Essbare Blüten: 4 köstliche Rezepte

FAMILIE, Food

Sofia Vittoria Nanni

Schlemmen, feiern und Menschen zusammenbringen – so stellen wir uns ein Sommerfest vor! Passend dazu servieren wir Gerichte mit essbaren Blüten - entweder aus dem eigenen Garten oder vom Wochenmarkt. Die folgenden 4 Rezepte sind nicht nur sehr köstlich, sondern sie sehen auch sehr hübsch aus.

Saisonale Zutaten mit dem Extra-Kick

Blumen werden oft nur als Dekoration für drinnen und draußen betrachtet. Viele Menschen wissen jedoch nicht, dass es eine Reihe verschiedener Blumenarten gibt, die essbar sind und in Geschmack und Konsistenz mit zahlreichen Gerichten kombiniert werden können. Essbare Bluten verschönern den Garten und das Essen und locken zahlreiche Bestäubungsinsekten an. Sie haben kaum Kalorien, steuern aber besondere Geschmacksnoten und eine große Portion Glück bei. Man kann sie wie frische Kräuter auf Gerichte streuen oder als echter Zutat der neuen Ess-Kreation benutzen.

Da wir große Blumen-Fans sind, haben wir natürlich das Erscheinen des Buches „Essbare Blüten: Anbauen, zubereiten & genießen“ von den Autorinnen Erin Bunting und Jo Facer groß gefeiert. Mit dem Kochbuch kann man lernen, wie man essbare Blumen anbaut und zubereitet. Die Autorinnen zaubern uns in über 50 Rezepten kleine Gerichte, Hauptgerichte, Desserts, Kuchen und Backwaren, Snacks und Getränke, die gleichzeitig frisch und schmackhaft sind und sich wunderbar servieren lassen.

Anbauen & genießen: 4 Rezepte mit essbaren Blumen

„Wir finden Blumen schön: warum sollten wir also nicht auch unser Essen damit verschönern? Eine Handvoll essbare Blütenblätter macht aus einem alltäglichen grünen Salat etwas Besonderes!“

Tulpen-Krautsalat mit Satédressing

„Wir mögen Krautsalate: Man kann sie mit Sommer- und Wintergemüse machen, zum Aufbrauchen von Kohlköpfen nutzen, wenn man im Garten zu viele hat, und sie als leckere Beilage, die sich zudem gut vorab zubereiten lässt. Zu fast allem servieren. Die knackigen, saftigen Tulpenblütenblätter eignen sich dafür perfekt, weil sie fest genug sind, um sich gegen ein dickes Dressing zu behaupten. Die Auswahl an Gemüsezutaten ist nur ein Vorschlag – Sie können alles verwenden, was sich im untersten Kühlschrankfach oder im Garten findet. Außerhalb der Tulpensaison sind Dahlien- und Kapuzinerkresse-Blütenblätter ein ausgezeichneter Ersatz.“

Für 6 Personen als Beilage

Für das Dressing:

  • 2 EL feine Erdnussbutter
  • 1 1/2 EL Sojasauce
  • 1 1/2 EL Sweet-Chili-Sauce
  • 1 EL Sesamöl
  • 1 gute Prise Kurkuma
  • 1 TL fein gehackter frischer Ingwer
  • 1 rote Chilischote, entkernt und fein gehackt, oder nach Geschmack
  • Saft von 1/2 Limette

Für den Krautsalat:

  • 2 EL gemischte Samen (z. B. Sesamsaat, Kürbis und Sonnenblumenkerne)
  • 1/6 Wirsing, der Strunk entfernt, in feine, lange Streifen geschnitten
  • 1/6 Rotkohl, der Strunk entfernt, in feine, lange Streifen geschnitten
  • 1 Möhre, geschält und in feine Stifte geschnitten
  • 6 Radieschen, in feine Scheiben geschnitten, ein paar zum Garnieren zurückbehalten
  • 1/4 rote Zwiebel, in sehr feine Ringe geschnitten
  • 2 Frühlingszwiebeln, in sehr feine Ringe geschnitten
  • ein paar Handvoll Tulpen-Blütenblätter (von etwa 8 Tulpen), in Streifen geschnitten, ein paar zum Garnieren zurückbehalten
  • 20 g Korianderblätter, grob gehackt, ein paar Stängel zum Garnieren zurückbehalten

Zubereitung:

Alle Dressing-Zutaten in einer großen Schüssel verrühren.

