht zu vergleichen. Um ihn selbst zuhause herzustellen, einfach die gewünschte Menge Wasser zum Kochen bringen und pro Liter rund 8g Schwarztee hinzugeben und ziehen lassen. Nun ca. 100 g Zucker pro Liter darin auflösen. Den Kombucha-Teepilz (Scoby) zusammen mit etwas fertig vergorenem Kombucha-Getränk in den Tee geben. Nun das ganze Gefäß mit einem Wachstuch abdecken. Das Glas bei Zimmertemperatur ca. 10 Tage ruhen lassen. Den Kombucha nur noch durch ein Sieb in Flaschen füllen und fertig!
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