Designerin Domitille Mitanchet zeigt uns ihr Familiendomizil

FAMILIE, Interior, Menschen

Die Stadtviertel rive gauche sind bunt, aufregend, kreativ. Hier im kosmopolitischen Pariser Osten lebt auch Domitille Mitanchet, die Designerin des französischen Kindermodelabels MaMuse, mit ihrer Familie: ihrem Mann Amaury und den drei Mädchen Ines (7), Penelope (5) und Marnie (2).

Text: Doris Barbier

Gemütliches Familienheim mitten im trubeligen Paris

Die Stadtviertel dort sind bunt, aufregend, kreativ. Genau hier, im kosmopolitischen Pariser Osten lebt auch Domitille Mitanchet mit ihrem Mann Amaury und den drei Mädchen Ines (7), Penelope (5) und Marnie (2). Hinter der zitronengelben und grauen Fassade und den anthrazitgrauen Atelierfenstern im Erdgeschoss liegt ihr Zuhause. Schon an der Eingangstür hat man den Eindruck, nicht in der Großstadt, sondern irgendwo auf dem Land zu sein. Man landet direkt in der gemütlichen Wohnküche. Um den zentralen Küchenblock spielt sich das Familienleben ab, und hier wird abends auch gerne stundenlang beim Apéro, einer französischen Institution, mit Freunden diskutiert.

Der ovale Vintage-Esstisch mit Marmorplatte wird tagsüber zum Homeofficeplatz und manchmal auch zum Arbeitstisch. Hier rattert die Nähmaschine, hier zeichnen und spielen die Kids, hier entstehen auch Domitilles zeitlose Kreationen. Zuerst am Moodboard, dann werden ihre Zeichnungen zu Modellen: schnörkellose, tragbare und kidskompatible Tops, Bloomers, Kombis und Kleidchen mit dem unverkennbaren French Touch.

 

Genderneutrale Kindermode mit Flair

„Alles begann mit meinem Hochzeitskleid“, erzählt die Designerin. „Meine Mutter wollte es selbst nähen. Das Nähen ist bei uns in der Familie seit Generationen eine Leidenschaft. Das Ergebnis war jedenfalls so berauschend, dass ich heute, zehn Jahre und drei Kinder später, meinen Job bei Agnes B. aufgegeben habe. Gemeinsam mit meiner Mutter habe ich das Label MaMuse gegründet.“ Die beiden Frauen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Mode zu verlangsamen und Kindermode für Generationen zu schaffen. „Die meisten Modelle können von Jungen und Mädchen getragen werden“, sagt Domitille. „Ich versuche dann einfach mit kleinen Details wie Liberty- und Spitzenkrägen oder Knöpfen Akzente zu setzen.“

Homestory

Im Wohnzimmer sorgt ein großes Atelierfenster für Licht von oben. Das Mobiliar stammt zum Teil aus dem Familienfundus, zum Teil aus Vintage-Boutiquen in Paris und Lyon. Der Schaukelstuhl von Kartell ist Domitilles Lieblingsplatz. Zu den Kinderzimmern, die im ersten Stock der Wohnung liegen, führt eine schmale Holztreppe. Birkenstämme dienen hier als Raumteiler, das maßgeschneiderte Holzbett wird zum Baumhaus. Liebevolle Details zeugen von Domitilles Sensibilität auch in Sachen Interiordesign. Die Bändchen zu den Vorhängen wurden mit der Strickliesel angefertigt. „Nicht einmal das helle Sofa haben wir bereut, die Mädchen wissen schon jetzt schöne Dinge zu schätzen, und passen da auch wirklich auf.“

Auf der Miniterrasse findet die Familie Entspannung

Die Inspirationen für ihre Kreationen findet Domitille auch gleich vor ihrer Haustür: auf der Straße, auf dem Markt, wo sie Obst und Gemüse kauft, in der Nachbarschaft, überall im Stadtviertel, beim Käsehändler und beim Bäcker, der gleich um die Ecke liegt, oder im nahe gelegenen Park Buttes Chaumont, wo sie gerne mit Familie und Freunden am Wochenende picknicken.

„Wir leben in einem Dorf, wo jeder jeden kennt – und das mitten in Paris!“ Wenn sie es eilig hat und die Kinder in die Schule bringen will, ist sie gerne mit dem Fahrrad unterwegs. „Es ist mein ganzer Stolz und so praktisch in einer Stadt wie Paris, wo man immer zu spät dran ist.“ Entspannen kann sie auf ihrer Miniterrasse, wo Blumen und Küchenkräuter in den kleinen Hochbeeten gepflanzt werden und sie an lauen Sommernächten mit Amaury gerne noch draußen ein Gläschen trinkt oder Urlaubspläne schmiedet, dann, wenn die Kinder im Bett sind. „Sie können uns ja von oben sehen und wissen, dass wir nicht weg sind. Das beruhigt natürlich. Und wir brauchen so nicht einmal einen Babysitter und haben trotzdem ein bisschen Urlaubsflair in der Stadt.“

Die Natur ist omnipräsent in Domitilles Kreationen, wo Blümchenmuster und Terracottafarben tonangebend sind. Auch die Stoffe werden von ihr nach höchsten Qualitätskriterien ausgewählt, sie kommen alle aus Europa und sind Öko-Tex zertifiziert. Alle ihre Modelle sind exklusiv im Onlineshop erhältlich, durch die Direktvermarktung sollen Ressourcen und Umwelt geschont werden. „Mein Ziel ist es, Mode zeitlos zu machen. Deshalb produzieren wir auch nur begrenzte Stückzahlen. Ich will eine langlebige Mode kreieren, die vom Bruder zur Schwester und vielleicht sogar zur Cousine wandert. Ganz nach dem Motto: Less is more.“

Tipps wie man Kinderräume gemütlich einrichtet bekommt ihr hier von Delia Lachance von Westwing.

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Bilder: Louise Girardin, Doris Barbier

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