Eine Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen und die Samen ein paar Minuten unter ständigem Rühren trocken rösten, bis sie goldbraun werden und zu duften beginnen.

Gemüse, Blütenblätter und Koriander in die Schüssel mit dem vorgesehenen Dressing geben, die für das Garnieren vorgesehenen Teile zurückbehalten. Alles gut vermischen. Den Salat in eine große Servierschüssel geben und unmittelbar vor dem Servieren mit den restlichen Radieschen, Blütenblättern und Korianderblättern sowie den gerösteten Samen garnieren.


Vietnamesische Sommerrollen mit essbaren Blüten

„Vietnamesische Sommerrollen sind wunderbar frisch und kross und mit diesem frischen, pikanten Dip ein perfekter sommerlicher Appetithappen oder Mittagsimbiss. Wir stellen hier die klassische Variante mit schmackhaftem Schweinefleisch und Garnelen vor, haben aber auch etliche andere ausprobiert, z. B. mit Avocado, Mango, Ananas, Räucherlachs, gerösteter Paprika, Sate-Hähnchen oder Resten von Brathähnchen, Rind- oder Schweinefleisch.“

Für 16 Rollen:

Für das Fleisch: 

  • 500 g Schweinelende
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Zucker
  • 1/2 TL chinesisches Fünf-Gewürze-Pulver
  • 4 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 2 EL Sojasauce
  • 300 ml Gemüse- oder Hühnerbrühe
  • 2 EL Sweet-Chili-Sauce
  • 1 EL Öl

Für den Dip:

  • 1 1/2 EL Fischsauce (alternativ Worcestersauce)
  • 1 EL Reisessig
  • 1 EL Zucker
  • 1 EL Limettensaft 
  • 1 Knoblauchzehe, in feine Scheiben geschnitten
  • 1 Prise Chiliflocken (oder 1 rote Chili, entkernt und fein gehackt)

Für die Sommerrollen:

  • 50g Fadennudeln
  • 1/2 Salatgurke
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • je 1 kleine Handvoll Minze- und Korianderstängel
  • 16 runde Reispapierblätter (Durchmesser 76 cm)
  • 100g Blattsalat, in feine Streifen geschnitten
  • 1 Möhre, geschält und in feine Streife geschnitten
  • 32 Stiefmütterchenblüten
  • 150 gekochte Garnelen, längs halbiert

Zubereitung:

Das Fleisch mit Salz, Zucker, Fünf-Gewürze-Pulver und Knoblauch einreiben und in eine große Schüssel legen. Mindestens 30 Min. bei Raumtemperatur marinieren oder über Nacht kalt stellen.

Kurz vor dem Braten des Fleisches Sojasauce, Brühe und Chilisauce in einen Messbecher oder eine Schale geben. Den Großteil des Knoblauchs vom Fleisch kratzen und in die Mischung geben.

Das Öl in einem tiefen Topf (mit Deckel) bei hoher Temperatur erhitzen und das Fleisch darin von allen Seiten scharf anbraten.

Die Brühemischung in den Topf gießen, die Temperatur auf mittel herunterschalten, den Deckel auflegen und das Fleisch 30-45 Min. köcheln lassen, bis es gar ist. Es sollte sich ziemlich fest anfühlen. Ggf. zur Sicherheit herausnehmen und ein Messer in die Mitte stechen (später wird es ohnehin geschnitten); ist es noch rosa, etwas länger garen.

Das Fleisch aus dem Topf nehmen und ruhen lassen. Die Temperatur erhöhen und die Sauce einkochen lassen, bis sie dick glänzend ist. Über das Fleisch gießen, komplett abkühlen lassen und in den Kühlschrank stellen. Kalt lässt sich das Fleisch viel besser in dünne Scheiben schneiden.

Für den Dip Fischsauce, Essig, Zucker und Limettensaft gründlich verrühren, sodass sich der Zucker komplett auflöst. Knoblauch und Chili zugeben.

Die Nudeln in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser bedecken. 5-10 Min. einweichen; abgießen.

Die restlichen Zutaten für die Rollen bereitlegen. Das Fleisch in dünne Scheiben und diese in etwa 5 x 3 cm große Rechtecke schneiden. Die Gurke längs halbieren, die Samen mit einem Löffel ausschaben und das Fleisch in Stifte schneiden. Die Frühlingszwiebeln in 5 cm lange Stücke und dann in feine Streifen schneiden. Den Koriander in kleine Zweige und die Minze in einzelne Blättchen zerteilen.

