Wickeln Baby

Windeln wechseln – So wickelst du dein Baby richtig

BABY, Pflege

Zugegeben, Wickeln gehört nicht zu den beliebtesten Dingen, die man mit Babys machen kann. Deshalb macht sich oft Unsicherheit breit, weil sich selten jemand richtig mit dem Thema auseinandersetzt. Hier unsere Tipps:

Text: Ragnhild Deschner

Wie oft soll ich mein Baby wickeln?

Grundsätzlich immer, wenn es unangenehm riecht oder die Windel sich schwer anfühlt, solltest Du die Windel wechseln. Bei Säuglingen ist es nicht immer direkt zu erkennen – oder erriechen – ob die Windel voll ist, hier gilt: lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig wickeln.
Das Neugeborene wird noch sehr viel häufiger gewickelt als ein Kleinkind. Zwischen sechs und zehn Mal Wickeln am Tag ist für einen Säugling normal. Vor allem, wenn das Kind gestillt wird, kann Stuhl bis zu sieben Mal täglich oder häufiger in der Windel landen. Mit voranschreitendem Alter, ab ungefähr sechs Monaten oder der Beikosteinführung reichen vier bis sechs Mal aus.

Dein Baby nachts wickeln

Anfangs wird empfohlen, das Baby nach dem Stillen mit der ersten Brust zu wickeln, um dann noch die zweite füttern zu können, bevor das Neugeborene wieder einschlummert. Das Stillen mit beiden Brüsten kurbelt die Milchproduktion an und verhindert, dass eine Brust mehr Milch produziert als die andere. Mit voranschreitendem Alter muss das Kind nachts nicht mehr gewickelt werden, da es nicht mehr so viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Nur bei unangenehmem Geruch sollte die Windel gewechselt werden, denn eine ganze Nacht mit voller Windel ist nicht nur unzumutbar, sondern kann auch einen wunden Babypopo zur Folge haben. Wenn das Baby dann irgendwann endlich durchschläft, kann man es jedoch ansonsten getrost schlafen lassen und das Wickeln am Morgen zur ersten Amtshandlung machen.

Diese Dinge benötigst Du zum Windel wechseln

Zum Wickeln benötigst du:

  • Windeln (Einweg- oder Stoffwindeln)
  • Feuchttücher (anfangs reichen auch weiche Lappen und warmes Wasser, evtl. mit ein paar Tropfen pflegendem Öl versetzt)
  • Wickelplatz mit Wickelunterlage
  • Babycreme für den wunden Po
  • eventuell eine Wärmelampe (diese ist zu empfehlen, wenn das Baby im Winter geboren wurde oder der Wickelraum nicht gut beheizbar ist)

So sollte der Wickelplatz aussehen

Geeignet sind jegliche Wickelkommoden oder Wickelaufsätze. Aber auch auf dem Bett oder Boden kannst du wickeln mit einer mobilen Unterlage. Es ist übrigens viel angenehmer für das Baby, wenn es nicht direkt auf der mit Plastik beschichteten Wickelunterlage liegt, sondern auf einem weichen Handtuch. Wichtig ist, immer für genug Windelnachschub zu sorgen. Es ist sehr ärgerlich, wenn das Baby bereits entkleidet ist und du erst dann entdeckst, dass die Windelbox leer ist.

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Gerade am Anfang ist ein richtiger Griff beim Wickeln wichtig. Foto: unsplash.com/picsea

 


Der richtige Griff beim Wickeln

Greife mit einer Hand unter einem Bein deines Babys durch und halte den anderen Oberschenkel des Babys mit der Hand sanft fest, so dass ein Bein des Neugeborenen dabei locker über deinem Unterarm hängt. So kannst du die Beine und den Po deines Babys anheben und den Windelbereich gut säubern. Danach wird die am besten schon aufgefaltete Windel mit der breiten Seite, an der auch die Flügel zur Befestigung angebracht sind, zur Hälfte unter den Babykörper geschoben. Nun wird die Vorderseite der Windel zwischen den Beinen auf den Bauch gelegt.

Wenn der Bauchnabel noch nicht verheilt ist, kannst du die Windel vorne einmal umklappen, um der Wunde Luft zu verschaffen. Jetzt die Flügel des hinteren Windelteils auf der Vorderseite der Windel befestigen. Die Windel darf nicht zu locker und nicht zu fest sitzen. Ein Finger sollte zwischen Windel und Babybauch Platz finden. Als letztes kontrollierst du die Flügelchen, die rund um das Bein des Babys zu sehen sein sollten. Die sorgen dafür, dass nichts ausläuft. Sollte nicht alles nach außen zeigen, einfach sanft den Finger zwischen Bein und Windel stecken und die Flügelchen nach außen stülpen.

Den Windelbereich richtig säubern

Da der Windelbereich deines Babys sehr empfindlich ist, sind parfümfreie Reinigungstücher die beste Wahl, weil diese keine Hautirritationen hervorrufen. Grundsätzlich gilt, den Intimbereich des Babys immer von vorne nach hinten abzuwischen, damit keine Darmbakterien in den Intimbereich gelangen. Bei Mädchen wie bei Jungen finden sich Stuhlreste an den unmöglichsten Stellen, deshalb immer gut kontrollieren, ob wirklich alles sauber ist. Zur Not kannst du das Ganze auch kurz mit handwarmem Wasser im Waschbecken „abduschen“.

