Stoffwindeln oder Einwegwindeln – was ist besser?

Stoffwindeln oder Einwegwindeln – was ist besser?

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Stephanie Baumgärtner

Wir verzichten auf Plastik im Alltag, trennen unseren Müll und verwenden ökologische Alternativen. Warum nicht auch in Sachen Babyhygiene umdenken? Aber sind Stoffwindeln wirklich nachhaltiger als Wegwerfwindeln? Wir machen uns Gedanken.

Windeln und Wickeln in Zahlen

Besonders in der Anfangszeit wird gewickelt, was das Zeug hält. Bis zu acht Windeln am Tag können da schon einmal verbraucht werden. Rechnen wir das hoch, kommen wir aufs Jahr gesehen auf rund 1440 Windeln. Klar, dass sich bei Wegwerfwindeln ein riesiger Berg an Müll ansammelt. Man sagt, bis die Kleinen schließlich trocken sind, verbrauchen sie im Schnitt rund 5000 Wegwerfwindeln.

Aus was bestehen Einwegwindeln?

Die Windelmodelle zur Einwegverwendung sind aus Cellulose produziert – das bedeutet, sie werden aus dem Holz von Bäumen gewonnen. Statistiken zu Folge verbraucht ein Baby also schon rund sechs ausgewachsene Bäume innerhalb seiner Windelzeit.

Was kann also getan werden, um den ökologischen Fußabdruck zu vermindern? Hier kommen die Stoffwindeln ins Spiel. Die meisten Stoffwindeln bestehen aus Biobaumwolle, Hanf und Wolle und verzichten dabei weitgehend auf Kunstfasern. In der Windel sind also keine schädlichen Chemikalien enthalten, die Probleme an der Haut verursachen könnten.

Baby in a reusable cloth diaper

Die Stoffwindel als Alternative zur herkömmlichen Einwegwindel

Wie effizient sind Stoffwindeln?

Für eine ausreichende und optimale Ausstattung brauchen Familien um die 20 Stoffwindeln. Eine Windel kann je nach Marke sogar für bis zu vier Kindern weiterverwendet werden. Demnach auch sinnvoll für Eltern, die mit der Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben.


Was passiert nach dem Gebrauch?

Während die gebrauchten Wegwerfwindeln in den Müllsack kommen, verbrannt werden und dabei den CO2 Ausstoß erhöhen, sind Stoffwindeln in diesem Punkt deutlich nachhaltiger. Durch die Wiederverwendbarkeit bleiben sie häufig jahrelang im Haushalt. Wer die alten Stücke, dennoch entsorgen möchte, muss sich bei den meisten Herstellern keine Sorgen machen, denn die Stoffwindel ist meist aus Fasern gefertigt die kompostierbar sind.

Wie auslaufsicher sind Stoffwindeln?

Und wenn mal was daneben geht? Viele Eltern befürchten, die Stoffwindel würde leichter auslaufen. Durch eine optimale Ausnutzung der integrierten Einlagen, sind die Stoffwindeln meist so aufgebaut, dass der Saugschutz von der wasserdichten Schicht getrennt ist. Sprich: Auch Stoffwindeln sind relativ auslaufsicher.

Wie oft sollte man eigentlich wickeln und wie praktisch sind Stoffwindeln?

Wenn es anfängt unangenehm zu riechen oder sich die Windel schwer anfühlt, sollte man das Baby frisch wickeln. Das kann bei Säuglingen schon mal schwer zu erkennen sein. Doch lieber zu oft, als zu wenig, denn so vermeidet man eine Windeldermatitis. Zwischen sechs und zehn Mal Wickeln am Tag ist übrigens bei einem Säugling normal (insbesondere, wenn das Kind gestillt wird).

Während die Wegwerfwindeln für den Laien meist leicht verständlich zu handhaben sind, sieht es bei der Stoffvariante schon etwas anders aus. Das Prinzip des Wickelns erfordert etwas Zeit und Übung. Mit etwas Routine klappt aber auch das kinderleicht.  Wie das Baby richtig gewickelt wird, erfahrt ihr hier.

Viele Eltern setzen auf beides: Einweg- und Stoffwindeln

Gerade frischgebackene Eltern haben jede Menge Stress, denn das Leben mit Baby ist oft eine Herausforderung. Hier zu dogmatisch zu sein, kostet nur wertvolle Energie. Eine Kompromisslösung ist einfach auf beides zu setzen: Einweg- und Stoffwindeln. So hat man die praktische Lösung der Einwegwindel, mit der auch babysittende Großeltern gut zurecht kommen  oder auch Mama und Papa, wenn es schnell gehen muss oder auch nachts, wenn ein guter Auslaufschutz wichtig ist. Tagsüber dagegen können Stoffwindeln eine gute und nachhaltige Alternative sein.

 

Steht bei euch das Trockenwerden an? Dann lest hier unsere Tipps und Erfahrungsberichte zum Töpfchentraining.

Fotos: Unsplash /Getty

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