Ein Reispapierblatt 10 Sek. in eine Schüssel mit kaltem Wasser tauchen, das überschüssige Wasser abschütteln und das Blatt auf einen Teller oder ein Brett legen.

Kleine Mengen Salat, Minze, Koriander und Nudeln 1 cm vom vorderen Rand entfernt auf das Reispapier legen.

Direkt dahinter je ein paar Möhrenstifte, Gurkenstifte und Frühlingszwiebelstreifen legen.

Dahinter – jetzt dürfte etwa die Mitte des Reispapiers erreicht sein – ein paar Blüten verkehrt herum auflegen. Darauf kommen ein paar Garnelen (so, dass sie zwischen den Blüten sichtbar sind) und darauf ein paar Fleischstücke.

Von vorn bis zu den Möhren aufrollen, dann die Seiten einklappen und weiter aufrollen, sodass ein längliches Päckchen entsteht. Zusammen mit dem Dip möglichst rasch servieren.

Kapuzinerkresse-Zucchini-Bratlinge

„Bei uns zu Hause sind Gemüsebratlinge, Pfannkuchen und Rösti gängige Gerichte. So kommt man prima gegen eine Gemüseschwemme im Garten und nicht mehr ganz frisches Gemüse im untersten Kühlschrank- fach an. Bei diesem Gericht handelt es sich um ein Mittelding aus Bratling und Pfannkuchen, für das ich u. a.Buchweizenmehl nehme, ein von Natur aus glutenfreies Mehl. Verwenden Sie für komplett glutenfreie Bratlinge nur Buchweizenmehl; der Geschmack ist dann etwas kräftiger. Die Kapuzinerkresse -blätter und -blüten steuern eine Pfeffernote bei, die gut zur Limette passt, und die bunten Blüten im Teig sind beim Aufschneiden eine schöne Überraschung.“

Für 4 Personen (10-12 Bratlinge)

  • 500g Zucchini
  • 75g Buchweizenmehl
  • 75g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • Abrieb von 1 Limette
  • 1 große Prise Aleppo- oder andere milde Chiliflocken
  • 10g Kapuzinerkresseblätter
  • 100g frische oder aufgetaute TK-Erbsen
  • 1 großes Ei
  • 150ml Milch
  • 75g Feta
  • die Blütenblätter von 30 Kapuzinerkresseblüten plus ein paar mehr zum Garnieren
  • 40g Butter, geschmolzen
  • Frittieröl
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

Die Zucchini putzen und mit der groben Seite einer Kastenreibe in eine Schüssel reiben. 1⁄2 LT Salz zugeben. Gut vermischen und 15 Min. stehen lassen, damit die Flüssigkeit austritt.

In der Zwischenzeit die beiden Mehlsorten und das Backpulver in eine große Rührschüssel sieben, Limettenabrieb und Chili zugeben und alles kurz mit einem Schneebesen vermischen. Die Kapuzinerkresseblätter bündeln, dicht aufrollen und in sehr feine Streifen schneiden. In die Mehlmischung geben.

Die Zucchini in ein sauberes Geschirrtuch wickeln und möglichst viel Flüssigkeit ausdrücken. Zu den anderen Zutaten in der Rührschüssel geben, Erbsen, Ei und Milch zugeben, pfeffern und gut verrühren, sodass ein dicker Teig ohne Mehlklumpen entsteht. Den Feta zerkrümeln, mit den Blütenblättern zugeben, zum Schluss die Butter unterrühren. Abschmecken und ggf. etwas nachsalzen.

Eine große beschichtete oder gusseiserne Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen. In die heiße Pfanne wenige Tropfen Öl geben und sorgfältig mit Küchenpapier verstreichen. Mit einem großen Löffel 2 Löffel Teig pro Bratling hineingeben. Wahrscheinlich passen drei oder vier Bratlinge in die Pfanne. 2-3 Min. braten, wenden und ein paar Minuten weiter braten. Der richtige Zeitpunkt zum Wenden ist da, wenn von der Oberseite Bläschen aufsteigen und die Bratlinge sich mit einem Pfannenwender leicht vom Pfannenboden lösen lassen.

Die fertigen Bratlinge in einer vorgewärmten Schüssel unter einem Geschirrtuch warm halten und den restlichen Teig aufbrauchen, dabei ggf. noch etwas Öl in die Pfanne geben. Warm mit Belag nach Wahl (s. o.) servieren.