Nach dem Sauberwischen ist es wichtig, dass die Haut vollkommen getrocknet ist, bevor die neue Windel angelegt wird. Wenn die Haut noch feucht ist, ist die Gefahr für Infekte größer, da ein feuchtes Klima Nährboden für Bakterien bietet.

So pflegst Du die empfindliche Babyhaut

Am besten nur mit parfümfreien Feuchttüchern oder einem weichen Lappen und lauwarmem Wasser. Sollte der Po wund sein, eine dünne Schicht Babycreme auftragen. Hebammen und Ärzte raten übrigens von dem noch immer verbreiteten Tipp ab, den Popo eines Babys trocken zu föhnen. Die heiße Luft trocknet die Babyhaut aus und es können schmerzhafte Risse entstehen. Bei einem stark entzündeten Babypo kannst du zuhause auf Stoffwindeln zurückgreifen. Je mehr Luft an den Babypo kommt, desto schneller heilt er ab.

Mein Baby weint beim Wickeln! Was kann ich tun?

Weinen kann viele Gründe haben. Vielleicht ist dem Kind zu kalt oder es möchte gerade nicht gewickelt werden. Vielleicht hat es Hunger und will nicht mehr auf seine Milch warten. Vielleicht hat es Bauchweh, die es auf dem Rücken liegend mehr spürt als auf Mamas Arm. Mit der Zeit werden Eltern besser darin, die Zeichen ihres Babys zu lesen und darauf einzugehen. Im Zweifelsfall aber nimmt man das kurze Weinen während des Wickelns in Kauf, vor allem wenn die Windel wirklich voll ist. Man sollte einfach im Hinterkopf behalten, dass man etwas Notwendiges tut (nämlich eine volle Windel wechseln).

Tricks, wenn Dein Baby sich nicht mehr wickeln lassen lässt

Das Wickeln wird mit den Jahren nicht leichter. Anfangs kann es nützlich sein, ein Mobile über dem Wickelplatz anzubringen, das das Kleine etwas ablenkt. Später, wenn das Kind schon mobiler ist, kann es helfen ein Buch oder besonderes Spielzeug (am besten pädagogisch nicht besonders wertvoll, sondern laut und blinkend) am Wickeltisch parat zu haben, welches das Kind nur zum Wickeln bespielen darf. Wenn nichts mehr geht, sollen auch schon Smartphones geholfen haben.

Du kannst das Wickeln aber auch zu einem Spiel machen. Die kleinen Zehen kitzeln, auf den Bauch pusten… Das finden Babys wunderbar. Manche (vor allem größere Babys) fühlen sich in der wehrlosen, auf dem Rücken liegenden Position nicht wohl. Hier kann man üben, das Kind im Stehen zu wickeln. Mit ein wenig Geduld kann das zu einer Routine werden, die für Eltern und Kind angenehm sind.

Warum lassen Babys Wasser, wenn die Windel gewechselt wird?

Das ist ganz normal. Kaum ist die Windel runter hat das Baby völlige Bewegungsfreiheit und nutzt dies genüsslich zum Wasserlassen aus. Das ist eine Phase, die vorbeigeht. Eltern können sich vorm Wasserstrahl schützen, indem sie die alte Windel nur öffnen, aber noch am Baby liegen lassen und ein paar Sekunden warten. Danach sollte sich ihr Baby entleert haben. Es ist ratsam, Wechselbodys am Wickelplatz parat zu haben falls doch einmal mehr nass geworden ist als vorgesehen.

Stoffwindeln oder Einwegwindeln?

Die wohl bekannteste Alternative zu herkömmlichen Einwegwindeln sind Stoffwindeln. Hier ist der Kostenfaktor oft geringer und der Umweltaspekt besser, allerdings ist es zeitaufwendiger. Inzwischen gibt es viele verschiedene Modelle und Systeme von Stoffwindeln. Anfangs können Neugeborene mit Mullwindeln und einer Windelüberhose gewickelt werden. Dazu gibt es viele, einfache Anleitungen auf Youtube. Außerdem können professionelle Stoffwindelberaterinnen Eltern bei der Entscheidung helfen, mit welcher Marke und welchem System sie wickeln möchten.

Breit wickeln – das steckt hinter der besonderen Wickeltechnik

Breit wickeln bedeutet, dass man über die eigentliche Windel noch ein Moltontuch oder eine zweite Windel wickelt, damit die Füße des Neugeborenen sich nicht berühren können. Dies ist nur notwendig, wenn bei dem Baby bei der U2 ein Hüftschaden festgestellt wird, der nach ein paar Monaten durch breites Wickeln in den meisten Fällen wieder behoben werden kann. Hierzu fragst du am besten deinen Arzt oder deine Hebamme, wenn du dir nicht sicher bist.

Unterwegs wickeln – mit den praktischen Wickeltaschen von LÄSSIG

Damit ihr auch unterwegs Windeln, Feuchttücher, Fläschchen & Co. immer dabei habt, muss eine praktische Wickeltasche her. Sie muss genügend Platz bieten und sollte abwaschbar sein, da manchmal etwas ausläuft. Zum Glück sind Wickeltaschen und -Rucksäcke so stylish, dass ihr sie nach der Schwangerschaft einfach weiter nutzen könnt. Die Anschaffung lohnt sich also wirklich!

Bilder: Gettyimages (1), Picsea, LÄSSIG

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