Rosen-Kardamom-Pavlova mit Sommerbeeren

„Manche finden Baisertorten retro, aber bei unseren Hochzeitsfeiern sind sie eines der beliebtesten Desserts. Zu Himbeeren und Erdbeeren sind Rosen sehr lecker. Da wir in diesem Rezept getrocknete Rosenblüten verwenden, können Sie es auch im Winter zubereiten, dann vielleicht mit Rhabarber aus dem Ofen oder gedünsteten Birnen. Es funktioniert nur mit getrockneten Blüten, weil frische den Zucker feucht werden lassen würden, was sich negativ auf die Konsistenz des Baisers auswirken könnte. Erschrecken Sie nicht, wenn die Blütenblätter das Baiser zunächst blau färben – beim Backen wird es cremeweiß.“

Für 10 Personen

  • 400g extrafeiner Zucker
  • 8 EL getrocknete Rosenblütenblätter und ein paar mehr zum Garnieren
  • Eiweiß von 6 großen Eiern (zusammen etwa 240g)
  • 2 TL Speisestärke
  • 1 TL Weißweinessig
  • Samen von 10 Kardamom kapseln, fein gemahlen
  • 500g Erdbeeren und Himbeeren (gemischt)
  • 400g Sahne
  • 1 Handvoll getrocknete oder frische Rosenblütenblätter und ein paar Minzblättchen zum Garnieren
  • runde Backform (Durchmesser 25cm)

Zubereitung:

Für den Rosenzucker Zucker und Rosenblütenblätter in der Küchenmaschine fein mahlen.

Den Backofen auf 180 C° vorheizen. 375 g vom Rosenzucker ni einer hitzebeständigen Schüssel für 15 Min. in den Ofen stellen. Heiß löst sich der Zucker leichter in den Eiweißen auf und macht das Baiser glatter. Auf ein Stück Backpapier einen Kreis (Durchmesser 25 cm) zeichnen. Das Backpapier umdrehen (der Kreis soll sichtbar bleiben) und die Backform damit auskleiden.

Die Eiweiße in einem Standmixer oder mit einem Mixer steifschlagen, bis sich Spitzen bilden. Teelöffelweise den warmen Zucker zugeben und schlagen, bis glänzender, steifer Eischnee entstanden ist. Mit Speisestärke, Essig und Kardamom berieseln und kurz weiter mixen.

Das Baiser so aufs Backpapier streichen, dass es den aufgezeich- neten Kreis ausfüllt. Den Rand und die Oberfläche mit einem Palettenmesser oder Pfannenwender glatt streichen, aber das muss man nicht übertreiben. Bei mir ist der Rand etwas hoher als die Mitte, sodass die Füllung wie in einem Nest sitzt.

Das Baiser in den Ofen stellen und die Temperatur sofort auf 150 °C herunterschalten. 1Std. backen. Den Ofen abstellen, die Ofentür einen Spalt öffnen und das Baiser im Ofen vollständig abkühlen lassen, durchaus auch über Nacht. So zersplittert es weniger. Aber keine Sorge: Ein paar Risse machen die Pavlova nur noch charmanter.

In der Zwischenzeit die Beeren zurechtmachen. Die Erdbeeren entstielen und je nach Große halbieren oder vierteln. Alle Beeren in eine Schüssel geben und den restlichen Rosenzucker unter- heben. Vor Gebrauch mindestens 15 Min. ziehen lassen; die Himbeeren werden dabei etwas ihre Form verlieren

Zum Anrichten das Baiser vorsichtig vom Backpapier auf eine große Platte setzen. Die Sahne schlagen, bis sie weiche Spitzen bildet, und so auf dem Baiserboden verstreichen, dass am Rand noch etwas Baiser sichtbar bleibt. Die Beeren auf die Sahne häufen und mit ein paar getrockneten oder frischen Rosenblü- tenblättern und ein paar Minzblättchen dekorieren. Sofort oder innerhalb der nächsten 2 Std. servieren.

„Essbare Blüten: Anbauen, zubereiten & genießen“
Erin Bunting und Jo Facer
304 Seiten, 180 x 265 mm Hardcover
ISBN 978-3-96244-314-6
36,00 €
Laurence King Verlag GmbH

 

 

 

 

 

 

Alle Bilder: Copyright „© Images by Sharon Cosgrove Photography“. 

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